Kristoffersen als Ass im Ärmel

So plant Hirscher ersten Coup als Ski-Boss

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Zehn Tage vor dem Weltcup-Auftakt steht Hirscher mit seinem Skiprojekt im Fokus. 

Manche Dinge ändern sich wohl nie. Jahrelang hat Hirscher die Skiwelt vor dem Auftakt auf dem Rettenbachgletscher über Sölden in Atem gehalten. Nach seinem Rücktritt 2019 hielt man angesichts rot-weiß-roter Flaute verzweifelt nach einem "neuen Hirscher" Ausschau. Jetzt ist der achtmalige Gesamtweltcup-Sieger zurück -in neuer Rolle als Boss der Skimarke Van Deer. Mit demselben Anspruch, den er als Aktiver hatte: zu gewinnen.

Mit seinem langjährigen Rivalen Henrik Kristoffersen (28) hat Hirscher ein echtes Riesentorlauf-Kaliber am Start. Der Weltmeister von 2019 und Sieger von 28 Weltcup-Rennen hat kein Problem mit den vom Chef ausgeprochenen Erwartungen. "Der Henrik muss gewinnen", so Hirscher unlängst bei seinem Abstecher zur DTM in Spielberg. "Aber er ist das Siegen ja gewohnt, nur das kann sein Anspruch sein." Tatsächlich wirkt der Norweger durch den Wechsel von Rossignol zum "Team Hirscher" extra-motiviert: "Das ist eine großartige Gelegenheit, die Dinge auf eine neue Ebene zu heben. Am Ende des Tages ist die Ausrüstung das Wichtigste, um schnell zu fahren und zu gewinnen. Mit den neuen Van-Deer-Skiern wird das möglich sein." Regelmäßig postet Kristoffersen begeistert über seine Fortschritte - nach dem Sommercamp in Argentinien holt er sich jetzt am Pitztaler Gletscher den letzten Schliff.

Jetzt profitiert Norweger vom Hirscher-Geheimnis

Sowohl Hirscher als auch sein Van-Deer-Geschäftspartner Dominic Tritscher schwärmen über die Zusammenarbeit mit dem Superstar. Hirscher: "Es ist ein Privileg, mit so einem Topathleten zusammenarbeiten zu dürfen. Wir haben einen coolen, radikalen, offenen Austausch. Was das Material betrifft, sprechen wir die gleiche Sprache." Tritscher: "Wir bieten jedem Rennläufer ein einmaliges Paket, auch das weiß Henrik zu schätzen." Im "Team Hirscher" dürfen die Rennläufer auf eine Infrastruktur zurückgreifen, die an die Red-Bull-Betreung von Lindsey Vonn erinnert. Tritscher: "Das beginnt mit einem praktisch rund um die Uhr geöffneten Raceroom mit Hightech-Geräten und den besten Serviceleuten und endet beim eigenen Physiotherapeuten." Nicht zuletzt profitiert Kristoffersen von "Skiflüsterer" Ferdinand Hirscher und von Ex-Hirscher-Servicemann 

Tritscher: Henrik steht am Start, um zu siegen 

ÖSTERREICH: Herr Tritscher, wie läuft die "Mission 68"?

Dominic Tritscher: Sie spielen auf den 68. Weltcup-Sieg, den Marcel mit seinem Ski einfahren will, an. Ich kann verraten: Wir sind voll im Plan. Und mit Henrik Kristoffersen haben wir einen Champion am Start, der Ski fährt, um zu gewinnen.

ÖSTERREICH: Wie sehr bringt sich Marcel Hirscher in der heißen Phase vor eurem Weltcup-Debüt ein?

Tritscher: Genauso viel wie im letzten Jahr seit unserer Gründung. Wenn er was angeht, dann hat das Hand und Fuß. Wir haben schon vor zehn Monaten die richtigen Entscheidungen getroffen, jetzt geht es nur mehr darum, an allen möglichen Stellschrauben zu drehen. Mir zieht es die Gänsehaut auf, wenn ich daran denke, dass unsere Vision jetzt wahr wird: Wir sind zwei Jungs, die den Skirennsport entscheidend weiterentwickeln wollen.

ÖSTERREICH: Wird Marcel bei den letzten Vorbereitungen vor Ort sein?

Tritscher: Nur wenn es nötig ist. Er weiß, dass er sich auf sein Team verlassen kann.

ÖSTERREICH: Und beim Weltcup-Auftakt?

Tritscher: Den wird sich Marcel daheim vorm Riesen-TV-Screen anschauen. Dabei sieht er mehr, als wenn er im Zielraum herumsteht. (okk) 

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