Zwei alpine Kombi-Rennen, drei Favoritinnen

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Mit der Super-Kombination starten die Alpindamen am Sonntag (19.00 Uhr Abfahrt/22.00 Uhr MEZ Slalom) ihre fünfteilige Medaillen-Hatz bei den Vancouver-Spielen. Erstmals bei Olympia wird die alpine Kombination im neuen Format als eigener Bewerb an einem Tag durchgeführt. Mit Lindsey Vonn (USA), der Deutschen Maria Riesch und der Schwedin Anja Pärson sind die Medaillen-Anwärterinnen schnell genannt.

Für Österreich kämpfen Weltmeisterin Kathrin Zettel, Elisabeth Görgl, Michaela Kirchgasser und Anna Fenninger um Edelmetall. Zettel wurde vor einem Jahr in Frankreich Weltmeisterin in dieser Disziplin, auch damals wurde auf einer technisch schwierigen Abfahrtspiste gefahren. Es war der erste und bisher einzige Kombisieg für die Supertechnikerin aus Göstling, die sich wegen ihrer anhalten Knieprobleme diesen Winter sehr zurückhalten musste. Sie gewann im Riesentorlauf und erstmals auch Slalom, in der Kombi musste sie zuletzt aber sogar auf einen Start in St. Moritz verzichten.

Im Dezember war sie in Val d'Isere über Platz acht nicht hinausgekommen. So lange ist es auch her, dass Zettel zuletzt auf Abfahrtsskiern stand. "Als Weltmeisterin brauche ich mich aber sicher nicht zu verstecken", tönte die Niederösterreicherin, die sich mit einem mehrtägigen Strandaufenthalt in Florida auf die Spiele eingestimmt hatte.

Was Zettel noch immer fehlt, ist eine Olympiamedaille, nachdem sie vor vier Jahren in Turin als Vierte Kombibronze knapp verpasst hatte. "Ich habe Möglichkeiten in drei Bewerben. Aber als amtierende Weltmeisterin habe ich in der Kombi sicher die größten Erwartungen und Chancen", rechnet sich Zettel im ersten Bewerb viel aus.

Im Weltcup waren zuletzt freilich Görgl als Dritte in Frankreich und Kirchgasser als Zweite in St. Moritz für Zettel eingesprungen. Für beide war es Balsam auf geschundene Seelen. Beide verzeichnen im Weltcup eine Achterbahnfahrt ohnegleichen. "Es ist schön, vor den Spielen doch noch den Stockerlplatz geholt zu haben, den ich die ganze Zeit erhofft hatte. Das ist zumindest ein kleines Steinchen runtergefallen", gestand Kirchgasser. "Ich weiß, was ich drauf habe und dass alles drin ist", ergänzte die Salzburgerin.

Das gilt auch für Görgl. Die Steirerin hat in diesem Winter schon Vonn im Super-G besiegt und zuletzt viel Slalom trainiert. "Wenn sie einmal bringt was sie kann, dann ist sie in der Summe in der Olympia-Kombination sogar unsere Stärkste", traut Damenchef Herbert Mandl der launischen Wahl-Innsbruckerin enorm viel zu.

Für eine Kombi-Medaille muss aber zumindest eine aus dem übermächtigen Trio besiegt werden. Titelverteidigerin Janica Kostelic ist nur noch als Zuschauerin und Betreuerin ihres Bruders Ivica dabei. Seitdem die geniale Allrounderin aus Kroatien zurückgetreten ist, gehört die Kombibühne Vonn, Riesch und Pärson. Von den letzten acht Kombinationen der vergangenen zwei Saisonen gewannen Pärson und Vonn je drei, zwei holte sich Riesch.

Görgl und Kirchgasser waren die einzigen, die dieses Favoritentrio in beiden Kombis dieses Winters gesprengt haben. Zudem hat Vonn im Olympiawinter ihre Slalomform verloren und ist zudem an Hand und Schienbein verletzt. "Die Drei müssen da auch erst Mal runterfahren", meinte Kirchgasser fast schon trotzig. "Es ist eine total schöne und technische Abfahrt. Hier kann sich keine die Medaillen einfach nur abholen. Hier muss man sie sich echt verdienen."

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