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Wie erwartet drücken die norwegischen Langläufer auch der WM in Planica ihren Stempel auf. Angeführt von Johannes Hösflot Kläbo haben sie alle drei bisherigen Bewerbe gewonnen.

Alles andere als ein weiterer Triumph am Mittwoch über 15 km Skating wäre eine Überraschung, es ist viele eher sogar mit einem weiteren Mehrfacherfolg zu rechnen. Das ohnehin nicht besonders gut aufgestellte ÖSV-Team kämpft hingegen mit Gesundheitsproblemen.

Mika Vermeulen muss am Mittwoch passen, da er nach seinem durchwachsenen Skiathlon (29.) am Wochenende mit einer Verkühlung samt Durchfall zu kämpfen hatte. Mittlerweile ist der Steirer etwas fitter, die Entscheidung über sein Antreten im 50-km-Abschlussbewerb am Sonntag soll am Mittwoch fallen. Ein erstes Loipentraining nach drei Tagen Zwangspause am Dienstag verlief noch eher zäh, wie Vermeulen am Dienstag sagte. "Ich habe es heute probiert, aber ein Freudenfest war es nicht", so Vermeulen.

Sein Start im Marathon am Sonntag sei nur sinnvoll, wenn er sich am Mittwoch deutlich besser fühle und dann bis zum Wochenende noch einige Trainingseinheiten möglich sind. "Wenn ich nicht 100 Prozent fit bin, dann muss ich leider die Heimreise antreten." Er wolle im 50er ja nicht nur ankommen, sondern seine eigenen Ziele der Top 20 oder im Idealfall der Top 10 erreichen, das sei natürlich nur im bestmöglichen Zustand realistisch.

Leodolter einziger ÖSV-Starter

Über die 15 km tritt auch der bereits abgereiste Benjamin Moser nicht an, damit ist am Mittwoch WM-Debütant Philipp Leodolter als krasser Außenseiter der einzige rot-weiß-rote Beitrag. Neben Vermeulen kränkelten im ÖSV-Lager zu Wochenbeginn auch die ursprüngliche Medaillenhoffnung Teresa Stadlober und Lisa Unterweger, weshalb am Dienstag über 10 km keine Österreicherin antreten konnte. Beide hoffen aber auf einen Start im 30-km-Massenstart am Samstag.

Die Olympia-Dritte Stadlober ist nach dem aufgrund von Erkältungssymptomen missglückten Skiathlon (17.) in die Heimat zurückgereist. Auf dem Weg der Besserung absolvierte die Salzburgerin am Dienstag ein leichtes Trockentraining, am Mittwoch ist eine Skieinheit geplant.

Vermeulen vermutet, dass man sich im ÖSV-Quartier in Tarvis gegenseitig angesteckt haben dürfte." Wir sind in einem Team eng beieinander in einer Blase. Aber sobald etwas in Blase kommt, ist das natürlich schlecht. Man versucht sich nach außen abzuschotten, aber wenn etwas reinkommt, steckt man sich an." Er sei mittlerweile alleine in einem Appartement und sitze auch solo am Esstisch, ebenso wie der erst für den 15er nachgekommene Leodolter.

Kläbo kann Dählie einholen

Bisher keinerlei Gesundheitsprobleme bei ihren Rekordjagden bekunden indes die Norweger, die als einzige Nation abseits der Loipen ständig FFP2-Masken tragen, auch in den Freiluftbereichen. Kläbo könnte am Mittwoch mit seinem neunten WM-Gold mit Björn Dählie gleichziehen und seinen legendären Landsmann im Laufe der WM noch überholen. Dann würde im Goldranking nur noch der in Planica als TV-Experte arbeitende Petter Northug mit 13 Titeln vor ihm liegen.

Den Klassiksprint gewann Kläbo vor seinem Teamkollegen Paal Golberg, mit dem er im Teamsprint gemeinsam zu Gold lief. Im Skiathlon musste sich der Topstar bei einem Vierfacherfolg Norwegens hinter Simen Hegstad Krüger mit Silber begnügen. Der Mittwochbewerb in Einzelstartmodus über 15 km könnte neuerlich einen Mehrfachtriumph für die Norsker bringen, die vor der WM in Abwesenheit der gesperrten Russen auch den Weltcup klar dominiert haben.

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