Halvor Egner Granerud geht mit komfortablem Vorsrpung in den letzten Bewerb der Vierschanzentournee in Bischofshofen.
Das Spitzenduo der Vierschanzentournee hat die Qualifikation für den vierten und letzten Tourneebewerb in Bischofshofen dominiert. Spitzenreiter Halvor Egner Granerud gewann am Donnerstag mit einem Satz auf 137 m (151,9 Punkte) vor dem Polen Dawid Kubacki (147,5/137,5 m) und untermauerte seine Favoritenrolle. Elf Österreicher überstanden die Quali für das Dreikönigsspringen am Freitag (ab 16.30 Uhr im Sport24-Liveticker), Michael Hayböck (5.) und Stefan Kraft (6.) waren die besten ÖSV-Adler.
Granerud führt in der Tournee-Gesamtwertung unterdessen komfortable 23,3 Punkte oder umgerechnet knapp 13 Meter vor Kubacki. Vor 5.000 Zuschauer bei regnerischen Bedingungen bewies der Norweger erneut, dass ihm auch die Paul-Außerleitner-Schanze liegt. Im Vorjahr hatte er sich nur Lokalmatador Daniel Huber geschlagen geben müssen. Dem 26-jährigen fehlen am Freitag noch zwei solide Sprünge, um sich als erster Norweger seit Anders Jacobsen 2006/07 den Tourneesieg zu holen. Auch für seinen österreichischen Trainer Alexander Stöckl wäre es der erste Triumph beim traditionellen Schanzen-Spektakel.
Hayböck (136,0 m) und Weltmeister Kraft (134,5 m), in der Gesamtwertung als Sechster bester Österreicher, klassierten sich hinter dem slowenischen Gesamt-Dritten Anze Lanisek und dem Polen Kamil Stoch. Vor dem Tournee-Finale vor heimischer Kulisse war die Stimmung beim fliegenden Doppelzimmer nach den guten Sprüngen in der Qualifikation hervorragend. Kraft fehlten 3,2 Punkte auf seinen Zimmerkollegen. "Ein Schaß, schlechteste Quali, die ich je gehupft bin", sagte der Weltmeister zur APA und lachte. "Dass Michi Bischofshofen kann, das wissen wir alle." Hayböck hatte vor acht Jahren im Pongau seinen ersten Weltcupsieg im Einzel gefeiert, auch am Donnerstag fehlte nicht viel zur absoluten Weltspitze. "Der Quali-Sprung war sehr cool, wieder eine Steigerung. So nah dabei war ich zuletzt nie, das stimmt mich sehr zuversichtlich", war Hayböck zufrieden.
ÖSV-Adler wollen Podest-Fluch beenden
Bei der laufenden Tournee warten die ÖSV-Adler noch auf einen Podestplatz, beim Finale vor heimischer Kulisse soll der Sprung aufs Stockerl für die Schützlinge von ÖSV-Cheftrainer Andreas Widhölzl endlich gelingen. "Ich würde sehr viel dafür geben. Wir werden alles probieren", kündigte Kraft an. Die Umstellung auf die "Fliegerschanze" in Bischofshofen gelang dem 29-Jährigen mit Anlaufschwierigkeiten, bei den beiden Trainingssprüngen war er trotz laut eigener Aussage nicht guter Sprünge aber vorne dabei. "Es ist alles drin. Auch der Quali-Sprung stimmt mich wieder sehr positiv", sagte Kraft, am Bergisel tags zuvor Vierter.
Mit Platz neun überraschte Clemens Aigner (131,0 m). Im Freitag-Bewerb sind auch Manuel Fettner (14.), Philipp Aschenwald (16.), Daniel Tschofenig (20.), Jan Hörl (30.) und Clemens Leitner (47.) dabei. Aus der nationalen Gruppe des ÖSV, die beim Skifliegen am Kulm (27.-29. Jänner) erneut an den Start gehen wird, schafften neben Aigner auch Maximilian Ortner (29.), Francisco Mörth (48.) und Markus Müller (50.) den Sprung in die Top 50.
Bei Fettner waren die Hoffnungen auf einen Podestplatz trotz solider Sprünge gedämpft. "Wahrscheinlich wird es wieder 'best of the rest' werden", sagte der Routinier, der beim Neujahrsspringen in Garmisch-Partenkirchen Vierter geworden war. "Granerud ist wieder eine Klasse für sich, die anderen beiden (Kubacki und Lanisek) sind auch wieder direkt dahinter."