Kubacki verkürzt Rückstand auf Granerud

Kraft verpasst Podest am Bergisel - Tournee wird zum Zweikampf

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Hochspannung in der Gesamtwertung der Vierschanzentournee nach dem Bergiselspringen. Dawid Kubacki hat mit dem Sieg in Innsbruck den Rückstand auf Leader Halvor Egner Granerud verkürzt. Die ÖSV-Adler waren erneut stark: Stefan Kraft springt als unser Bester auf Platz 4.

Der Pole Dawid Kubacki hat am Mittwoch das Bergiselspringen für sich entschieden, den Rückstand in der Vierschanzentournee-Gesamtwertung auf den bisher dominierenden Halvor Egner Granerud aber nur minimal verringert. Kubacki gewann das dritte von vier Tournee-Springen vor 18.700 Zuschauern 3,5 Punkten vor Granerud. Der Norweger geht mit einem Polster von 23,3 Punkten in die Quali für das abschließende Dreikönigsspringen am Donnerstag (ab 16.30 Uhr im Sport24-Liveticker) in Bischofshofen. Als bester Österreicher landete Stefan Kraft auf Rang vier.

Kubacki muss auf der Paul-Außerleitner-Schanze umgerechnet knapp 13 Meter in zwei Sprüngen aufholen. Bester Österreicher auf dem Bergisel war Stefan Kraft als Vierter mit einem Rückstand von 10,2 Punkten, knapp hinter dem Gesamt-Dritten Anze Lanisek aus Slowenien. "Leider wieder 'best of the rest'. Der Platz hinter den Top drei gehört immer uns Österreichern", sagte der Weltmeister, dessen Ärger sich im Zielraum allerdings in Grenzen hielt. "Es ist nicht ärgerlich, aber schade. Wenn ich gut springe, passt alles. Das gibt schon Selbstvertrauen für Bischofshofen."

Kraft verbesserte sich in der Gesamtwertung wieder auf Rang sechs, direkt vor Junioren-Weltmeister Daniel Tschofenig, der am Bergisel auf Rang acht landete. Die Chancen auf einen Stockerlplatz sind allerdings gering, auf den drittplatzierten Lanisek fehlen Kraft bereits 27 Punkte oder umgerechnet 15 Meter. In Innsbruck zeigten die Österreicher bei milden Temperaturen von sieben Grad wie schon beim Neujahrsspringen mannschaftlich eine starke Leistung. Auch Michael Hayböck (7.) und Jan Hörl (9.) landeten in den Top Ten. Lokalmatador Manuel Fettner musste sich mit dem 15. Platz zufriedengeben.

Gutes Omen für Granerud

Granerud lag nach den Siegen in Oberstdorf und Garmisch-Partenkirchen klar vor Kubacki und behielt dank eines hervorragenden zweiten Sprungs fast den gesamten, großen Vorsprung. Der 26-Jährige sprang mit der Tageshöchstweite von 133 Metern von Platz sechs auf Rang zwei vor und hat ausgezeichnete Chancen, als erster Norweger seit Anders Jacobsen 2006/07 die Tournee zu gewinnen. "Es war ein richtig guter Sprung", war sein österreichischer Trainer Alexander Stöckl erleichtert. "Ich habe sicher drei Kilo rausgeschwitzt."

Ein womöglich gutes Omen für Granerud: Wer nach dem Bergisel vorne lag, krönte sich zuletzt so gut wie immer nach dem Finale in Bischofshofen zum Tourneesieger. Einzig der Norweger Daniel Andre Tande hatte in den vergangenen Jahren seine Führung im Jahr 2017 noch an den Polen Kamil Stoch abgeben müssen. "Es sind noch zwei Sprünge. Wir müssen uns anstrengen", warnte deshalb Stöckl. Den Bergisel habe Granerud, der in Innsbruck vor zwei Jahren die Tournee verspielt hatte, laut Stöckl aber endgültig besiegt.

ÖSV-Adler mannschaftlich erneut stark

Die ÖSV-Adler präsentierten sich unterdessen wieder als das konstanteste Team des Weltcups. "Es war mannschaftlich gut, ich bin zufrieden", sagte ÖSV-Cheftrainer Andreas Widhölzl. Der verpasste Podestplatz im "Hexenkessel" Bergisel, erstmals seit Corona wieder vor Fans, tat dennoch weh. "Natürlich wäre es schön gewesen, wenn Krafti am Stockerl gestanden wäre. Aber er ist knapp dran. Es sind alle knapp dran, unsere Zeit kommt noch", betonte Widhölzl.

Hayböck haderte ein wenig mit seinen Landungen, war aber insgesamt zufrieden. "Es waren zwei coole Sprünge. Der Wettkampf war eine Steigerung. Den Landeanflug werde ich noch ein bissl trainieren müssen. Wenn ich mir immer über die Ski drüberfahre, ist es ein Überlebenskampf im Radius", erklärte Hayböck. Tschofenig freute sich indes auf das Tournee-Finale. "Nach Bischofshofen fahre ich mit sehr viel Vorfreude, es ist eine meiner Lieblingsschanzen", sagte der 20-jährige Kärntner. Philipp Aschenwald verpasste als 31. den zweiten Durchgang, Clemens Leitner wurde im ersten Durchgang wegen eines zu großen Anzugs disqualifiziert.

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