Rekord-Adler feiert in Wisla sein Comeback. Und ging neue Wege.
Das Warten hat ein Ende: 376 Tage nach dem letzten Wettkampfsprung kehrt Gregor Schlierenzauer in Wisła in den Weltcup zurück. Der 27-Jährige steht im ÖSV-Aufgebot von Heinz Kuttin, nimmt die Qualifikation am Freitag in Angriff.
"Es ist eine ganz besondere Situation. Ich habe Visionen und Ziele", betont der Tiroler. Ziele, die Schlierenzauer in der Vorsaison abhandengekommen waren. "Ich hatte eine Sinnkrise, stand vor einer schwarzen Wand", sagt der 53-fache Weltcupsieger. Schon im Alter von 16 Jahren gewann er. Von da an stand er im Rampenlicht und bestimmte zehn Jahre lang das Geschehen im Skisprung-Zirkus.
"Ich habe in meiner Karriere dem Erfolg sehr viel geopfert", weiß Schlierenzauer, der aber betont: "Ich würde es genau so wieder machen." Im Jänner des Vorjahres zog er die Reißleine, nahm sich aus der Öffentlichkeit zurück. "Ich habe Ruhe gefunden, es hat gut getan, weg zu sein."
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Das hat Schlierenzauer in Wisla vor
Alte Liebe rostet jedoch nicht. Nun will er als "Erwachsener" in den Skisprung-Zirkus zurück. Dafür trennte sich von Manager-Onkel Markus Prock und seinem langjährigen Trainer Markus Maurberger, sprang gar mit 15- bis 16-jährigen Talente. "Gregor wollte unbedingt mit Christoph Strickner trainieren. Das ist eben die Gruppe, die Christoph in Stams betreut", so Harald Haim, Sportdirektor des Ski-Gymnasiums Stams.
Schlierenzauer ging neue Wege - und das scheint zu fruchten. Haim zu Laola1.at: "So wie er jetzt agiert, erinnert er mich an den Gregor mit 16 oder 17." Schlierenzauer hat seine Lockerheit wieder. "Ich freue mich richtig, wieder dabei zu sein, kann es kaum erwarten", betont er.
Am Freitag sind alle Augen auf ihn gerichtet. Noch gibt er sich gelassen: "Der direkte Vergleich mit den anderen fehlt mir noch. Aber der Fokus liegt ohnehin auf der WM in Lahti."