ÖSTERREICH besuchte Weltmeister Wolfgang Loitzl in seinem Hotelzimmer. So verbrachte er die erste Gold-Nacht. Morgenstern flüchtete.
In Zimmer Nr. 21 des ÖSV-Hotels Brizky liegen Glück und Leid buchstäblich nebeneinander. Der strahlende Weltmeister auf der Normalschanze, Wolfgang Loitzl, teilt seine vier Wände mit Pechvogel Thomas Morgenstern. „Wir haben uns das Zimmer wegen der Nummer 21 ausgesucht. Eigentlich sollte Morgi auf der Normalschanze Zweiter werden, ich Erster. Und auf der Großschanze dann umgekehrt“, verrät Loitzl. Doch nur er hielt seinen Teil der Abmachung. „Es ist noch schwierig, sich neben Morgi zu freuen“, sagt Loitzl.
Schlaflose Nacht
Die erste Nacht als Weltmeister verbrachte der
zweifache Familienvater vorerst alleine. Morgenstern flüchtete sich in die
Arme von Freundin Kristina, die im 14 Kilometer entfernten Liberec wohnt.
Loitzl verabschiedete sich nach der Siegesfeier im Hotel um 1 Uhr nachts von
seinen Kollegen. Schlafen konnte er allerdings nicht. „Ich habe mir noch die
Wiederholung im Fernsehen angeschaut, habe dann versucht zu schlafen.“ Doch
das wollte ihm nicht gelingen. „Mir ist so viel durch den Kopf gegangen, und
dann wurde es auch schon hell.“
Goldmedaille unter dem Kissen
Mit leichten Ringen unter den Augen
stellte er sich gestern Mittag der Presse, anschließend durfte er sich
endlich in sein Zimmer zurückziehen und sich erholen. Unter seinem Kissen
liegt die Goldmedaille. Damit er in Zukunft besser schlafen kann ...