Lisa Hauser hat am Freitag beim Weltcup in Otepää im 7,5-km-Biathlon-Sprint den neunten Platz belegt.
Mit nur einem Fehlschuss (=Strafrunde) landete die Massenstart-Weltmeisterin des Vorjahres aus Kitzbühel 34,2 Sekunden hinter der Siegerin Julia Simon. Die Französin kam ebenfalls nach einem Fehler nach 20:45,8 Minuten ins Ziel und blieb noch elf Sekunden vor der fehlerfreien Deutschen Vanessa Voigt. Rang drei ging an die Norwegerin Karoline Offigstad Knotten (+12,8/0).
Hauser hatte ihren einzigen Fehler beim letzten Schuss im Liegendschießen gehabt, ohne diesen wäre ein Podestplatz möglich gewesen. "Mit meinem Rennen bin ich heute sehr zufrieden. Läuferisch war es aber beinhart und die zweite Runde bin ich fast ein wenig zu schnell angegangen, was ich dann auf der Schlussrunde ziemlich gespürt habe", gestand Hauser. Der Top-Ten-Platz freue sie sehr, besonders, weil es vergangene Woche für sie nicht ganz nach Wunsch gelaufen sei. "Am Schießstand muss ich noch ein wenig besser arbeiten, damit wieder einmal der Nuller kommt, aber ansonsten bin ich richtig happy heute."
Von den weiteren drei Österreicherinnen landete noch Julia Schwaiger als 33. in den Punkterängen. Sie verpatzte ein besseres Abschneiden beim zweiten (Stehend-)Schießen mit drei Fehlschüssen. Anna Juppe verpasste als 42. knapp ihre ersten Weltcup-Punkte, Dunja Zdouc wurde 50 (beide je zwei Schießfehler).
Eine schöne Nebengeschichte, bei der es nicht um Weltcup-Punkte ging, war die Weltcup-Premiere der zwei ukrainischen Schwestern Julia (20 Jahre) und Olena Horodna (17). Beide konnten nach der russischen Invasion nach Polen fliehen. Während Weltcup-Starter wie Dmytro Pidrutschnji oder Julia Dschima eingezogen wurden und in ihrer Heimat kämpfen, sind die Nachwuchsskijägerinnen nun die Einzigen, die die blau-gelben Nationalfarben in Estland vertreten. "Das ist ein symbolischer Akt, eine Solidaritätsbotschaft für das ukrainische Team", sagte Christian Winkler, Kommunikationsdirektor des Weltverbandes IBU, der Deutschen Presse-Agentur.
"Die letzten zwei Wochen waren sehr schwierig für uns, in psychischer und physischer Hinsicht. Wir sind nach der Flucht aus der Ukraine ständig herumgereist. Es ist nicht einfach", sagte Olena Horodna der ARD. Mit der Unterstützung des tschechischen Teams sind die Schwestern im Weltcup dabei. "Ich glaube, dass Europa und die ganze Welt, der Ukraine hilft", sagt Ondrej Rybar, der Trainer der Tschechinnen.
Am Samstag folgen zwei Massenstart-Rennen (Männer 13.00, Frauen 15.15), am Sonntag die Mixed-Staffel sowie Single-Mixed-Staffel.