Niederösterreicher kämpfte bis kurz vor Schluss sogar um Skiathlon-Medaille mit.
Langläufer Johannes Dürr hat sich seinen Medaillentraum am Sonntag im Skiathlon über 30 km nicht erfüllen können, als Achter lieferte der Niederösterreicher aber ein starkes Olympiadebüt ab. Der 26-Jährige zeigte ein offensives Rennen und führte das Feld fünf Kilometer vor dem Ziel sogar an. Im Schlussanstieg verlor er allerdings etwas den Anschluss. Gold sicherte sich der Schweizer Dario Cologna.
Auf den Eidgenossen, der den schwedischen Titelverteidiger Marcus Hellner und den Norweger Martin Johnsrud Sundby knapp auf die weiteren Medaillenränge verwies, fehlten Dürr 16,6 Sekunden. Auf Bronze waren es 15,1.
Dürr fehlte die Spritzigkeit
Der Göstlinger war mit seiner Leistung einerseits überaus zufrieden, andererseits trauerte er aber auch ein wenig den nicht allzu weit entfernten Medaillen nach. "Ich habe gewusst, ich habe heute nicht die spritzigsten Haxen und dass es für eine Medaille in der heutigen Verfassung nicht reichen wird. Ich bin immer ganz entspannt gelaufen, aber im Finish war die Spritzigkeit, die man braucht, nicht da", meinte Dürr, der an der Strecke von seinen Eltern angefeuert worden war.
Die offensive Taktik im Skatingabschnitt habe er gewählt, um die Konkurrenz zu zermürben. "Ich wollte die anderen mit hohem Tempo müde machen, damit sie vielleicht dann auch nicht mehr so spritzig sind. Aber sie waren leider doch zu spritzig für mich. Ich kann aber trotzdem sehr, sehr zufrieden sein", sagte der Dritte der Tour de Ski.
Es sei aber auch schade, weil die Medaillen irgendwie in Griffweite gewesen wären. "Für ein Olympiadebüt war das nicht so schlecht, aber es ist bitter, wenn du nicht weit vorne die Medaillen siehst", so Dürr.
Perfecktes Cologna-Comeback
Perfekt verlief das Rennen hingegen für Cologna, der erst vor einer Woche sein Weltcup-Comeback nach langer Zwangspause wegen Bänderrissen im Knöchel gegeben hatte. Der Weltmeister jubelte über sein zweites Olympiagold nach jenem über 15 km vor vier Jahren. Der jetzige Erfolg stehe aufgrund der Vorgeschichte aber über allen anderen. "Das ist der größte Erfolg für mich. Es ist sehr emotional, weil der ganze Winter nicht einfach war. Dass es schon im ersten Rennen so aufgeht, ist unglaublich, das hätte ich mir nicht erträumt", betonte der zu Tränen gerührte Graubündner.
Dürr schiebt Training in der Heimat ein
Während Cologna noch mehrere Renneinsätze plant, fliegt Dürr bereits am Dienstag zurück nach Österreich, um sich in Obertilliach auf den abschließenden Skatingmarathon am 23. Februar vorzubereiten. Hier seien die Trainingsmöglichkeiten einfach nicht ideal, so der für den nächsten Einsatz zuversichtliche Dürr. "Die Form stimmt im Hinblick auf den 50er aber absolut."
Vor der Abreise aus Russland will er sich aber noch mit seinen Eltern treffen, die mit einer kleinen Fangruppe aus Göstling auf einem Hotelschiff vor Sotschi untergebracht sind.
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