Der 28-Jährige krönte seine Bilderbuch-Karriere. Aber wie kam es dazu?
"Ohne mein Team wäre das alles nicht möglich", sagt Marcel Hirscher immer wieder. Sechs Mal gewann er den Gesamtweltcup, sechs Mal WM-Gold und nun hat er auch endlich den ersehnten Olympiasieg. Am Dienstag in der Herren-Kombination schlug seine große Stunde. Aber: Wer steckt hinter dem Erfolgspuzzle? Wer gibt ihm Kraft? Diese acht Stützen haben Anteil an der Bilderbuch-Karriere.
Freundin: Laura Moisl (28)
Die selbstständige Grafik-Designerin und Magistra der Kommunikationswissenschaft ist, so es aus beruflichen Gründen geht, bei Rennen - auch in Korea - dabei und sorgt für Ausgeglichenheit bei ihrem Lebenspartner. Seit bereits über acht Jahren sind die beiden liiert. Marcel: "Sie ist die perfekte Frau an meiner Seite."
Service-Mann: Thomas Graggaber (37)
Der Salzburger kümmert sich seit letzter Saison um die Ski seines Landsmannes, ist Nachfolger von Edi Unterberger. Graggaber (22 Weltcup-Rennen) war Junioren-Weltmeister in der Abfahrt, 2005 stürzte er in Kitzbühel schwer: Lungenverletzung, ein Jahr Pause, später der Rücktritt. 300 Tage im Jahr ist er mit Hirscher unterwegs.
Trainer: Mike Pircher (41)
Er hatte Hirscher schon als ÖSV-Slalomchef unter seinen Fittichen. Seit 2012/13 ist er, der bis zu einer schweren Verletzung selbst Rennen auf Europacup-Ebene bestritten hatte, der exklusive Trainer von Marcel. Pircher gilt als "Workaholic". Tagwache um vier Uhr früh ist sein tägliches Brot.
Fitness-Guru: Josef Percht (45)
Percht ist seit letzter Saison Nachfolger von Alexander Fröis. Der Ex-Ski-Servicemann agierte lange für den ÖSV bei den Biathleten und ist nun wieder im Alpinbereich tätig. Percht kümmert sich nicht nur um die Physis Hirschers, sondern auch um Bereiche, die von der Ernährung bis zum Schlaf reichen.
Vater & Mastermind: Ferdinand Hirscher (61)
Ferdinand ist in erster Linie Vater, bringt aber durch seine Skischule im Lammertal ein enormes Know-how mit. Er ist eine Art Mastermind im Team Hirscher. In Korea ist er nicht dabei, die Flugangst macht ihm einen Strich durch die Rechnung. Via Telefon steht er aber im stetigen Austausch mit Marcel, analysiert seine Läufe via Video.
Atomic-Rennchef: Christian Höflehner (44)
Der Steirer war als ÖSV-Slalomchef und Vorgänger Pirchers drei Jahre lang und bis 2011 Trainer von Hirscher. Als Atomic-Rennchef versucht Höflehner heute, ein möglichst optimales Umfeld für Hirscher und Co. zu schaffen. Höflehner ist auch für Personalentscheidungen, Marketing und Vertrags-Verhandlungen zuständig.
PR-Mann: Stefan Illek (42)
Der Ex-ORF-Helmkamerafahrer, der als Vorläufer dutzendfach selbst die Kitzbüheler Streif gefahren ist, ist seit fünf Saisonen Hirschers Medien- und Kommunikationsberater. Illek hält Hirscher abseits der Rennpiste den Rücken frei, organisiert auch die komplexe Reisetätigkeit. Zudem hat er die C-Trainer-Ausbildung, packt auch bei Trainings mit an.
Manager: Peter Schröcksnadel (76)
Seit 1990 ist er der Präsident des Österreichischen Skiverbandes. Seit 2012 hat er Hirscher unter seinen Fittichen, gestand ihm noch im selben Jahr sein eigenes Trainerteam zu - sonst wäre diese Bilderbuchkarriere wohl nicht möglich gewesen. Zudem vermarktet er seinen Athleten, bringt ihm durch Werbeverträge Geld ins Haus.