Mauer des Schweigens

Oscars: Die Gewinner stehen bereits fest

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Stimmzettel ausgezählt. Zwei Personen kennen bereits alle Sieger.

Die Wahl der diesjährigen Oscar-Gewinner ist gelaufen. Bis zum Dienstagabend (Ortszeit) mussten die Stimmzettel der mehr als 5.700 Oscar-Juroren bei der Filmakademie in Beverly Hills eingetroffen sein. Spätere Einsendungen würden nach Angaben der Academy of Motion Picture Arts and Sciences nicht mehr berücksichtigt. Bis zur Oscar-Vergabe am Sonntag werden Mitarbeiter der Prüfgesellschaft PricewaterhouseCoopers die Stimmen auszählen und das streng gehütete Geheimnis dann in verschlossenen Umschlägen direkt zur Preis-Gala bringen.

Zwei Leute wissen schon Bescheid
Nach langjähriger Tradition sind die zwei Stimmenauszähler, Brad Oltmanns und Rick Rosas, die einzigen Menschen, die bereits vor der Verleihungszeremonie die Gewinner kennen. Für die Handauszählung der Briefe mit einem Dutzend Helfern an einem geheimen Ort im Raum Los Angeles sind drei volle Arbeitstage veranschlagt. Zum ersten Mal seit 1943 sind zehn Filme statt der bisherigen fünf in der Sparte "Bester Film" nominiert.

Sie lernen die Gewinner auswendig
Vorsichtshalber werden zwei Sets von jeweils 24 Umschlägen mit den Namen der Gewinner erstellt und am Sonntag auf getrennten Wegen mit einer Sicherheitseskorte ins Kodak Theatre gebracht. Um auf Nummer sicher zu gehen, lernt das Duo die Namen der Gewinner auch auswendig. Während der Show stehen die beiden Männer hinter der Bühne und geben die Umschläge erst kurz vor dem Auftritt der jeweiligen Oscar-Verleiher aus der Hand.

Chancen
Die Academy Awards werden in diesem Jahr zum 82. Mal verliehen. Neben Avatar und The Hurt Locker mit jeweils neun Nominierungen treten Quentin Tarantinos Inglourious Basterds mit acht Anwartschaften in den Ring, gefolgt von Precious und Up in the Air mit je sechs Gewinnchancen. Der österreichische Regisseur Michael Haneke tritt mit seinem von Deutschland nominierten Film Das weiße Band im Wettstreit um den "Besten nicht-englischsprachigen Film" an. Sein Kameramann Christian Berger darf auf eine Trophäe in der Kamera-Kategorie hoffen. Die größten Chancen werden in der Nebendarsteller-Kategorie Christoph Waltz (Inglourious Basterds) eingeräumt.

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Quentin Tarantino für "Inglorious Basterds"

Kathryn Bigelow für "The Hurt Locker"

James Cameron für "Avatar"

Lee Daniels für "Precious"

Jason Reitman für "Up in the Air"

Walt Disneys/Pixars "Oben" über einen alten Mann und seinen Lebenstraum war der offizielle Eröffnungsfilm der Filmfestspiele von Cannes und ist für insgesamt 5 oscars nominiert, darunter auch Bester Animationsfilm und Bestes Originaldrehbuch.

"The Hurt Locker" ist ein Kriegsdrama mit Jeremy Renner, Guy Pearce und Ralph Fiennes. Regie führte Kathryn Bigelow. Bei den BAFTA räumte "The Hurt Locker" 6 Preise ab, u.a. für den Besten Film und die Beste Regie. 9 Nominierungen.

Die Tragikomödie mit George Clooney, Vera Farmiga und Anna Kendrick basiert auf einem Roman von Walter Kirn. Bei den Golden Globes war der Film in den wichtisten Kategorien nominiert, erhielt jedoch nur den Preis für das Beste Adaptierte Drehbuch.

Das Drama "Precious" basiert auf einem Roman der Autorin Sapphire und handelt von einer jungen Analphabetin am Rande des Abgrunds. Mariah Carey und Lenny Kravitz sind in Nebenrollen zu sehen. Der Film ist für 6 Oscars nominiert.

Die Komödie mit einer großen Portion schwarzem Humor wurde von Ethan und Joel Coen geschrieben und produziert, auch Regie und Schnitt übernahmen sie. Der Film mit Michael Stuhlbarg ist für den Besten Film und das Beste Originaldrehbuch nominiert.

Mit "Avatar" ist der große Traum von James Cameron wahr geworden. Der Film, der real gedrehte und computeranimierte Szenen vereint, wurde mithilfe modernster, teils eigens entwickelter Technologien verwirklicht. "Avatar" ist für 9 Oscars nominiert.

Quentin Tarantinos Kriegsparodie hat längst Kultstatus und gilt als sein finanziell erfolgreichster Film. Weltweite Aufmerksamkeit erregte der Auftritt von Christoph Waltz als Hans Landa. Er und Tarantino sind ebenfalls nominiert.

Der erste Spielfilm von Regisseur Neill Blomkamp über ein Alienghetto in Johannesburg basiert auf einem Kurzfilm aus dem Jahr 2005. Dank produzent Peter Jackson erregte der Film trotz kleinem Budget und unbekannten Darstellern weltweites Aufsehen.

Der Film um einen heimatlosen Jungen, der es im American Football zu etwas bringt, basiert auf einer wahren Geschichte. Sandra Bullock ist als Beste Hauptdarstellerin nominiert, den Golden Globe für die Beste Hauptdarstellerin/Drama hat sie schon.

Das Drehbuch für "An Education" - über ein junges Mädchen und ihren doppelt so alten Lover in den 1960er Jahren - stammt von Nick Hornby, der für den Oscar für das Beste Adaptierte Drehbuch nominiert ist. Carey Mulligan ist auch nominiert.