Die Sonne scheint, Sie sitzen gemütlich am Fenster, vielleicht mit einem Kaffee oder einem guten Buch – und plötzlich fragen Sie sich: „Kann ich hier drinnen eigentlich einen Sonnenbrand bekommen?“ Wir haben die Antwort darauf.
Sonnenbrand durch Glas – geht das wirklich? Zunächst einmal: Sonnenbrand entsteht durch UV-Strahlung, genauer gesagt durch die UVB-Strahlen der Sonne. Diese sind besonders energiereich und für die typischen Hautrötungen verantwortlich. Nun kommt das Glas ins Spiel: Normales Fensterglas blockiert UVB-Strahlen ziemlich effektiv. Das heißt, Sie müssen nicht gleich Panik bekommen, wenn Sie auf der Couch in der Sonne dösen – ein klassischer Sonnenbrand ist da eher unwahrscheinlich.
Aber: Das ist nicht die ganze Geschichte.
Die UV-A-Falle
Während UVB größtenteils draußen bleibt, kommen UVA-Strahlen sehr wohl durch Fensterscheiben. Diese dringen tiefer in die Haut ein, machen sich zwar nicht sofort durch Sonnenbrand bemerkbar, richten aber trotzdem Schaden an. Langfristig können UVA-Strahlen die Hautalterung beschleunigen und das Hautkrebsrisiko erhöhen. Besonders wer regelmäßig am Fenster arbeitet oder viel im Auto sitzt, sollte das im Hinterkopf behalten.
Auto, Büro, Wintergarten – was gilt wo?
- Autofenster: Die Windschutzscheibe filtert sowohl UVA als auch UVB, aber die Seitenscheiben lassen UVA meist ungehindert durch. Also ja, auf der längeren Autofahrt kann Ihre Haut eine Dosis Sonne abbekommen.
- Wintergärten und große Glasfronten: Hier hängt es stark vom Glas ab. Spezielle UV-Schutzverglasung kann UVA-Strahlen reduzieren – bei normalem Glas sind Sie aber nicht komplett geschützt.
- Büro oder Homeoffice am Fenster: Die Sonne knallt durch die Scheibe auf Ihren Schreibtisch? Dann freuen sich zwar Ihre Zimmerpflanzen, Ihre Haut aber vielleicht weniger. Gerade bei langen Sitzungen kann es Sinn machen, an UV-Schutz zu denken.
Was hilft?
Wenn Sie oft an sonnigen Fenstern sitzen oder viel Zeit im Auto verbringen, denken Sie ruhig an Sonnenschutz – auch drinnen. Eine Tagescreme mit Lichtschutzfaktor (LSF), am besten mit Schutz vor UVA und UVB, kann nicht schaden. Und: Fensterfolien oder UV-Schutzglas sind in manchen Situationen eine sinnvolle Investition.
Einen klassischen Sonnenbrand durchs geschlossene Fenster bekommen Sie eher selten – aber UVA-Strahlung macht auch vor Glas nicht halt. Wer seine Haut langfristig schützen will, sollte das ernst nehmen.