Wir nehmen es täglich in die Hand und doch sind wir uns seiner Wirkung nicht bewusst.
Ob in Form von Bargeld, einer Überweisung oder als Karte - finanzielle Mittel lassen unser Gehirn nicht kalt. Autor Kabir Sehgal hat den Einfluss von Geld auf unser Gehirn anhand der Sichtung verschiedener Studien genauer betrachtet und die erstaunlichen Ergebnisse im "Harvard Business Review" veröffentlicht.
Gehirn im Geldrausch
Anhand von Gehirn-Scans kann bereits der Einfluss von Geld erkannt werden. So konnten Forscher zeigen, dass bei Geldentscheidungen die Aktivität des Nucleus accumbens beeinflusst wird. So kann durch einen Scan beispielsweise vorhergesehen werden, ob Käufer eher risikoreiche Investitionen tätigen oder nicht. Der Nucleus accumbens ist ein wichtiger Teil des Belohnungssystems und spielt auch eine bedeutende Rolle bei der Entstehung von Sucht. Hier ist eine Vielzahl von Dopamin-Rezeptoren zu finden. Drogen wie Amphetamine, Kokain, THC und Opiate lösen hier ein Glücksgefühl aus. Einen ähnlichen Effekt dürfte auch das Geld haben. So konnten Forscher nachweisen, dass eine höhere Aktivität im Nucleus accumbens eher zu risikoreichen Investitionen führe.
Eine Aktivierung des Nucleus accumbens konnten Forscher auch bei einem Spiel um Geld nachweisen. Die Ergebnisse der Studie, die im "National Center for Biotechnology Information" veröffentlicht wurde, zeigten eine höhere neuronale Aktivität als üblich. Obwohl die Studienteilnehmer beim Spiel nüchtern waren, ähnelten ihre Gehirnscans sehr stark den Scans von Drogensüchtigen, die Kokain genommen hatten.
Die Top 5 der stärksten Suchtmittel
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1. Nikotin
Inhalatives Rauchen ist besonders schädlich für den Körper und die Lunge. Nikotinkonsum führt zu schwerer körperlicher und psychischer Abhängigkeit. Daher zählt es zu den Drogen mit dem höchsten Suchtpotential. Rauchen verursacht nicht nur Krebs, sondern erhöht auch das Risiko an Herzleiden zu erkranken um ein Zwanzigfaches.
2. Kokain
Kokain ist besonders gefährlich, wenn es als Crack konsumiert wird. Als Crack ist die Wirkung von Kokain bereits nach einigen Sekunden bemerkbar. Durch die rasche Aufnahme der Droge erhöht sich die Gefahr eines akuten Schocks und auch die Abhängigkeitsgefahr ist wesentlich stärker. In extremen Fällen kann die Droge zu Herzstillständen führen. Sie löst Herzrasen, Herzrhythmusstörungen, Blutdruckprobleme und eine Zunahme der Atemfrequenz aus.
3. Alkohol
Alkohol hat einen starken Einfluss auf unser Gehirn. Bei Tierexperimenten wurde festgestellt, dass dieses Getränk die Dopamin-Ausschüttung um 40-360 Prozent steigern kann. Alkohol gilt als besonders gefährliche Droge, da sie leicht zugänglich ist und bei vielen zum täglichen Genussmittel zählt. Dabei führt Alkohol bei 22 Prozent der Menschen, die Alkohol konsumieren, im Laufe des Lebens zur Abhängigkeit.
4. Heroin
Heroin erhöht die Dopamin-Ausschüttung um 200 Prozent. Dies wurde bei Tierversuchen nachgewiesen. In der "Gefährlichkeits-Skala" wurde die Droge als das zweitgefährlichste Suchtmittel in Bezug auf Gesundheitsschäden und Schäden für die Gesellschaft eingestuft. Aus diesem Grund zählt Heroin auch zu den "harten" Drogen. Es führt zu körperlicher Abhängigkeit mit starken Entzugserscheinungen. Überdosierungen sind können tödlich enden, auch eine Kombination mit Alkohol kann bereits bei niedriger Dosis zu Todesfällen (Atemdepression) führen.
5. Barbiturate
Barbiturare sind eine Gruppe von Arzneistoffen, die eine hypnotische, narkotische Wirkung haben. Sie werden als Narkotika oder Antileptiker eingesetzt. Früher wurden sie auch als Schlafmittel und Beruhigungsmittel verschrieben. Aufgrund der schlechten Verträglichkeit greift man heute für diese Wirkung auf andere Medikamente zurück. Bei Missbrauch kommt es zu einer körperlichen Abhängigkeit mit Symptomen wie Gangstörungen, Händezittern, Lidflattern und Schwitzen. Bereits in niedrigen Dosen sind Barbiturate wirksam, bei Überdosierung besteht die Gefahr von Bewusstlosigkeit, Atemhemmung und Tod durch Kreislaufversagen.