Mutterkraut

Migräne-Linderer ist Arzneipflanze 2017

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Vielversprechende Wirkung bei vorbeugender Einnahme über mehrere Wochen.

Das Mutterkraut - lateinischer Name: Tanacetum parthenium - wurde zur österreichischen Arzneipflanze 2017 gekürt. Eingesetzt wird das Jahrhunderte alte Mittel heute vor allem vielversprechend in der Migräne-Prophylaxe, schilderten Experten bei einer Pressekonferenz am Mittwoch in Wien. Vor allem die gute Verträgliche spreche für das Präparat.

Rund jeder Zehnte ist von Migräne betroffen, Frauen weit häufiger als Männer. Die Auslöser und Verstärker sind vielfältig, die traditionelle Zier- und Heilpflanze setzt bei den Entstehungsmechanismen an. Das auch unter den Namen Falsche Kamille, Zierkamille und Fieberkraut bekannte Präparat hemmt die überschießende Serotoninfreisetzung, normalisiert die Vasomotorik und reduziert die Freisetzung von Entzündungsmediatoren. Mehreren Studien bescheinigen bei regelmäßiger Einnahme über mehrere Wochen eine signifikante Minderung von Anzahl und die Schwere der Migräneanfälle und eine Verbesserung von Begleiterscheinungen wie Übelkeit, Schwindel und Erbrechen. Gleichzeitig zeigten sich bei bestimmungsgemäßer Anwendung keinerlei Risiken.

Arzneipflanze des Jahres 

Das Ende 2006 gegründete Netzwerk HMPPA (Herbal Medicinal Products Platform Austria) entwickelt - eigenen Angaben - zufolge Naturstoffe und pflanzliche Arzneistoffe und setzt Erkenntnisse über deren Wirkung gemeinsam mit Partnern aus Wissenschaft und Wirtschaft nach modernsten wissenschaftlichen Standards um. Um den Stellenwert von pflanzlichen Arzneimitteln zu betonen, wird nun auch in Österreich die Arzneipflanze des Jahres auserkoren.

Grundsätzlich gelten für alle Medikamente, ob synthetisch oder pflanzlich, internationale Richtlinien bezüglich Wirksamkeit, Unbedenklichkeit und pharmazeutischer Qualität, so HMPPA-Vizepräsidentin Brigitte Kopp vom Department für Pharmakognosie an der Universität. Phytopharmaka sind nicht zu verwechseln mit Nahrungsergänzungsmitteln mit teils zweifelhaften Wirkungen, die durchaus auch naturbelassen sein können.

Äußerlich ähnelt die Pflanze der Kamille und zählt zur Familie der Korbblütler. In England seit Jahrhunderten bei Fieber und Kopfschmerzen eingesetzt, setzen heute auch in Österreich vor allem Migräne-Spezialisten vorbeugend auf die Wirkung. Sowohl die Europäischen Arzneimittelbehörde EMA als auch und der ESCOP (European Scientific Cooperative on Phytotherapy) empfehlen diese Verwendung. Hauptinhaltsstoffe sind Sesquiterpenlaktone, ätherisches Öl, Flavonoide und lipophile Kaempferolderivate.

Weitere Informationen unter www.hmppa.at und http://initiative-natuerlich-gesund.at

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