So können Mütter bei der Kaiserschnitt-Geburt selbst mithelfen.
Einige Mütter bevorzugen den Kaiserschnitt, andere haben gar nicht die Möglichkeit sich dagegen zu entscheiden. Bei Komplikationen ist der Schnitt durch die Bauchdecke ein Muss. Wurde bereits einmal eine Kaiserschnittgeburt durchgeführt, wird oft von einer natürlichen Geburt abgeraten, um mögliche Komplikationen zu vermeiden. Leider haben Studien in der Vergangenheit jedoch gezeigt, dass ein Kaiserschnitt nicht nur für die Mutter, sondern auch für das Baby folgenreich sein kann. Als Sarah Toyer zum vierten Mal schwanger wurde und eine weitere Kaiserschnittgeburt bevorstand, beschloss sie deshalb einen Schritt zu wagen, welcher dem Gefühl einer natürlichen Geburt näher kommt.
Der entscheidende Moment
Sarah wollte bei der Geburt ihres Babys diesmal unbedingt miteinbezogen werden. Da sie weder normale Wehen hatte, noch das Baby auf natürlichem Wege auf die Welt bringen konnte, wählte sie eine ungewöhnliche Methode, die bisher nur in Australien angewandt wird. Um ihren Wunsch zu erfüllen, musste Sarah auf die Unterstützung ihrer Ärztin vertrauen. Die diensthabende Chirurgin respektierte Sarahs Anliegen und diese konnte im entscheidenden Moment das Baby selbst aus ihrem Körper herausziehen. Um eine Infektion zu verhindern musste die Mutter dafür mit desinfizierten Händen, verschränkt auf ihrer Brust warten, bis ihr Einsatz kam. Die vierfache Mutter bereut ihre Entscheidung nicht! Dieses unglaubliche Erlebnis wird sie niemals vergessen. Ein Foto der Geburt hat sie nun auf Facebook gepostet, welches große Aufmerksamkeit aber auch großen Zuspruch erfuhr.
Da viele Frauen nach dem Kaiserschnitt psychisch leiden, könnte es sein, dass diese Art der Geburt bald in weiteren Kliniken ermöglicht wird. Um Depressionen zu verhindern und dem Baby auf diese Weise näher zu sein, sollten Mütter die Möglichkeit bekommen, in Zukunft bei Kaiserschnitt-Geburten auf diese Art selbst mitzuhelfen, sind Befürworter überzeugt.
Kaiserschnitt im Mythen-Check
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Mythos 1: Schock für das Kind
Antwort: Da ein Kaiserschnitt meist vor dem errechneten Geburtstermin angesetzt wird, kann es beim Kind zu Anpassungsstörungen an das Leben außerhalb des Körpers der Mutter kommen. Anders als bei einer herkömmlichen Geburt wird das Fruchtwasser beim Kaiserschnitt nicht aus den Lungen gepresst - die Geburt erfolgt plötzlich. Es kann also zu Atemproblemen kommen, wenn das Fruchtwasser nicht ganz aus den Lungen gepresst wurde.Zumeist wird das Neugeborene nach der Geburt für die Zeit, in der die Operation beendet wird, von der Mutter getrennt und kann erst später als bei einer natürlichen Geburt angelegt werden. Dieser Umstand kann zu einer verminderten Milchbildung führen.
Mythos 2: "Erhalte deinen Liebeskanal"
"Erhalte deinen Liebeskanal und lass gleich einen Kaiserschnitt machen" - mit diesem Slogan werben amerikanische Ärzte bei Schwangeren für eine Kaiserschnitt-Geburt.Immer mehr Frauen folgen dem Trend, weil sie fürchten, dass eine natürliche Geburt ihre Scheide „ausleiert“. So leiden viele Frauen nach einer normalen Geburt unter Inkontinenz, andere erleben den Sex nach einer Geburt nicht mehr so intensiv. Allerdings gibt es hierzu keine Studien: Wie sich das Gewebe und die Scheidenmuskulatur nach der Geburt zurückbildet, ist von Frau zu Frau unterschiedlich. Manche sprechen von besserem Sex nach der Schwangerschaft, andere hingegen berichten von Schmerzen beim Geschlechtsverkehr. Mit Beckenbodentraining kann man solchen Beschwerden entgegenwirken und die Scheidenmuskulatur wieder in die alte Form bringen.
Mythos 3: Kaiserschnitt schadet der Mutter-Kind-Bindung
Studien zeigen, dass sich nach dem Kaiserschnitt weniger Oxytocin - ein Hormon, welches das Bindungsverhalten zwischen Kind und Mutter fördern soll - im Blut befindet. Nachdem das Kind aus der Gebärmutter geholt wird, werden Baby und Mutter getrennt versorgt: Sie lernen einander erst später kennen, die ersten wichtigen Glücksmomente nach der Geburt fehlen.Auch das Risiko, nach der Geburt an einer Wochenbettdepression zu erkranken, soll nach einer Kaiserschnittentbindung höher sein.
Mythos 4: Höheres Diabetes-Risiko für das Kind
Per Kaiserschnitt entbundene Kinder haben laut einer Studie ein mehr als doppelt so hohes Diabetes-Risiko wie Kinder, die auf natürliche Art zur Welt gekommen sind. Zu diesem Schluss kommen deutsche Forscher in einer Langzeitstudie.
Die Wissenschafter der Technischen Universität München hatten den Einfluss von Umweltfaktoren auf die Entwicklung der Erkrankung bei 1.650 Kindern aus Risikofamilien untersucht. Die Studienteilnehmer wurden von Geburt an durchschnittlich elf Jahre lang beobachtet.
Laut der Studie haben Kinder, deren Mutter oder Vater an Typ 1 Diabetes erkrankt ist und die per Kaiserschnitt geboren wurden, ein Risiko von 4,8 Prozent, bis zum zwölften Lebensjahr an Diabetes zu erkranken. Dagegen liegt das Risiko von Kindern mit familiärer Vorbelastung, die vaginal entbunden wurden, bei 2,2 Prozent.