H1N1: Tamiflu in Kapselform für Kinder

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An sich ist in Österreich eine sehr große Menge an den antiviralen Medikamenten (Oseltamivir/"Tamiflu" bzw. Zanamivir/"Relenza") gegen die neue Influenza vorhanden. Doch das trifft - via Großhandel und Apotheken - nicht gleichermaßen für alle Darreichungsformen zu. Der Pharmakonzern Roche wies darauf hin, dass der "Baby-Saft" von Oseltamivir möglichst nur bei Kindern im ersten Lebensjahr verwendet werden sollte. Der Grund dafür: Derzeit ist davon nur ein "saisonaler Halbjahresbedarf" vorhanden. Die Herstellung benötigt 25 Mal so lange wie die Herstellung des Arzneimittels in Kapselform.

Das Unternehmen: "In Österreich steht für alle Kinder im vom Arzt definierten Bedarfsfall Oseltamivir/Tamiflu in ausreichender Menge zur Verfügung. Grundsätzlich gibt es drei Möglichkeiten, Tamiflu an Kinder zu verabreichen: Kinderkapseln zu 30 Milligramm und 45 Milligramm (...) zudem gibt es auch eine Suspension, die in erster Linie bei Kleinkindern unter einem Jahr verordnet werden sollte, um eine Versorgung der Kinder aller Altersgruppen zu gewährleisten." Man habe aufgrund der Pandemie den achtfachen saisonalen Jahresbedarf an Kinderkapseln in Österreich. Bei der Suspension ist es derzeit allerdings mit dem "saisonalen Halbjahresbedarf" deutlich weniger. Mitte Dezember wird die nächste Lieferung erwartet.

Es gibt allerdings eine Möglichkeit, allfällige Probleme in Zusammenhang mit dem Runterschlucken der Kapseln bei Kleinkindern zu umgehen: Der Apotheker kann die Kinderkapseln öffnen und mit süßem Saft/Sirup vermischen, sodass das Medikament nicht bitter schmeckt. Die Kinderkapseln sind in beiden Wirkstärken allerdings chefarztpflichtig. Doch die Chefärzte - so das Unternehmen - bewilligen das Arzneimittel möglichst sofort im entsprechenden Anlassfall, erledigt wird das vom behandelnden Arzt.

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