Für heftige Reaktionen sorgt das "Aus" für das Schwazer Militärspital. Unter anderem Vertreter von ÖVP und SPÖ übten heftige Kritik insbesondere an Verteidigungsminister Norbert Darabos (S).
VP-Rechnungshofsprecher Abg. Hermann Gahr bezeichnete die Vorgangsweise von Rechnungshof und Darabos als "fahrlässig und unverantwortlich. Die Haltung des Rechnungshofes, durch einen Rohbericht das Militärspital Schwaz fallen zu lassen, sei ein "Affront", so der Schwazer-Wahlkreisabgeordnete Gahr. Über Monate sei die Stadt mit einer Hinhaltetaktik für dumm verkauft worden. Dass es nun doch nicht zum Projekt "Militärspital Schwaz" komme, sei wohl ausschließlich Darabos zuzuschreiben.
Wieder einmal ziehe der ländliche Raum den Kürzeren, kritisierte SP-Sicherheitssprecher und SP-Bezirksvorsitzender in Schwaz, LAbg. Klaus Gasteiger: "Ich bin sehr enttäuscht und frustriert über die Entscheidung in Wien, die Kooperation zwischen Militärspital Innsbruck und Bezirkskrankenhaus Schwaz abzublasen".
"Fehlende Handschlagqualität"
Der aus dem Bürgerforum ausgeschlossene freie LAbg. Fritz Gurgiser ortete eine kuriose Fehlentscheidung des Bundesheeres und fehlende Handschlagqualität eines Ministers. Genau diese Kooperation mit dem Bezirkskrankenhaus in Schwaz würde beiden Seiten Vorteile und Kostenersparnisse bringen. Ebenso könne man nicht das gesamte Sanitätswesen des Bundesheeres in einen Topf werfen.
Begrüßt wurde das Aus für Schwaz von der FPÖ. Die ganze Aktion sei doch nur ein Politikum zur Rettung des Schwazer Bezirkskrankenhauses auf Kosten der Qualität gewesen. Insofern sei es im Sinne der Patienten und der Bediensteten des Militärspitals ein großer Erfolg, dass die Absiedelung nicht zustande komme, erklärte der Innsbrucker FP-Stadtparteiobmann LAbg. Richard Heis. Der Innsbrucker FP-Klubobmann Christian Haager warnte, dass die Absage noch keine Standortgarantie für das Militärspital in Innsbruck sei. Diese gelte es nun einzufordern, ebenso wie einen Investitionsplan für die Sanierung der MSP-Anlage in der Conrad-Kaserne.