Laut Österreichischem Verband der Impfstoffhersteller.
Anfang Februar hatten sich am Höhepunkt der Influenza-Saison fast 1.800 von 100.000 Österreichern mit Grippe oder einer ähnlichen Erkrankung angesteckt. Dabei konnte zu über 70 Prozent der B-Yamagata-Virusstamm nachgewiesen werden. Knapp jeder 16. Bürger ließ sich impfen, was aber zu wenig sei, bemängelte der Österreichische Verband der Impfstoffhersteller (ÖVIH) in einer Aussendung am Mittwoch.
"Die Durchimpfungsrate, errechnet auf Basis der abgegebenen Impfdosen, beträgt auch dieses Jahr nur magere 6,4 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr ist das zwar eine Steigerung von fast einem Prozent, insgesamt ist die Rate aber nach wie katastrophal", hieß es vonseiten des ÖVIH. Laut einer EU-Empfehlung sollte die Quote bei Risikogruppen 75 Prozent betragen. Allerdings lassen sich nach einer europaweiten Studie nur 41,8 Prozent der älteren Menschen, 50,3 Prozent der Personen mit chronischen Erkrankungen, 23,6 Prozent der Schwangeren und 25,7 Prozent des Gesundheitspersonals gegen Influenza schützen.
Die Grippesaison in Österreich hatte heuer ihren Höhepunkt Anfang Februar, rund vier Wochen später als im vergangenen Jahr. Nach Schätzungen kämpften 1.793 von 100.000 Österreichern mit Grippe oder einer grippeähnlichen Erkrankung. Das waren im Maximum gleich viele wie im Jahr zuvor. Begonnen hatte die Grippewelle in der ersten Jännerwoche, sie zog sich bis Ende März. In der schlimmsten Phase waren mehr als 4.000 Kinder pro 100.000 Einwohnern erkrankt.
Mehr als 70 Prozent der erkrankten Österreicher waren laut ÖVIH mit dem sogenannten B-Yamagata-Virusstamm infiziert. Im Vergleich dazu war in der Saison zuvor nur jeder Zweite an einem Typ B erkrankt. Meistens stecken sich Kinder damit an, die schnell wieder gesund wurden. Aber sie gaben den Virus oft an Erwachsene weiter. Daher wurden die schweren Verläufe überwiegend vom B-Typ verursacht und betrafen hauptsächlich Personen über 15 Jahre.
Einen hundertprozentigen Schutz dagegen können auch Impfungen nicht geben. Laut ÖVIH geht es eher darum, schwere Folgeerscheinungen wie Lungenentzündungen zu verhindern und den Krankheitsverlauf generell abzumildern. In einer vorläufigen Analyse zur Wirksamkeit wurde herausgefunden, dass Grippe-Impfungen eine Schutzwirkung zwischen 25 und 52 Prozent hätten.
Um mehr über die Schutzwirkung von Impfungen zu informieren, haben Experten zu Beginn des Jahres eine neue europäische Initiative mit dem Namen "The EU Manifesto on Influenza Vaccination" ins Leben gerufen. Gefordert werden Maßnahmen zur Erhöhung der Impfraten, damit weniger Personen erkranken.