Gewöhnlicher Kümmel wird beim Kochen nicht nur zum Würzen verwendet. Das hat einen handfesten medizinischen Hintergrund: Er soll die Verträglichkeit von blähenden Speisen wie Kohl oder frischem Brot verbessern. Kümmel - als Heilpflanze "Carum carvi" - oder besser sein ätherisches Öl gilt als wirksamstes pflanzliches Mittel gegen Blähungen.
Das ätherische Öl verdankt seinen charakteristischen Geruch der Hauptkomponente Carvon, die bis zu 60 Prozent ausmacht. "Dieses regt die Sekretion des Magensaftes an und hat einen krampflösenden Effekt auf Magen und Darm", erklärt Johannes Gottfried Mayer von der Forschergruppe Klostermedizin der Universität Würzburg. Außerdem fördere es die Ausscheidung von Gallensaft und besitze eine beachtliche Wirkung gegen Pilze. "In der Volksmedizin wird Kümmel - wie der nah verwandte Fenchel - zur Förderung der Muttermilch empfohlen."
Kümmel lässt sich als Tee trinken - dazu müssen die Früchte vor der Verwendung angestoßen oder zerdrückt werden, damit das ätherische Öl in das Wasser gelangen kann. Kümmelfrüchte wiederum helfen gegen Mundgeruch: "Dazu genügt es, einige Früchte zu kauen", ergänzt Mayer. Deshalb enthielten einige Mundwässer auch Kümmelöl.