Auswirkungen auf Film und Fernsehen

Jetzt auch Hollywood-Schauspieler vor Streik

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In Hollywood könnten nach den Drehbuchautorinnen und -autoren auch die Schauspielerinnen und Schauspieler in einen Streik treten - mit gewaltigen Auswirkungen auf Film und Fernsehen.

Bei den Verhandlungen der Schauspielergewerkschaft Screen Actors Guild (SAG-AFTRA) mit großen Studios läuft in der Nacht auf Samstag um Mitternacht eine Frist aus. Die 160.000 Mitglieder der Gewerkschaft haben im Vorfeld einem Streik zugestimmt, sollte bis dahin keine Einigung erzielt werden.

Die Drehbuchautoren der US-Film- und Fernsehindustrie waren bereits Anfang Mai in den Streik getreten. Sollten die Schauspieler folgen, wäre es der erste Doppel-Streik in Hollywood seit dem Jahr 1960. Hat der Arbeitsausstand der Drehbuchautoren Produktionen für Kino und Fernsehen bereits stark behindert, könnte ein Schauspielerstreik die Branche endgültig zum Stillstand bringen.

Die Schauspielerinnen und Schauspieler verlangen angesichts der hohen Inflation unter anderem höhere Gagen und Folgevergütungen von Disney, Netflix und Co. "Menschen, die nicht in der Branche sind - und sogar einige, die es sind - überschätzen enorm, wie viel Geld Schauspieler verdienen", sagt die Schauspielerin Rebecca Metz der Nachrichtenagentur AFP. "Man nimmt einfach an, dass jemand reich sein muss, wenn man ihn im Fernsehen sieht."

Heutzutage "viel härter" für Schauspieler

Es sei aber heutzutage "viel härter" für Schauspieler, ihren Lebensunterhalt zu verdienen, sagt die aus Serien wie "Better Things" und "Shameless" bekannte Darstellerin. Viele müssten Nebenjobs annehmen, um sich über Wasser zu halten.

Die Schauspieler fordern auch Zusagen zum Umgang mit Künstlicher Intelligenz. Sie fürchten, dass ihre Schauspielauftritte und Stimmen als Daten für KI genutzt werden könnten, ohne dass sie dafür Geld erhalten. Viele Schauspieler beklagen auch die Zunahme von selbst aufgezeichneten Castings seit der Corona-Pandemie. Solche Castings sind für sie mit höherem Aufwand verbunden und berauben sie einer direkten Rückmeldung durch die Casting-Agentur. Häufig wissen Schauspieler nicht einmal, ob ihre eingereichten Videos angeschaut wurden.

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