Wie eine Sprecherin des Ballet-Ensembles in Lausanne mitteilte, ist der weltberühmte Choreograph 80-jährig verstorben.
Der französische Choreograph Maurice Bejart, einer der Gründer des zeitgenössischen Tanzes, ist 80-jährig gestorben. Dies teilte das Bejart Ballet Lausanne, das er seit 20 Jahren leitete mit. "Wir sind gerade dabei, die Mitglieder der Truppe zu informieren", hieß es. Eine offizielle Meldung über die weiteren Umstände seines Todes werde man noch veröffentlichen.
Gesundheitlich angeschlagen
Bejart wurde innerhalb eines Monats
zweimal in ein Lausanner Spital eingeliefert, um sich einer "strikten"
Nieren- und Herzbehandlung zu unterziehen. Bejart litt seit einigen Jahren
an gesundheitlichen Beschwerden, die die Aktivitäten des Leiters des Bejart
Ballet Lausanne-Ensembles einschränkten.
Lausanne
Der am 1. Jänner 1927 in Marseille als Gaston Berger
geborene Choreograph hatte sein Debut als 14-jähriger Tänzer an der Pariser
Oper. Er gründete das "École-atelier Rudra" in Lausanne,
dem er seit 1992 vorstand. Sein Ensemble bestand zuletzt aus 40 Tänzern, die
über 120 Aufführungen pro Jahr gaben.
Abschiedsfeier
Die Abschiedsfeier für den verstorbenen
französischen Choreografen Maurice Bejart wird am kommenden Montag in
Lausanne stattfinden. Auf ausdrücklichen Wunsch des Künstlers werden
Freunde, Tänzer und andere ihm Nahestehende im Theatre Metropole von ihm
Abschied nehmen, sagte der Präsident des Stiftungsrates des Béjart Balletts
Lausanne (BBL), Peter Berger. Die Rede werde sein engster Freund, der
belgische Schriftsteller François Weyergans, halten. Bejart war am
Donnerstagmorgen im Alter von 80 Jahren gestorben. Wann Bejart beerdigt
werde, stehe noch nicht fest. Es werde ohnehin eine Bestattung im engsten
Familienkreis sein.
Testament nicht geöffnet, Ensemble bleibt bestehen
Das
Testament des Künstlers sei noch nicht eröffnet, sagte Berger. Das Ensemble
werde aber weiterbestehen. So gebe es einen Vertrag, der sicherstelle, dass
nach dem Tode Bejarts die Gesellschaft das Recht hat, während drei Jahren
unter dem Namen Bejart Ballett Lausanne weiter zu bestehen und zu arbeiten.
Das Recht werde die Stiftung auch ausüben, sagte Berger. Bejart habe trotz
seiner Leiden - er hatte bereits zwei künstliche Knie und zwei künstliche
Hüften - bis zu seiner Einlieferung ins Krankenhaus weitergearbeitet. Somit
werde seine jüngste Kreation "In 80 Minuten um die Welt" in seiner
Wahlheimat in der Schweiz auch wie geplant am 20. Dezember uraufgeführt
werden.