Samstag startet die Saison der "Josefstadt" in den Kammerspielen mit Schnitzlers "Reigen". Föttinger und Cervik spielen alle Rollen.
Während die "Josefstadt" noch umgebaut wird (Eröffnung: 20. Oktober) startet Direktor Föttinger mit Schnitzlers Reigen in den Kammerspielen, wo das "Skandalstück" 1921 hierzulande erstmals aufgeführt wurde. An seiner Seite spielt Gemahlin Sandra Cervik.
ÖSTERREICH: Wie wird die renovierte "Josefstadt"?
Herbert
Föttinger: Wenn Sie aus dem Taxi steigen, wird Ihnen zunächst die
vollkommen renovierte Fassade auffallen - die war ja zuletzt auch
baupolizeilich nicht mehr unproblematisch.
ÖSTERREICH: Und drinnen?
Föttinger: Das ganze
Haus wird heller, freundlicher wirken. Und im Zuschauerraum haben wir sowohl
eine modernere Bestuhlung als auch eine ausgeklügelte Klimaanlage – denn
bisher hatten wir ja ein Kühlsystem, dessen Funktionsweise schon den alten
Ägyptern geläufig war.
ÖSTERREICH: Inzwischen bringen Sie an den Kammerspielen den "Reigen"
heraus. Wie spielt sich der unter Ehepartnern?
Sandra Cervik:
Ziemlich lustig... Außerdem ist man halt sehr vertraut miteinander. Und da
fallen alle Hemmungen des Berührens und "Betatschens" weg,
die man bei anderen Kollegen hätte. Was ja gerade bei diesem Stück nicht
ganz unwesentlich ist... Also ich empfinde es als ziemlich angenehm.
ÖSTERREICH: Und Sie, Herr Föttinger? Sie können jetzt auch
etwas anderes sagen...
Föttinger: (lacht) Nein, nein, ich finde es auch
sehr angenehm! Im übrigen werden wir das ganze Stück etwas straffen - denn
ich muss bekennen: Mir wurde ab der 5., 6. Szene immer fad beim Reigen. Da
weiß man dann schon, wie's funktioniert.
ÖSTERREICH: Frau Cervik, wie kommen Sie mit der Figur des "Süßen
Mädels" zu Rande?
Cervik: Das war zuerst mein "Angstgegner",
da ich diese Art von Frau nicht kannte. Mittlerweile ist sie aber meine
Lieblingsfigur geworden. Denn mir ist da ein ganz guter Zugang zu dieser
Nymphe eingefallen - mehr wird vorher nicht verraten!