"3096 Tage"

Kampusch schreibt Memoiren

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Jetzt kommt vielleicht die ganze Wahrheit über die Gefangenschaft Nataschas ans Licht. Im September erscheint ihre Autobiografie.

Kann sie damit endgültig alle Unklarheiten beseitigen?

Natascha Kampusch, Entführungsopfer des spektakulärsten Kriminalfalls der Zweiten Republik, arbeitet gerade in ihrer Wiener Wohnung an einer Autobiografie. Das 220 Seiten starke Buch über ihr Leben im Verlies und die Zeit nach der Flucht soll am 8. September im deutschen List Verlag erscheinen. Im Online-Buchshop Amazon kann das Kampusch-Buch, das den Titel „3096 Tage“ trägt, bereits um 19,95 Euro vorbestellt werden.

Natascha schildert die Zeit im Verlies und ihre Flucht
Nataschas Sprecher Wolfgang Brunner bestätigt gegenüber ÖSTERREICH: „Es stimmt, Frau Kampusch arbeitet gerade an ihrer Autobiografie. Das ist im Moment auch ihr Hauptaugenmerk – noch vor dem Filmprojekt, das im Jahr 2012 in die Kinos kommen soll.“

Kampusch wird in ihrem Buch akribisch genau ihre Eindrücke von der Entführung bis zum letzten Tag ihres Martyriums und ihrer Flucht schildern. Sie wird sich noch einmal an den 2. März 1998 erinnern – den Tag, an dem der Horror begann.

Natascha wird erzählen, wie sie zum ersten Mal ihren Entführer Wolfgang Priklopil erlebt hat und sich langsam an den qualvollen Alltag im dunklen Verlies im niederösterreichischen Strasshof gewöhnen musste. Wie sie sich oft in den Schlaf weinte, ohne Tageslicht auskommen musste und ihre Beziehung zu Entführer Priklopil mit der Zeit eine neue Dimension erreichte.

Endgültig wird Natascha mit diesem Buch wohl auch Spekulationen ausräumen, ob Priklopil Einzeltäter gewesen ist oder doch Mithelfer hatte. Wie berichtet, hat die Staatsanwaltschaft die Ermittlungen gegen Priklopils besten Freund Ernst H. eingestellt.

Drehbuchautor Reichard: „Werde es sicher lesen“
Sehr wahrscheinlich: Die Kampusch-Biografie könnte auch als Grundlage für den Film von Bernd Eichinger (siehe Story rechts) dienen. Journalist und Dokumentarfilmer Peter Reichard zu ÖSTERREICH: „Ich gratuliere Frau Kampusch zu diesem Titel, der zeigt am besten, welch lange Qual sie durchmachen musste. Ich werde das Buch sicher lesen und erwarte es mit Spannung. Sollte es in der Autobiografie Teile geben, die sie mir beim Dreh meiner gleichnamigen TV-Dokumentation nicht verraten hat, werden wir das natürlich in den Kampusch-Film einarbeiten.“

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