Sparkurs

Theater: Verzweifelter Schrei nach Geld

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Maßnahme: Bühnenbretterverkauf, Wintersperre und Co.

Nicht nur im politischen Geschehen kriselt es zurzeit. Auch der Kultursektor ist massiv von Geldsorgen geplagt. Zwei große Häuser in Wien setzen den Sparstift an und auch das Grazer Joanneum hat zu seinem 200. Geburtstag keinerlei Anlass zur Freude und zum Feiern.

Subventionsmangel
Das  Theater an der Josefstadt schreit zurzeit laut auf, und zwar nach mehr Geld. Seit dem 28. 10 2011 ist es nun fix. Josefstadt Direktor Herbert Föttinger musste die Belegschaft darüber informieren, dass die Kollektivvertargserhöhungen ab 2012 aus dem laufenden Budget nicht mehr finanzierbar sind und man somit auch über die Zukunft nach denken müsste. Von Personalabbau ist noch nicht dezitiert die Rede, könnte aber eine logische Konsequenz des Subventionsmangels darstellen. Auch das Joanneum, welches dieser Tage ihr 200-jähriges Bestehen feiert, ist weit entfernt von einer Feierlaune. Aus Geldmangel müssen etwa die dem Universalmuseum angeschlossenen Häuser wie etwa das Völkerkundemuseum drei Monate im Winter geschlossen bleiben und auch der Touristen-Fixpunkt, das Zeughaus, wird in der kalten Jahreszeit zwei Monate zu sein.

Kunst muss sparen und wird kreativ
Im Burgtheater versucht man durch Vermietung „der Burg“ und den Verkauf alter, ausgedienter Bühnenbretter das Budget etwas aufzubessern. Ein Bühnenbrett in der Größe 21x14,5 Zentimeter kostet etwa 600 Euro. Für Theaterliebhaber ein perfektes Weihnachtsgeschenk. Auch wird die Burg künftig vermietet. Wie beispielsweise vom 5.11 bis 6.11 2011 an das Tanz-Ensemble „Red Bull Flying Bach“. So soll zusätzlich Geld in die Theaterkasse fließen.

Ehemalige Chesfs in der Bredouille
Während im Moment zahlreiche Museen und Theater-Häuser den Gürtel enger schnallen müssen, lebten deren ehemalige (noch) Direktoren recht gut. Kunsthalle Direktor Gerald Matt soll etwa Museumspersonal auf Museumskosten in seinen Privatgemächern arbeiten haben lassen. Matt ist nach wie vor in Amt und Würden als Museumsdirektor tätig. Und auch der ehemalige MAK-Direktor Georg Noever, soll sich durch das Museumsbudget bereichert haben. Die Geburtstagsfeier seiner Mutter heißt es, soll auf die Rechnung des Museums gelaufen sein. Noever verteidigte diesen Vorwurf damit, dass diese Feier auch im Interesse des Museums stand.

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