Nach Wien-Absage erlebten viele Österreicher in Zagreb die tolle Rock-Show.
Extrem. Besser als Barcelona 1, aber nicht ganz so gut wie Dublin 2. Unter U2-Enthusiasten werden die aktuellen Konzerte nur mehr mit solchen Maßstäben gemessen. Denn genial sind sie allesamt! So auch gestern im Maksimir Stadion von Zagreb. Beim inoffiziellen Ersatz für Wien, weil doch die Zeugen Jehovas und nicht Bono & Co. im Happel-Stadion predigten. 50.000 Fans bejubelten die 125-minütige Bombast-Orgie, mit der U2 die verhältnismäßig laue CD No Line On The Horizon präsentieren. Darunter auch Tausende Österreicher.
Gigantische Show
Die weite Anreise hatte sich gelohnt, denn von
der Dramaturgie (zuerst das spröde Neue, dann die Hits, am Ende die
Legenden) über das gigantische Show-Konzept (ein raumschiff-artiges
Bühnen-Monster mit Riesen-Bildschirm) bis zu ehrlicher Emotion („Eine Nacht,
die wir nie vergessen werden“) passte alles. Selbst Neo-Hits wie Breathe
oder Unknown Caller wurden vom sehr internationalen Publikum begeistert
aufgenommen. Die Hits Vertigo, Sunday Bloody Sunday und Pride sowieso.
Je nach Standort erlebte man die größte Band der Welt (© Rolling Stone Magazine) als schwitzende Fast-Punk-Truppe oder als großartigen TV-Abend. „Die vermeintlich schlechtesten Plätze sind bei dieser Tour eigentlich die besten“, verrät Bono das Geheimnis.
Ganz zum Schluss wandte sich Bono an seine österreichischen Fans: „2010 spielen wir in Wien.“