Facebook-Posting

Waxing-Lady kontert AK-Kritik mit diesem Gewinnspiel

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Der Kleinkrieg zwischen Katja Wagner und der AK erreicht einen neuen Höhepunkt.

Die Posse rund um einen Wiener Schönheitssalon, dessen Besitzerin Katja Wagner sich allzu sehr vom Arbeitsinspektorat kontrolliert und beanstandet fühlt, ist ein Kapitel reicher. Wie Medien berichten, sperrt die Ex-Miss ihr Geschäft "noch im Mai" zu, bleibe aber im "Schönheits- und Kosmetikbereich". Ein Anwalt der Unternehmerin sprach Dienstagnachmittag auf APA-Nachfrage von einer geplanten "größeren Umstrukturierung".

Am Dienstag hatte es zuvor nach neuerlichen frustbeladenen Facebook-Postings der Unternehmerin Aufregung gegeben. So matchten sich Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertreter rund um zu exzessive bzw. schlicht notwendige Kontrollen des Arbeitsinspektorates bei der Unternehmerin und ganz generell. Der Anwalt der Unternehmerin wies Vorwürfe, die beispielsweise von der Arbeiterkammer gegen diese gekommen waren, jedenfalls strikt zurück.

Auf Facebook reagierte die Waxing-Lady auf eine Aussendung seitens der Arbeiterkammer, die ihr einen schlechten Umgang mit ihren Mitarbeitern vorwarf. „Die Firma gibt es seit 2013 und seit damals zählen die Beschäftigten der Firma zu unseren Dauerkunden in der Beratung. Ein Viertel der Belegschaft hat in der einen oder anderen Form Probleme mit dem Arbeitgeber. Würden alle Arbeitgeber so mit ihren Beschäftigten umgehen, würde die Schlange der Beratungssuchenden bei uns von der Prinz Eugen Straße bis zum Schwarzenberg Platz reichen – und zwar täglich", schrieb die AK in einer Aussendung. Als eine Art Rache konterte Wagner auf Facebook. Im Rahmen eines "Gewinnspiels" sollen User erraten, um welches öffentliche Gebäude es sich hier handelt, das "gegen Paragraph 25 Abs 4 (Sichtverbindung nach außen) und Paragraph 23 Abs 1 (Deckenhöhe) der Bundes-Arbeitsstättenverordnung (analog zu unserer Arbeitsstättenverordnung) verstoßen hat".

Mitterlehner beteuerte "Verständnis für den Ärger"

Wirtschaftsminister und ÖVP-Chef Reinhold Mitterlehner, der die Unternehmerin schon Anfang Februar besuchte, um sein "Verständnis für den Ärger" der Unternehmerin über das Arbeitsinspektorat auszudrücken, bekräftigte dies erst Montagabend. Die Arbeitsinspektoren sollen mit Augenmaß vorgehen, wurde Mitterlehner zuletzt nie müde zu betonen. Das Arbeitnehmerschutzgesetz müsse Richtung Beratung statt Strafe umgebaut werden. Auch die Arbeitsstättenverordnung gehöre angeschaut.

Gestern griff er Arbeits- und Sozialminister Alois Stöger (SPÖ) in einem Facebook-Posting direkt an, ohne dessen Namen zu nennen: "Schikanen einstellen, Betriebe arbeiten lassen! Arbeitnehmerschutz ist uns allen wichtig, muss aber praxistauglich gestaltet sein, daher möglichst rasch reformieren." Dafür kam Kritik von der Gewerkschaft vida.

Die Causa hatte sich medial ursprünglich um eine Sichtverbindung ins Freie für ihre Enthaarungsangebote entzündet. Die Unternehmerin beklagte auch weitere Auflagen. Die Arbeitsinspektoren kritisierten unter anderem etwa auch die Be- und Entlüftungssituation und der Notausgangslösung.

 

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