Ö3 Mikro-Mann

Tom Walek: Der Mann, der alle narrt

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Er sorgte dafür, dass wir in diesem Präsidenten-Wahlkampf auch lachen konnten.

Bundeskanzler Fischer? Es war zweifelsfrei der Höhepunkt der an hellen Momenten so armen Vorwahlzeit. Als Ö3-Mikromann Tom Walek Catrin K. vors Gerät lief und die junge Dame, neben ihrer Tätigkeit als stellvertretende Narzissenkönigin auch FP-Jugendreferentin, ausgerechnet die Frage nach dem Amt, für das sich Barbara Rosenkranz bewirbt, nicht beantworten konnte.

Mehr noch: Das Musterbeispiel blauer Bildung wusste mit dem Namen Rosenkranz wenig anzufangen und zur Tätigkeit Heinz Fischers befragt, fiel ihr nur ein: „Bundeskanzler, sag ich jetzt mal...“

Seit acht Jahren verblüfft Tom Walek (38) die Ö3-Hörer damit, wie leicht es den Österreichern fällt, auf blöde Fragen noch viel blödere Antworten zu geben. „Was sagen Sie dazu, dass immer mehr österreichische Politiker heterosexuell sind?“, war seine erste Frage als Ö3-Mikromann.

Animateur und Kellner
Um solche Fragen stellen zu können, hat der Wiener, der als Kind zwei Jahre lang in Paris gelebt hat, eine gediegene einschlägige Ausbildung absolviert: Er war Animateur auf Rhodos, Skilehrer und vor dem ganz großen Durchbruch Kellner im Wiener Szenelokal „Blaustern“.

Heute ist er einer der großen Bringer im Ö3-Wecker und einer der wirklich Witzigen unter den Radio-Comedians. Und einer, der mit seiner Lebensweise ein gängiges Vorurteil widerlegt: dass Menschen, die unverschämt fit sind, sich gesund ernähren und nicht trinken, keinen Humor haben.

Heute London-Marathon. Walek trainiert bis zu 20 Stunden die Woche, hat schon vier Mal den berüchtigten „Ironman“ überlebt und kann heute nicht wählen, weil er am London Marathon teilnimmt.

Auch sein Privatleben hört sich nach körperlicher Ertüchtigung an: Er war jahrelang mit Snowboard-Weltmeisterin Manuela Riegler liiert, sein aktueller Lebensmensch ist Veronika Hauke, eine der besten Triathletinnen.

Blöd fragen klingt so leicht. Tom Walek arbeitet dennoch hart an sich. Auch sein flottes Mundwerk kam nicht von allein: Seine Eltern schickten ihn als Kind zum Logopäden: Weil er zu viel stotterte.

Das Mikro-Mann Protokoll mit Catrin

Ö3 Mikromann: Für welches Amt kandidiert Bundespräsidentschaftskandidatin Barbara Rosenkranz?

Catrin K.: Für welche Partei?

Ö3: Für welches Amt?

K.: Ich weiß es wirklich nicht …

Ö3: Woher sind Sie?

K.: Aus Wels … Ich sollte es eigentlich wissen, weil ich bin bei der FPÖ.

Ö3: Was machen Sie bei der FPÖ?

K.: Ich bin nur Jugendreferentin.

Ö3: Aha, welche Fragen hat die Jugend so zur Politik?

K.: Nicht solche.

Ö3: Nicht solche?

K.: Das müssen’s eh wissen. Aber ich habe schon von der Rosenkranz gehört. Aber was sie macht?

Ö3: Aber sie ist Bundespräsidentschaftskandidatin. Also für welches Amt kandidiert sie dann?

K.: Das trau ich mir jetzt nicht zu sagen.

Ö3: Wer ist im Moment aktueller Bundespräsident?

K.: Das traue ich mir jetzt nicht sagen, weil was ist, wenn es der nicht mehr ist? Nein, ich sag jetzt nichts, denn jetzt wird’s peinlich?

Ö3 Mikromann: Machen wir es einfach, wer ist Bundeskanzler? Ich sage Ihnen zwei Möglichkeiten. Josef Pröll?

K.: Oder?

Ö3: Werner Faymann?

K.: Da sag’ ich den Ersten. Aber mir sagen jetzt beide Namen gar nichts.

Ö3: Dann sag ich Ihnen noch einen dritten Namen, eventuell Bundeskanzler oder auch nicht, das können Sie jetzt entscheiden: Heinz Fischer.

K.: Ja, der sagt mir schon was.

Ö3: Was macht der?

K.: Bundeskanzler sag ich jetzt mal...

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