Bye Bye Babyboom

Warum sich immer mehr Frauen gegen Kinder entscheiden

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Laut aktuellen Daten von Statistik Austria ist die durchschnittliche Kinderzahl pro Frau im vergangenen Jahr erneut gesunken. Was steckt dahinter? Eine Studie von Parship liefert spannende Einblicke: Jede fünfte Frau unter 40 sagt heute klar „Nein“ zum Kinderwunsch. Weitere 11 Prozent sind unsicher.

Die Gründe gegen Kinder sind vielfältig – und sie wiegen schwer. 41 Prozent der Frauen fühlen sich durch Kinder zu sehr im Lebensstil eingeschränkt, 39 Prozent schrecken die hohen Kosten ab, und für 30 Prozent ist die Karriere wichtiger. Frauen haben schlichtweg mehr Bedenken als Männer. Parship-Psychologin Caroline Erb erklärt: „Ein Kind zu bekommen ist eine wunderschöne Entscheidung, aber auch eine, die das Leben grundlegend verändert. Diese Veränderung erfordert Mut – und das Bewusstsein für die Herausforderungen.“

Männer wünschen sich Kinder – haben aber weniger Bedenken

Der Kinderwunsch ist bei Männern und Frauen grundsätzlich gleich stark ausgeprägt. Doch während Frauen sich intensiver mit den möglichen Nachteilen beschäftigen, sehen Männer die Entscheidung oft entspannter. So fürchten sich nur 18 Prozent der Männer davor, dass Kinder ihren Lebensstil einschränken – bei den Frauen sind es 41 Prozent. Auch Einkommenseinbußen machen Männern weniger Sorgen (13 Prozent vs. 24 Prozent bei Frauen).

Karriere, Körper, Klima – was Frauen wirklich beschäftigt

Bei der Frage nach der eigenen Zukunft spielen viele Themen eine Rolle. Drei von zehn Frauen unter 40 geben an, lieber die Karriere voranzutreiben, bevor sie an Kinder denken – doppelt so viele wie bei Männern. 30 Prozent fürchten, dass sich ihr Körper durch eine Schwangerschaft zu sehr verändert. Jede vierte Frau fühlt sich unsicher in ihrer Rolle als mögliche Mutter. Und dann sind da noch die globalen Krisen, die Angst machen: 25 Prozent der Frauen sehen in Klimakrise und Kriegen einen triftigen Grund, keine Kinder zu bekommen (Männer: 17 Prozent).

Warum sich immer mehr Frauen gegen Kinder entscheiden
© Getty Images
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„Wir brauchen offene Gespräche“

Caroline Erb rät, die eigenen Wünsche und Bedenken offen anzusprechen: „Egal, ob man sich für oder gegen Kinder entscheidet – wichtig ist, dass beide Partner ehrlich miteinander sind und gemeinsame Werte teilen. Nur so kann eine stabile Grundlage entstehen.“

Zwei Drittel aller Frauen sind Mütter – aber nicht jede möchte es werden

Trotz aller Zweifel und Ängste: Zwei Drittel (66 Prozent) der österreichischen Frauen im Alter von 18 bis 75 Jahren sind Mütter. Sechs Prozent der befragten Frauen hingegen haben einen unerfüllten Kinderwunsch. Bei den Männern sieht es ähnlich aus: 60 Prozent sind bereits Väter, 18 Prozent hoffen noch darauf.

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