Wer denkt, Feminismus sei längst überflüssig, liegt meilenweit daneben. Pünktlich zum Weltfrauentag zeigt der neueste UN-Bericht: In jedem vierten Land der Welt werden die hart erkämpften Freiheiten von Frauen zurückgefahren. Von echter Gleichberechtigung kann keine Rede sein.
Viele glauben, Frauen hätten längst Gleichstellung erreicht und Feminismus sei überflüssig. Doch der neueste UN-Bericht zeigt eine ganz andere Realität. Basierend auf den Antworten von 159 Regierungen offenbart er zum Weltfrauentag am 8. März: Von echter Gleichberechtigung sind wir noch weit entfernt – es gibt noch viel zu tun!
Femizide & Co.: Rückschritte bei Frauenrechten
Der Bericht zeigt, dass sich das Tempo der Ungleichbehandlung nicht nur verlangsamt, sondern in einigen Bereichen sogar rückwärts geht. Wenn wir den aktuellen Entwicklungen folgen, könnte es noch über 130 Jahre dauern, bis Frauen und Männer weltweit gleiche Chancen und Rechte genießen. Besonders besorgniserregend ist dabei die Prognose für die nächste Generation: Die Mädchen von heute laufen Gefahr, weniger Rechte zu haben als ihre Mütter.

Ein weiteres erschütterndes Detail: Alle zehn Minuten erliegt eine Frau oder ein Mädchen in ihrem eigenen Zuhause den Folgen häuslicher Gewalt. Diese Zahlen werfen nicht nur Fragen zur Sicherheit von Frauen auf, sondern unterstreichen auch den dringenden Handlungsbedarf in allen Gesellschaften.
Gewalt und Ungerechtigkeit
Im Kontext von Kriegen und Konflikten wird das Leid der Frauen noch drastischer sichtbar. Seit 2022 ist die Zahl der Fälle sexueller Gewalt um 50 Prozent gestiegen – und in 95 Prozent der Fälle sind die Opfer Frauen oder Mädchen.
Die Ungleichheit zeigt sich auch im häuslichen Bereich: Frauen leisten weltweit zweieinhalbmal mehr unbezahlte Pflege- und Hausarbeit als Männer. Trotz der Fortschritte in einigen Bereichen haben Frauen nur 64 Prozent der gesetzlich verankerten Rechte, was ihre ökonomische und soziale Stellung zusätzlich schwächt.
Der Aufruf zum Handeln
Diese erschütternden Fakten zeigen: Es ist höchste Zeit, dass Regierungen, Organisationen und jeder Einzelne Verantwortung übernehmen. Der Rückschritt der Frauenrechte ist nicht nur ein Problem einzelner Länder – es ist ein globales Phänomen, das uns alle betrifft. Denn wenn es Frauen und Mädchen gut gehe, "geht es uns allen gut", machte der UN-Generalsekretär António Guterres deutlich.