So gefährlich ist Klums Modelshow für junge Mädchen.
Sie haben lange, schöne Beine. Ihre Bäuche sind flach, manche haben sogar einen Sixpack. Die Haare sind lang und glänzen, die Arme dünn und wohlgeformt, die BHs zwar kaum gefüllt, aber gut gepolstert. Sie sind die Vorbilder für Millionen junge Mädchen. Die Rede ist von den Kandidatinnen von Heidi Klums Erfolgsshow „Germanys next Topmodel“. Und genau das ist das Gefährliche an der Model-Show.
Der Bayerische Rundfunk und der Bundesfachverband Essstörungen, gab bei dem Internationalen Zentralinstituts für Jugend- und Bildungsfernsehen (IZI) eine Studie in Auftrag, die den Zusammenhang von Essstörungen und der Prosieben-Show untersuchen sollte.
Das Ergebnis ist geradezu ein Skandal:
Von insgesamt 241 befragten Patientinnen, die an Bulimie, Anorexie oder anderweitigen Essstörungen leiden, gab über ein Drittel zu, dass die Model-Show ein einschneidendes Erlebnis in ihrer Krankheitsentwicklung gewesen sei. Das zweite Ergebnis der Studie ist noch schockierender, denn von den befragten stimmten 85% der Behauptung, das Germanys Next Topmodel Essstörungen verstärken kann, voll und ganz zu.
Doch warum stell Heidis Model-Show so eine Gefahr da?
Maya Götz, die Leiterin des IZI, hat dafür eine einfache Erklärung: „ Sie fühlen sich dem dargestellten Schönheitsideal oft unterlegen.“ Deswegen tun sie alle, um an ihre Vorbilder heran zu kommen. Dafür gibt es von gleichaltrigen oft Anerkennung, das fühlt sich gut an. Und es wir schnell zur Krankheit. Essstörungen gehören zu den häufigsten Erkrankungen bei 13 bis 19-jährigen. Alle wollen dünn sein wie ein Model, aber zwei von drei Mädchen fühlen sich zu dick. Und ausgerechnet diese Zielgruppe, diese gefährdeten Mädchen gehören zu der Hauptzielgruppe der Sendung. 40 Prozent der 12 bis 23-jährigen verfolgen Modelmama Heidi und ihre „Meeeedchen.“
© ProSieben
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