Der Deutsche war der letzte Superstar der Mode.
Paris. Unermüdliches Genie, Workaholic und Fashion-Ikone: Karl Lagerfeld war der letzte Superstar der Fashion-Welt. Er gab dem Begriff des Modezaren ein sonnenbebrilltes Gesicht. Sein Name ist unweigerlich mit dem Modehaus Chanel verknüpft. 1983 riss er Chanel aus der Vergessenheit, verhalf dem Haus zu einer Renaissance, die bis heute anhält.
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Lagerfeld war über drei Jahrzehnte Coco Chanels würdiger Erbe
Seine klare Vision dessen, wie man die zeitlose Stilsprache Coco Chanels mit Trends kreuzt, revolutionierte die Modeindustrie. Kein anderer verstand es, Neues aus Altem zu schaffen: Das legendäre Tweedkostüm, die gesteppte Chanel-Bag oder die Two-Tone-Schuhe erfand er Saison für Saison neu, ohne den Wiedererkennungswert zu untergraben.
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Parallel dazu zementierte er seinen eigenen Status als Ikone: von der Lagerfeld-Uniform – Brille, Fächer, Pferdeschwanz und Vatermörderkragen – bis zu dem großen Mythos seines wahren Alters. Als Sonnengott der Pariser Modeszene umgab er sich mit Popstars und Schauspielerinnen und versammelte eine Riege an Supermodel-Musen um sich – von Claudia Schiffer über Cara Delevingne bis zu seinem letzten Lieblings-Model Kaia Gerber.
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Obwohl Lagerfeld schon vor zwei Jahrzehnten die Pension hätte antreten können, ließ er keine Altersmüdigkeit aufkommen und produzierte bis zuletzt 14 Kollektionen für drei Labels: Chanel, sein eigenes Label und Fendi. Unvergessen die Spektakel, die er in Paris für seine Schauen inszenierte. Er war nicht nur Kleiderschöpfer, sondern Modevisionär. Die Lücke, die Lagerfeld hinterlässt, könnte größer nicht sein.
Das Begräbnis könnte zeitgleich zur Pariser Fashion Week stattfinden, die kommenden Montag beginnt. Paris und die Modewelt werden zweifelsohne Trauer tragen.