Manege frei!

Alles rund um den 26. und letzten Life Ball

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Am 8. Juni geht Europas größte AIDS-Charity zum letzten Mal über die Bühne. Vermeintlich: denn, Bürgermeister Michael Ludwig scheint Pläne zu haben, das Event weiterzuführen ...  

Unter dem Motto „United in Diversity“ versammeln sich diesen Samstag zum vermeintlich letzten Mal Künstler, Promis, Mitglieder der LGBTQ-Community und Life-Ball-Fans vor und im pompös geschmückten Rathaus. Das diesjährige Ball-Thema bezieht sich auf Träume und Illusionen, die verzaubern, und Menschen, die andere zum Staunen bringen: So wird u. a. der Circus Roncalli in der diesjährigen Inszenierung eine große Rolle spielen.
 

Stars am Ball

Als Zirkusdirektor führt Conchita Wurst heuer durch den letzten Life Ball, Thomas Schäfer-Elmayer choreografierte erneut den Auftritt der Debütantenpaare. Dita Von Teese ist heuer bereits zum dritten Mal beim bunten Fest im Rathaus mit dabei. US-Schauspielerin Katie Holmes wird in diesem Jahr die US-amerikanische Aids-Charity-Organisation amfAR beim Life Ball vertreten. Da ihre Familienmarke für die Modenschau des Balls verantwortlich ist, ist anzunehmen, dass auch Margherita Missoni (Bild rechts oben) den Ball besuchen wird.  

 
Etwas „wehmütig“ blickt Gery Keszler auf sein letztes Meisterstück, wie er im Vorfeld erklärte. Doch kurz vor dem vermeintlichen Ende des Balls scheint das letzte Wort doch noch nicht gesprochen. 
 

Team-Rochade

So ließ Bürgermeister Michael Ludwig aufhorchen, als er in einer Fragestunde des Gemeinderats erklärte, sich „sehr“ um eine Weiterführung bemühen zu wollen. In welcher Form und ob mit oder ohne den bisherigen Organisator, blieb offen. Die Antwort des Stadtchefs: „Ja, weil das Anliegen nach wie vor ein wichtiges und unterstützenswertes ist.“ Was fix ist: Die Stadt Wien selbst wird den Ball nicht austragen, wie ein ein Sprecher Ludwigs auf APA-Nachfrage klarstellte. Der Bürgermeister hob in der Fragestunde auch die Wichtigkeit des Balls für die Stadt hervor: Die Veranstaltung sei wichtig im Kampf gegen Aids, diene der Bewusstseinsbildung und überhaupt passe sie gut zu einer weltoffenen Stadt. Zudem sei es über den Ball gelungen, Menschen nach Wien zu bringen, die sonst aus „touristischen Gründen“ nicht in die Stadt gekommen wären. Dementsprechend könne der Ball eventuell nach dem Modell des Wiener Balls der Wissenschaften fortgeführt werden. Dabei solle, laut Ludwigs Büro Keszler als „Spiritus Rector“, also Gesicht und Kopf der Veranstaltung, als Ballvater, erhalten bleiben. Die Organisation sollte aber in „professionellere Hände“ gelegt werden. Die Stadt soll Keszler bereits vor Monaten angeboten haben, den Ball in „anderer Form gemeinsam weiterzuführen“, wie es aus Rathauskreisen heißt. Damals – vor dem Eklat im Mai, bei dem Keszler letztlich der Stadt Wien die Schuld am Ball-Aus gegeben hatte – war offenbar keine Einigung möglich. Ohne Gery  Keszler wird es jedenfalls schwierig, den Life Ball fortzuführen, vor allem aus rechtlichen Gründen. Die Marke Life Ball ist nicht nur untrennbar mit Keszler verbunden – sie gehört ihm auch. Oder konkreter: Die Marke gehört dem Verein LIFE+, der den Life Ball veranstaltet, und bei dem Keszler Obmann ist. Die Wort-Bild-Marke ist beim Patentamt eingetragen und bis ins Jahr 2027 geschützt.

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