Kult-Comeback

"Kommissar Rex" kehrt zurück: Das verändert sich in der Kultserie

Das neue Team bei
„Kommissar Rex“:
Doris Golpashin,
Maximilian Brückner, Ferdinand Seebacher und Andreas Kopriva über den Dreh. 

Als  „Kommissar Rex“  im November 1994 den Dienst aufnahm, ahnte wohl niemand, was für einen Erfolg der vierbeinige Ermittler und seine menschlichen Kollegen haben würden: Die österreichische Krimiserie ging um die Welt und wurde in 125 Länder verkauft. Jetzt feiert der Wiener Kulthund sein Comeback. Die Dreharbeiten zu sechs neuen Filmen – diesmal wird jeder Fall in 90 Minuten erzählt – sind im Frühling in Wien gestartet.

Was sich im Comeback verändert

Die tierische Spürnase ist zwar der süßeste Star des Films, aber nicht der einzige. Sein Team besteht aus dem ehemaligen „Tatort“-Ermittler  Maximilian Brückner  (46) als Kommissar Max Steiner, Ferdinand Seebacher (36) in der Rolle von Inspektor Felix Burger und ihrer Chefin Doris Golpashin (44) alias Major Evelyn Leitner. Außerdem gibt sich Kabarettist Alfred Dorfer (63) als Pathologe Dr. Tom Wippler die Ehre. Der erste Drehblock wurde unter der Regie von Andreas Kopriva (61) gerade abgedreht. Vor der Sommerpause gewährten der ORF und die Filmproduktionsfirma MR-Film einen ersten Blick auf die Serie. Beim Setbesuch sprachen Maximilian Brückner, Ferdinand Seebacher, Doris Golpashin und Andreas Kopriva über das Revival und die Arbeit mit Rex.

"Kommissar Rex": Besuch am Set

„Kommissar Rex“ kehrt als Filmreihe zurück. Was ändert sich dadurch?
Andreas Kopriva:
Ein Vorteil ist, dass wir in 90 Minuten mehr Zeit für Atem haben, für zwischenmenschliche Geschichten, die wir erzählen können und nicht nur für den Fall.

Hängen die einzelnen Episoden zusammen, oder steht jeder Film für sich?
Kopriva:
Von den Fällen her steht jeder Film für sich. Aber es gibt zwischenmenschliche Dinge, die sich aufbauen oder verändern. Zum Beispiel kommt die Tochter zurück und bleibt da. Es gibt Handlungsstränge, die weitererzählt werden.

Viele sind mit der Serie aufgewachsen. Spürt man da besonderen Respekt?
Maximilian Brückner:
Natürlich, aber es ist viel Zeit vergangen, und ich freue mich, dass wir das machen. Besonders, weil ich jetzt selbst Kinder habe, die das später schauen können.

Doris Golpashin: Wenn sie es cool finden, wie wir damals.

Ferdinand Seebacher: Der Arbeitsmodus ist bei jedem Projekt der gleiche. Man kommt trotzdem in das Arbeiten hinein und schafft es so, das auszublenden. Aber natürlich, am Anfang hat es mich schon durchgeschüttelt. Ich dachte: „Alter, ich bin da wirklich dabei!“ Für mich ist „Kommissar Rex“ eine Kindheitserinnerung.

Wie war die Arbeit mit dem Hund?
Kopriva:
Für mich war es das erste Mal. Ich bin froh, das erlebt zu haben. Damit umzugehen ist spannend. Zwischendurch kommen immer wieder Kommandos von den Hundetrainerinnen, da müssen die Schauspieler:innen bei der Sache und beim Text bleiben.

Brückner: Das ist die Aufgabe und das weiß man. Allerdings weiß man nicht, worauf man sich einlässt.

Golpashin: Rex ist die Challenge, aber er macht auch viel Freude am Set und bringt eine ganz eigene Wärme mit.

© ORF/Roman Zach-Kiesling

Wie war das erste Kennenlernen mit Rex?
Brückner:
Wir hatten früher einen Hund, aber das ist lange her. Ich habe gelernt: Viel läuft über Belohnung. Wenn du nichts dabeihast, bist du für den Hund meistens uninteressant. Es hat sich eine Beziehung aufgebaut, die wächst mit der Zeit – genauso wie der Hund an seinen Aufgaben. Mir macht das wahnsinnig viel Spaß.

Seebacher: Ich bin mit Deutschen Schäferhunden aufgewachsen – wir haben zu Hause einen kleinen Bauernhof. Der Kontakt mit Hunden ist mir daher nicht fremd. Ich musste mich eher zurückschrauben, weil die Arbeit der Trainerinnen mit dem Hund hochprofessionell ist. Es ist ein Unterschied, ob man einen Hund zu Hause hat oder ob man einen trainierten Hund an seiner Seite hat, mit dem man dreht. Man lernt viel dazu und lernt eine ganz andere Art der Geduld.

Konnten Sie Ihre Figuren selbst mitgestalten?
Brückner:
Sehr. Wir haben viel im Vorfeld gesprochen und man macht die Rolle zu seiner. Mir war wichtig, dass ich mit dem Hund agiere, als wäre er mein Partner, mit dem ich rede und bei dem ich verstehe, was er meint.

Seebacher: Die Figuren haben natürlich da und dort Parallelen zu den Vorgängern. Ich habe mir überlegt, ob ich mir die alte Serie anschaue oder nicht, weil man Gefahr läuft, ins Kopieren zu rutschen. 
Golpashin: Hast du es angeschaut?

Seebacher: Nein, den Geist der Serie und das Verständnis für die Figuren haben wir noch in uns. Wenn man in ein solches Kultprojekt, das wieder aufgenommen wird, einsteigt, ist in der Erinnerung alles viel größer. Dadurch ist die Erwartungshaltung an einen selbst enorm hoch. Ich bin mit großem Respekt an die Erarbeitung dieser Figur herangegangen. 
Golpashin: Es war aber auch jede Staffel anders. Jede Umbesetzung hat neue Farbe reingebracht, trotzdem war es immer noch „Kommissar Rex“. Am Anfang dachte man immer: „Klappt das? Mal sehen! Gedeon Burkhardt? Das ist doch eigentlich Tobias Moretti.“ Man wurde immer wieder von den Nuancen, die sie reingebracht haben, überrascht.

Gab es auch lustige Zwischenfälle mit dem Hund?
Brückner:
Ja! An der Alten Donau: Wir steigen aus dem Auto aus und ich sage: „Rex, komm!“ Und er läuft … und läuft … und verschwindet.

Seebacher: Es war Frühling – da hatten alle ein bisschen Frühlingsgefühle.
Brückner: Die Crew musste dann mit dem Auto oder dem Rad hinterher, bis sie den Hund wiedergefunden haben. Das macht halt Spaß!

Muss man den Drehplan mit dem Hund flexibler gestalten?
Kopriva:
Flexibel nicht, aber mit ein bisschen Puffer da und dort.

Seebacher: Der Hund ist ein Überraschungs-Ei. Er ist total professionell und macht, wozu er berufen wird. Aber manchmal pascht er halt ab oder springt wo drüber, wo er nicht soll. 
Golpashin: Es klappt überraschend gut.

Wie empfinden Sie die Dreharbeiten in Wien?
Brückner:
Für mich als Bayer ist das super. Ich habe mich sehr gefreut, wieder in Österreich zu drehen. Wien bedient so viele Sachen und das macht es besonders. Ich finde, die Stadt ist auch eine der Hauptdarstellerinnen.

Seebacher: Wenn wir Österreich schon nicht über „White Lotus“ international featuren können, machen wir es halt über „Kommissar Rex“.

Es gibt viele Buddy-Filme mit Hunden. Was hat „Kommissar Rex“ so besonders gemacht?Kopriva: Ich glaube, die haben zur richtigen Zeit das Richtige gemacht. Es war ja nicht nur in Österreich ein Hit, sondern wurde in vielen Ländern synchronisiert. Manche Filme funktionieren und alle schauen sie an und andere gar nicht, obwohl es am Reißbrett eigentlich funktionieren sollte. Ein bisschen Magie war da wohl.

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