Zum ersten Mal in der über 400-jährigen Geschichte der Hofreitschule wurden Frauen zur Bereiter-Ausbildung aufgenommen.
Die britische Bereiter-Elevinn Sojourner Morell (L.) und die Oesterreicherin Hannah Zeitlhofer (c) apaEin traditioneller Wiener Männerbetrieb bekommt weibliche Verstärkung: Die Spanische Hofreitschule hat erstmals in ihrer über 430-jährigen Geschichte Frauen zur Bereiter-Ausbildung aufgenommen. Nach einem Probemonat wurden die Österreicherin Hannah Zeitlhofer (21) und die Britin Sojourner Morrell (17) von Generaldirektorin Elisabeth Gürtler zu Elevinnen ernannt. Zudem schafften auch zwei Burschen den Aufstieg zum Eleven.
Traditionen und Werte Gegenwart angepasst
"Wir sind ein traditioneller Betrieb", so Gürtler in der Pressekonferenz. Allerdings müssten Traditionen und Werte immer wieder hinterfragt und der Gegenwart angepasst werden. Auch angesichts der steigenden Zahl weiblicher Bewerber in den vergangenen Jahren stelle sich nun die Frage: "Ist es noch aktuell, wenn in einem Institut nur Herren arbeiten?" Außerdem wies Gürtler auf das EU-Gleichbehandlungsgesetz hin. "Somit gab keinen sachlich gerechtfertigten Grund mehr, Bewerberinnen abzulehnen", erklärte die Geschäftsführerin.
Neben den beiden Damen erreichten auch Christopher Egger und Mathias Krenmayr Elevenstatus. Ursprünglich war geplant, nur zwei der vier Anwärter aufzunehmen. Nachdem sich jedoch jeder der Kandidaten während des Probemonats bestens bewährt hätte, werden nun vier Bereiter-Aspiranten in den historischen Stallungen ihre Ausbildung beginnen.
Elevinnen: Bisher keine "blöden Sprüche"
Als bisher einzige Frauen scheinen sich die Elevinnen in der traditionellen Männerbastion Hofreitschule durchaus wohlzufühlen: "Man merkt gar nicht, dass man in einem Männerbetrieb arbeitet", versicherte Zeitlhofer vor Journalisten. Die studierte Pferdewissenschafterin habe auch im Probemonat keinerlei "blöde Sprüche gegen Frauen" gehört. Stattdessen werde ihr hier "die beste Ausbildung" geboten, freute sich die 21-jährige Wienerin.
Zeitlhofer reitet bereits seit ihrem achten Lebensjahr. Obwohl sie gewusst habe, dass in der Spanischen Hofreitschule bisher weibliche Bewerber stets abgelehnt wurden, habe sie es probiert: "Ich war total überrascht, als ich im Mai die Einladung zu einem Vorstellungsgespräch bekommen habe." Falls sie die Ausbildung - warum auch immer - nicht abschließen könne, "wäre das schon ein ordentlicher Riss in meinem Leben".
Elevenzeit
Durchschnittlich dauert die Elevenzeit drei bis fünf Jahre lang. Neben dem Reitunterricht steht auch umfangreiche Stallarbeit auf dem Programm. Dienstbeginn für die beiden Damen ist momentan 6.00 Uhr früh. Bis 14.00 Uhr werden die Pferde gepflegt und gesattelt, Hof und Ställe gereinigt und die Tiere zur sogenannten Schrittmaschine geführt.
Bewährt man sich in der "Grundausbildung", steht anschließend der Aufstieg zum Bereiteranwärter an. Nach weiteren drei bis fünf Jahren wird man schließlich zum Bereiter ernannt. Laut Generaldirektorin Gürtler sind die insgesamt vier neuen Aspiranten die ersten Eleven, die nach fünfjähriger Pause in die Spanische Hofreitschule aufgenommen wurden
Traditionen und Werte Gegenwart angepasst
"Wir sind ein traditioneller Betrieb", so Gürtler in der Pressekonferenz. Allerdings müssten Traditionen und Werte immer wieder hinterfragt und der Gegenwart angepasst werden. Auch angesichts der steigenden Zahl weiblicher Bewerber in den vergangenen Jahren stelle sich nun die Frage: "Ist es noch aktuell, wenn in einem Institut nur Herren arbeiten?" Außerdem wies Gürtler auf das EU-Gleichbehandlungsgesetz hin. "Somit gab keinen sachlich gerechtfertigten Grund mehr, Bewerberinnen abzulehnen", erklärte die Geschäftsführerin.
Neben den beiden Damen erreichten auch Christopher Egger und Mathias Krenmayr Elevenstatus. Ursprünglich war geplant, nur zwei der vier Anwärter aufzunehmen. Nachdem sich jedoch jeder der Kandidaten während des Probemonats bestens bewährt hätte, werden nun vier Bereiter-Aspiranten in den historischen Stallungen ihre Ausbildung beginnen.
Elevinnen: Bisher keine "blöden Sprüche"
Als bisher einzige Frauen scheinen sich die Elevinnen in der traditionellen Männerbastion Hofreitschule durchaus wohlzufühlen: "Man merkt gar nicht, dass man in einem Männerbetrieb arbeitet", versicherte Zeitlhofer vor Journalisten. Die studierte Pferdewissenschafterin habe auch im Probemonat keinerlei "blöde Sprüche gegen Frauen" gehört. Stattdessen werde ihr hier "die beste Ausbildung" geboten, freute sich die 21-jährige Wienerin.
Zeitlhofer reitet bereits seit ihrem achten Lebensjahr. Obwohl sie gewusst habe, dass in der Spanischen Hofreitschule bisher weibliche Bewerber stets abgelehnt wurden, habe sie es probiert: "Ich war total überrascht, als ich im Mai die Einladung zu einem Vorstellungsgespräch bekommen habe." Falls sie die Ausbildung - warum auch immer - nicht abschließen könne, "wäre das schon ein ordentlicher Riss in meinem Leben".
Elevenzeit
Durchschnittlich dauert die Elevenzeit drei bis fünf Jahre lang. Neben dem Reitunterricht steht auch umfangreiche Stallarbeit auf dem Programm. Dienstbeginn für die beiden Damen ist momentan 6.00 Uhr früh. Bis 14.00 Uhr werden die Pferde gepflegt und gesattelt, Hof und Ställe gereinigt und die Tiere zur sogenannten Schrittmaschine geführt.
Bewährt man sich in der "Grundausbildung", steht anschließend der Aufstieg zum Bereiteranwärter an. Nach weiteren drei bis fünf Jahren wird man schließlich zum Bereiter ernannt. Laut Generaldirektorin Gürtler sind die insgesamt vier neuen Aspiranten die ersten Eleven, die nach fünfjähriger Pause in die Spanische Hofreitschule aufgenommen wurden