Die deutsche Steakhaus-Erbin Christina Block steht nach dem Entführungsdrama um ihre Kinder im Visier der Justiz.
Im aufsehenerregenden Fall um Christina Block (52), Tochter des bekannten deutschen Steakhaus-Unternehmers Eugen Block, dreht sich aktuell alles um die Frage: Wie weit darf eine Mutter gehen, um ihre Kinder zurückzubekommen? Seit dem 11. Juli muss sich die Hamburger Unternehmerin vor dem Landgericht Hamburg verantworten – wegen des Verdachts auf gemeinschaftliche Kindesentziehung.
Christina Block mit ihren Anwälten vor Gericht.
Was geschah in jener Silvesternacht wirklich?
Der Hintergrund: Block kämpft seit Jahren um das Sorgerecht für ihre beiden jüngsten Kinder. Nach einem Gerichtsbeschluss lebten die beiden – damals zehn und dreizehn Jahre alt – bei ihrem Vater, Stephan Hensel (60), in Dänemark. Der Kontakt zur Mutter war eingeschränkt, der emotionale Druck für sie enorm. Immer wieder versuchte sie, ihre Kinder zurückzuholen – auf legalem Weg, wie sie betont. Doch in der Silvesternacht 2023/24 wurden die Kinder offenbar gewaltsam aus der Obhut des Vaters geholt und nach Deutschland gebracht.
Die Millionenerbin mit drei ihrer vier Kinder. Zwei davon soll sie entführen haben lassen.
Tränenüberströmt beteuert Block ihre Unschuld
Ein Drama, das weit über die deutschen Landesgrenzen Wellen schlug – und viele Fragen aufwirft. Die Anklage wirft Block vor, die Entführung organisiert oder zumindest unterstützt zu haben. Neben ihr stehen sechs weitere Personen vor Gericht – darunter ihr Lebensgefährte, Ex-Sportmoderator Gerhard Delling, und ein Sicherheitsexperte. Das Bild, das die Staatsanwaltschaft zeichnet, ist düster: Eine geplante Nachtaktion, mit Gewalt und hoher krimineller Energie. Die vierfache Mutter selbst zeigt sich emotional und kämpferisch. In einer langen persönlichen Erklärung bestritt sie entschieden jede Mitschuld. Tränenüberströmt sagte sie: „Ich habe von der Aktion nichts gewusst. Ich liebe meine Kinder. Ich wollte sie nicht entführen – ich wollte sie wiedersehen.“ Die Kinder habe sie über Monate hinweg nicht sprechen dürfen. Sie habe deshalb Detekteien beauftragt und sogar mit einer israelischen Sicherheitsfirma zusammengearbeitet – immer in der Hoffnung auf einen legalen Weg.
Ihr Ex-Mann, der ehemalige TV- und Radio-Moderator Stephan Hensel, der in Dänemark lebt und die Kinder zugesprochen bekam.
Noch lange kein Ende in Sicht
Von einer Löwenmutter spricht ihr Anwalt – während Hensels Anwälte dessen Ex-Frau eine „Mär vom angeblich rachsüchtigen Vater“ vorwerfen. Ihr Mandat sei jahrelang einer „übermächtigen Familie gegenüber gestanden“. Die Kinder hätten immer wieder von Problemen im Haushalt der Mutter erzählt. „Ich wollte, dass ihr glücklich seid“, wandte sich Christina Block, die sich als „bescheiden und ganz normalen Menschen“ beschreibt, im Gerichtsprozess direkt an ihre Kinder. „Es tut mir unendlich leid.“ Der Prozess wird voraussichtlich bis Weihnachten andauern – mit über 30 emotionalen Verhandlungstagen.