Bis letzten Freitag stand sie trotz Ausnahmezustands wöchentlich im RTL-„Let’s Dance“-Studio. Victoria Swarovski im Talk über Dankbarkeit, die Krise und Erinnerungen an unbeschwerte Zeiten am Strand von Mauritius.
Wenn jemand Ende Jänner Victoria Swarovski gesagt hätte, dass sie für lange Zeit zum letzten Mal ausgelassen und unbeschwert an einem Strand für ein Fotoshooting posieren würde, hätte sie wohl gelacht. Im traumhaften „Maradiva Villas Resort & Spa“ zeigte sich die 26-jährige Beauty aus dem Austro-Kristall-Clan von ihrer sexy Seite. Bilder, die sie – und ihre Fans – heute vom Ende der Corona-Pandemie und einem schönen Sommerurlaub träumen lassen. Denn Zeit zum Ausruhen hatte Victoria trotz Ausgangsbeschränkungen in den letzten Wochen kaum: Für RTL stand sie bis zuletzt wöchentlich im „Let’s Dance“-Ballroom, wenngleich vor leerem Publikumsraum, dafür mit Top-TV-Quoten. Im Interview spricht Swarovski über die Entscheidung des Senders, die Show weiterzuführen, und darüber, wie sie die letzten Wochen im Ausnahmezustand erlebte.
Sie entführen uns mit diesen wunderschönen Bildern auf eine traumhafte Fantasiereise auf Mauritius. Was empfinden Sie selbst, wenn Sie diese Fotos sehen, die Sie vor gar nicht allzu langer Zeit gemacht haben – in unserer heutigen Welt aber völlig „utopisch“ sind?
Victoria swarovski: Ja, was soll ich sagen … Als wir Ende Januar für diese Fotoproduktion auf die wunderschöne Insel Mauritius geflogen sind, war die Welt noch in Ordnung. Wir hatten wirklich eine traumhafte Zeit dort, wenn auch nur kurz. Es gab zwar schon die ersten News aus China zu einer neuen Krankheit, dass es uns alle aber derart hart treffen wird, war zu diesem Zeitpunkt überhaupt nicht vorstellbar – auch jetzt noch!
Wie haben Sie diesen Shutdown erlebt?
Swarovski: Angefangen hat es mit Nachrichten von chinesischen Freunden. Ich habe eine WhatsApp-Gruppe mit Freunden und Geschäftspartnern aus China, die uns schon recht früh gewarnt haben. Deshalb habe ich das Thema auch schon von Anfang an sehr ernst genommen und sehr früh begonnen, verstärkt auf Hygiene zu achten und etwa im Flugzeug eine Maske zu tragen. Anfangs wurde ich dafür sogar belächelt.
Sie hatten ja kurzfristig auch selbst Angst, erkrankt zu sein – wie schlimm war diese Zeit für Sie?
Swarovski: Angst in dem Sinn hatte ich nicht, aber ich hatte schon einen kleinen Schockmoment, als wir von dem Fotoshooting für meine neue Dirndl-Kollektion aus Madrid kamen und ausgerechnet die Stadt als eine der ersten kurz darauf zum Risikogebiet erklärt wurde. Ich stand ja zu der Zeit und bis zuletzt für „Let’s Dance“ vor der Kamera – nicht auszudenken, wenn ich mir das Virus dort eingefangen hätte. Ich wurde daraufhin umgehend auf das Virus getestet, um das Team und die Produktion nicht zu gefährden, aber nachdem ich ja, wie schon gesagt, sehr früh auf Abstand und verstärkt auf Hygiene geachtet habe, ist der Test dann Gott sei Dank auch negativ ausgefallen und ich durfte die Show weiter moderieren.
Trotz aller Umstände wurde „Let’s Dance“ weiterproduziert. Wie kann man sich die Stimmung – gerade anfangs – vorstellen? Wie groß war eure Angst vor etwaigen Ansteckungen, wie waren die Sicherheitsvorkehrungen?
Swarovski: Ich bin richtig stolz darauf, dass wir bisher weitersenden und wir so Freitag für Freitag den Menschen in dieser schweren Zeit etwas Freude bereiten können (das Interview wurde kurz vor dem Finale geführt, Anm. d. Red.). Dass das Ganze auch ohne Publikum mit all den Einschränkungen vor und vor allen Dingen auch hinter der Kamera so gut funktioniert, ist überhaupt nur durch eine enorm große Kraftanstrengung des gesamten Teams möglich. Die tollen Quoten mit fast fünf Millionen Zuschauern zeigen meiner Meinung nach, dass sich sehr viele Menschen vor dem Fernseher über die Ablenkung freuen und dafür dankbar sind. Das Studiopublikum fehlt dennoch sehr und ich freue mich schon jetzt darauf, wenn Daniel und ich wieder in unserem Hexenkessel durch die Show führen dürfen, auch wenn das sehr wahrscheinlich erst zur nächsten Staffel wieder der Fall sein wird.
Ich nehme an, es hat Ihnen aber auch gutgetan, Ihrem Job normal nachgehen zu können in einer Zeit, in der so viele zu Hause eingesperrt waren …
Swarovski: Absolut, ich bin sehr dankbar dafür, in dieser schweren Zeit auch weiterhin einen geregelten Ablauf zu haben. Ich bin von Mittwoch bis Samstag in Köln und komplett im Zusammenhang mit der Produktion von „Let’s Dance“ eingespannt, mir wäre sonst bestimmt auch wie vielen anderen zu Hause die Decke auf den Kopf gefallen.
Wie haben Sie die Tage zwischendurch verbracht – was haben Sie zu Hause gemacht, was Sie sonst vielleicht nie machen?
Swarovski: Ich war die meiste Zeit Zuhause bzw. im Homeoffice wie alle anderen auch. Ab und zu bin ich raus zum Einkaufen in den Supermarkt, ein wahres Highlight. Zudem habe ich viel Sport gemacht und zum Beispiel Fanpost beantwortet.
Es hieß ja, dass man Kontakt mit den Eltern vermeiden soll. Nun sind Sie ja vor allem mit Ihrer Mama sehr eng verbunden – wie haben Sie das gehandhabt?
Swarovski: Wir haben telefoniert. Zwischen uns ist sowieso immer Standleitung, insofern war da jetzt das ausnahmsweise nicht viel Unterschied zu sonst (lacht).
Nun können Sie auf eine sehr erfolgreiche Staffel „Let’s Dance“ zurückblicken. Mit Lili Paul-Roncalli war eine weitere Österreicherin dabei. Was hat Sie an ihr und ihren Auftritten besonders fasziniert?
Swarovski: Als Moderatorin bin ich natürlich neutral, aber Lili ist wirklich ein ganz tolles Mädchen. Sie ist so fein und bescheiden, lieferte dabei zusammen mit Massimo jede Woche unfassbar gut ab. Ich finde es toll, dass wieder eine Landsmännin dabei ist und so weit gekommen ist.
Zurück zu unserer Fantasiereise nach Mauritius. Was macht die Insel zu einer absoluten Traumdestination?
Swarovski: Mauritius ist wirklich eine wunderschöne Insel, weiße lange Sandstrände, traumhaft schöne Locations, so weit das Auge reicht, wie aus dem Bilderbuch. Leider waren wir diesmal nur ein paar Tage zum Arbeiten dort, aber wenn der ganze Corona-Spuk einmal rum ist, möchte ich auf jeden Fall wieder hin.
Victoria Swarovski posierte Ende Jänner für dieses Traumshooting am Strand von Mauritius, eine ihrer Traumdestinationen. (Bluse & Rock von Greentea)
© Stefan Imielski
Sie sind ja sonst ständig in der Welt unterwegs. Wie wird Ihr Sommer heuer aussehen? Wo werden Sie Urlaub machen?
Swarovski: Gute Frage, das weiß ich noch nicht genau. Ich hoffe, dass nach „Let’s Dance“ die Einschränkungen so weit gelockert sind, dass ich in unser Haus nach Marbella kann. Vielleicht auch Mauritius, aber das wird diesen Sommer wohl nichts mehr werden, mal sehen. Wenn’s irgendwie doch klappt, wäre ich natürlich super-happy! Wenn nicht, werde ich wohl den Sommer über viel Zeit in Kitzbühel verbringen, ist ja meine Heimat und wunderschön, im Sommer wie auch im Winter.
Inwiefern hat die Krise Ihre vielen – auch internationalen – Projekte gebremst?
Swarovski: Auch mich hat die Krise voll erwischt und es sind viele Jobs gecancelt oder verschoben worden. Wie es nach „Let’s Dance“ genau weitergeht, hängt natürlich stark davon ab, wie sich die Lage weiterentwickelt.
Viele sagen, dass die Krise ihr Leben sehr stark verändert hat. Inwiefern hat sie Ihr Leben, vielleicht auch Ihre Lebenseinstellung verändert?
Swarovski: „In der Krise zeigt sich der Charakter“, hat mal jemand gesagt, ich finde, da ist einiges dran. In Zeiten wie diesen trennt sich die Spreu vom Weizen und man kann gut sehen, wer zusammenhält oder zu einem hält und wer nicht. Wer mich kennt, weiß, dass ich ein absoluter Familienmensch bin, ich würde auf jeden Fall sagen, dass wir als Familie noch enger geworden sind, als wir das eh schon waren. Ich freue mich auf jeden Fall darauf, wenn wieder Normalität einkehrt – auch wenn die Welt nach Corona bestimmt eine andere sein wird. Heißt nicht, dass es schlechter sein muss, ich denke wie immer positiv und bin mir sicher, dass die Krise auch Gutes nach sich ziehen wird.
Wie lautet Ihre Botschaft an Ihre Fans, denen es vielleicht im Moment nicht so gut geht und denen Sie jetzt gerne Mut machen möchten?
Swarovski: Mir ist durchaus bewusst, dass ich ein privilegiertes Leben führe und mich die Krise bestimmt nicht so hart getroffen hat wie wahrscheinlich viele andere. Ich schicke jedem Einzelnen, den das Schicksal schwer getroffen hat und der vielleicht aktuell überhaupt nicht weiß, wie es weitergehen soll, viel Energie und Kraft. Gebt die Hoffnung nicht auf, nach jedem Tief kommt auch wieder ein Hoch und es wird die Zeit kommen, wo wir alle zurückblicken und stolz darauf sein können, dass wir gemeinsam diese beispiellose Krise gemeistert haben.