Das neue Buch „Die nackte Elite“ enthüllt: 52 Prozent aller Top-Manager gehen ins Bordell. Eine Nobel-Prostituierte packt im MADONNA-Interview aus. Plus: Testen Sie sich - Sind Sie für einen Seitensprung gefährdet?
(c) Getty ImagesEinen Top-Manager erkennt man schon beim Betreten des Bordells“, erzählt Alexandra C (27), die seit einem halben Jahr im Wiener Nobel-Etablissement „Babylon“ in der Wiener Innenstadt arbeitet. Alexandra: „Wirtschaftsbosse sind häufige und gern gesehene Gäste bei uns. Sich nach Abschluss eines guten Geschäftes mit Huren zu amüsieren, gehört fast schon zum guten Ton.“ 52 Prozent der Manager in Österreich und Deutschland geben zu, mindestens ein- bis dreimal pro Jahr ein Bordell zu besuchen.
„Die nackte Elite“ von Silvia Jelincic (Styria, 19,95 Euro). Manager reden über ihren Sex.68 Prozent sind ihrer Ehefrau untreu und 16 Prozent geben an, dass sich 50 bis 100 Prozent ihres Liebeslebens außerhalb des Ehebettes abspielt. Diese irritierenden Zahlen stammen aus dem neuen Buch 'Die nackte Elite' der österreichischen Wirtschaftsjournalistin Silvia Jelincic. Sie nahm 63 Manager im Alter zwischen 30 und 60 Jahren unter die Lupe und befragte sie über Sex, Liebe, Ehe und (Un-)Treue.
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Taktlos.
Die Antworten der Befragten haben Sprengstoff-Potenzial in so mancher Manager-Ehe. Bauunternehmer Hanno Soravia etwa – verheiratet und Vater von drei Kindern – erzählt (mit Betonung darauf, dass er nicht über seine Ehe spricht), dass Bordellbesuche in jeder Branche an der Tagesordnung stünden. Ob Untreue charakterlos ist? „Sicher nicht. Untreue Männer können trotzdem loyal gegenüber ihren Frauen sein. Ich bin selbst seit mehr als 15 Jahren glücklich verheiratet“, so der 48-Jährige. Offener Zusatz: „Wenn einem Mann der Schwanz steht, setzt das Hirn aus.“
Studentenjob
Im Nobelbordell klingelt deshalb die Kasse. „Manager“, erzählt Prostituierte und Germanistik-Studentin Alexandra C. (27), sind die beliebtesten Gäste.
Im MADONNA-Interview erzählt Alexandra, was sie mit ihren Kunden erlebt - Lesen Sie es auf der nächsten Seite!
Eine Studie in „Die nackte Elite“ besagt, 52 Prozent aller Top-Manager würden ins Puff gehen. Bestätigen Sie das?
Alexandra C.: Es kommen viele sehr erfolgreiche Männer zu uns – viele von ihnen sind auf Geschäftsreise. Gerade diese Männer sind daheim aber liebe Familienmenschen und zeigen dann halt im Ausland ihr zweites Gesicht. Oft kein ganz so schönes. Aber besser, sie leben ihre Fantasien bei uns aus, als bei Frauen, die nicht dafür bezahlt werden.
Gibt es für Sie einen Unterschied zwischen Managern und anderen Kunden?
Alexandra C.: Eigentlich nicht. Ein Mann muss 500 Euro zahlen, um mit mir aufs Zimmer gehen zu dürfen. 190 Euro darf ich behalten. Extra Trinkgeld gab bis jetzt kein einziger.
Warum gelten Manager dann als beliebte Kunden?
Alexandra C.: Das hängt mit ihrem Auftreten, ihrer Ausstrahlung und ihrer Art zusammen. Sie sind selbstsicher, dominant und wissen, was sie wollen. Das holen sie sich auch. Es ist ein Geschäft, mehr nicht. Zu uns ins Babylon kommen auch viele erfolgreiche Männer, die sehr gut aussehen.
Wie kam es dazu, dass Sie im Wiener Babylon arbeiten?
Alexandra C.: Ich bin Studentin und hatte bis vor Kurzem immer normale Studenten-Jobs. Zuletzt arbeitete ich im Unternehmen meines Freundes. Er behandelte mich nie besonders gut. Als die Beziehung in die Brüche ging, brauchte ich einen neuen Job. Ich erinnerte mich daran, dass mein Ex vom Babylon und den schönen Frauen dort sprach. Ich war neugierig und wollte wissen, ob ich schön genug für eine Nobelhure wäre.
Und Sie wurden genommen ...?
Alexandra C.: Ja, das war eine Genugtuung. Ich habe eine Figur, die Männer mögen. Busen, lange Beine, Kurven. Mir gefällt mein Job. Ich mag Sex, ich kann mich im Puff auch ausleben. Außerdem gefällt mir die Bestätigung von Männern, dass ich schön und begehrenswert bin. Je erfolgreicher und bekannter diese Männer sind, desto mehr genieße ich das. Ich nehme diese Männer ihren Frauen auch nicht weg. Wir haben Sex und aus.
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Wie viele Freier haben Sie pro Woche?
Alexandra C.: Ich bin noch relativ neu in dem Business. Ich arbeite zwei, drei Tage die Woche. An guten Tagen komme ich auf mehrere Männer. Manchmal ist es auch nur einer. Ab und zu keiner. Das ist frustrierend. Ich komme dann heim und habe das Gefühl, nichts erledigt zu haben. Aber ich schaffe es auch nicht, mich Männern an den Hals zu werfen, dazu bin ich zu stolz.
Gibt es auch unangenehme Kunden?
Alexandra C.: Natürlich. Mir ist schon einiges passiert. Manche werden sehr grob. Einmal nahm mich ein Mann aus Indien, der Hindu war, mit aufs Zimmer. Er schickte mich unter die Dusche und hielt mich fest und zielte mit dem Wasserstrahl minutenlang in mein Gesicht. Ich war panisch. Er sagte immer nur auf Englisch: Ich will, dass du rein bist. Das sind Nächte, in denen man nur noch heim, den Fernseher anschalten, alles vergessen will.
Trotzdem wird Ihnen das Ganze nicht zu viel?
Alexandra C.: Man lernt Männer einzuschätzen. Wie gesagt, ich gehe nicht mit jedem aufs Zimmer. Wenn mir die Männer nicht passen, verzichte ich auf die 190 Euro.
Wissen Ihre Verwandten und Freunde von ihrem Job?
Alexandra C.: Ich habe es meinen Freunden erzählt. Sie akzeptieren es. Freundinnen rufen mich oft an und fragen mich aus, was ich denn alles erlebt habe. Meine Eltern, die am Land wohnen, wissen es natürlich nicht. Für sie würde eine Welt zusammenbrechen. Sie glauben, ich sei Kellnerin.
Wie lange wollen Sie noch als Prostituierte zu arbeiten?
Alexandra C.: Sicher noch länger. Ich verdiene hier gutes Geld. Wo ist das denn heute noch möglich? Ich finde, es ist leicht verdientes Geld. Ich werde versuchen, bald mein Germanistik-Studium abzuschließen. Ich würde gerne als Journalistin arbeiten und meine Erfahrungen niederschreiben.