Am 11. Dezember führt Arabella Kiesbauer durch den Weihnachtsball für Kinder. Der Doppeltalk mit Musical-Star Ana Milva Gomes über Integration, Rassismus und ihr Fest der Liebe.
Zum bereits vierten Mal findet am 11. Dezember der entzückende „Energy for Life“-Weihnachtsball für Kinder (Infos siehe roter Kasten rechts) statt. Diesjähriger Coup: TV-Star Arabella Kiesbauer, selbst zweifache Mutter (Nika, 6, und Neo, 3), führt durch den märchenhaften Nachmittag zugunsten benachteiligter Kinder, Musical-Star Ana Milva Gomes (sie spielt ab März 2014 die Hauptrolle im Musical Mamma Mia!) singt mit den rund 1.000 Kids Weihnachts-Songs. MADONNA traf die beiden Powerfrauen zum Doppeltalk.
Mit Ehemann Florens &Tochter Nika.
Am 11. Dezember führen Sie durch den Weihnachtsball für Kinder. Was erwartet die großen und kleinen Gäste?
Arabella Kiesbauer: Ein wahres Weihnachtsmärchen im spektakulären Rahmen der Wiener Hofburg mit tausend Kindern aus verschiedenen sozialen Einrichtungen wie Caritas oder dem Gehörlosenbund, denen wir eine ganz besondere Weihnachtsfeier bescheren wollen.
Ana milva gomes: Arabella moderiert – und ich werde mit den Kindern singen.
Kiesbauer: Ich halte es für wichtig, dass sich Kinder durch Tanz, Musik und Kunst ausdrücken können. Und genau das ermöglicht der Verein „Energy for Life“, was ich großartig finde. Gerade in der Weihnachtszeit die Augen von Kindern, die sozial oder gesellschaftlich benachteiligt sind, zum Strahlen zu bringen, ist meine Herzensangelegenheit.
Sehen Sie es als Menschen, die ein privilegiertes Leben führen, als Pflicht an, etwas an die Gesellschaft zurückzugeben?
Kiesbauer: Natürlich. Wir haben alle das Quäntchen Glück gehabt, das man zusätzlich zu einer gewissen Qualifikation braucht. Ich kenne eigentlich kaum jemanden, der in der Öffentlichkeit steht, der nicht etwas von diesem Glück zurückgeben will.
Gomes: Mir geht es genauso. Schon als ich meine Ausbildung in Amsterdam gemacht habe, habe ich Kinder, die in nicht so guten Verhältnissen aufwuchsen, in Gesang und Tanz unterrichtet. So etwas gibt einem selbst ganz viel.
Frau Kiesbauer, Sie wurden am Montag mit dem Goldenen Verdienstzeichen für Ihre Integrationsarbeit ausgezeichnet…
Kiesbauer: Ja, ich freue mich natürlich sehr. Vor allem, weil es mir um die Sache geht und man daran sieht, dass das Thema Integration als sehr wichtig wahrgenommen wird. Aber es leisten ja viele Menschen - wie auch Ana Milva – einfach nur mit ihrem Dasein tagtäglich Integrationsarbeit.
Wie präsent ist das Thema Rassismus heute in Österreich?
Kiesbauer: Ich habe ja schon vor vielen Jahren begonnen, mich mit diesem Thema auseinanderzusetzen – als ich in Deutschland gearbeitet habe, bin ich in Schulen gegangen, um mit den Kids über Rassismus und Integration zu sprechen. Und bevor ich meine Kinder bekommen habe, habe ich mich auch gefragt, welche Hautfarbe sie haben werden. Denn so wunderschön unsere Hautfarbe auch ist – man ist leider immer wieder Angriffen ausgesetzt.
Tatsächlich immer noch?
Kiesbauer: Leider ja. Meine Tochter ist ja eher hell, blond und hat blaue Augen, dadurch wird sie wenigstens nie Rassismus ihr gegenüber kennenlernen. Aber für diesen Gedanken hasse ich mich dann auch wieder, denn das sollte gar kein Thema mehr sein.
gomes: Das Problem ist oft, dass die Menschen Scheu haben nachzufragen – durch ihre Unwissenheit entstehen dann so viele Missverständnisse.
War das Ergebnis der Nationalratswahlen ein Schock für Sie?
Kiesbauer: Ja, denn ich habe jetzt Angst, dass sich vier Jahre lang nichts tut, den Leuten letztlich die Hutschnur reißt – und die nächsten Wahlergebnisse dann in die völlig falsche Richtung gehen.
Gomes: Ich bin seit zwei Jahren in Wien, für mich war der Rechtsruck ein Riesenschock.
Zurück zum Ball für Kinder. Wie feiern Sie Weihnachten?
Kiesbauer: Ich bringe meine Kinder am 11. Dezember mit, weil das bestimmt ein tolles Erlebnis für sie wird. Den Heiligen Abend verbringen wir traditionell im Kreis der Familie, mit einem großen Baum, den das Christkind schon zwei Wochen vor Weihnachten bringt, weil wir am 26. Dezember auf Urlaub fahren und ich es schade fände, den Baum nur für zwei Tage zu haben.
Gomes: Ich fahre nach Holland zu meiner Familie, die ich durch meinen Beruf selten sehe. Weihnachten ist eine ganz besondere Zeit für mich.
Frau Gomes, Sie spielen ab März die Hauptrolle in „Mamma Mia!“. Was steht bei Ihnen beruflich an, Frau Kiesbauer – wird man Sie wieder im TV sehen?
Kiesbauer: Schauen wir mal! Gespräche führt man immer wieder. Ich habe die letzte Zeit mit den Kindern sehr genossen, aber jetzt sind sie ja schon größer. Also theoretisch wäre es möglich, wieder beruflich mehr zu machen.
Am Montag erhielt Kiesbauer das Goldene Verdienstzeichen.