Zum Start der Fastenzeit. MADONNA klärt auf. Was uns wirklich schlank macht und welche Diät-Methoden unserem Körper schaden.
Diese Woche liefen bei der New York Fashion Week Hunderte Models über den Catwalk. Manche „normal dünn“, manche enorm abgemagert. Für alle gilt jedoch: „Diese verlangten äußeren Erscheinungsformen, egal ob Magermodel oder „normales Model“, sind – selbst bei den „besten“ genetischen Veranlagungen nur durch gravierende Einschränkungen beim Essen zu erreichen“, schreibt Angela Mörixbauer, Autorin von Die 50 größten Diätlügen. Das heißt: Wenn Gisele Bündchen, Heidi Klum & Co. erzählen, sie würden normal essen, einfach nur viel Wasser trinken und ein wenig den Kids am Spielplatz nachlaufen, dann ist das wohl geschummelt und geschönt. Mit diesen und vielen weiteren Unwahrheiten räumt Mörixbauer in ihrem Buch auf und gibt zudem einen Leitfaden zum Wohlfühlgewicht vor. Die 50 Diätlügen und viele Ernährungstipp im Überblick:
Die 50 größten Diät-Lügen
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1. Trennkost
Das Diätkonzept ist wissenschaftlich nicht haltbar und zum Abnehmen unnötig. Denn: Das Enzymsystem unseres Magen-Darm-Traktes ist so angelegt, dass Eiweiß und Kohlenhydrate problemlos gleichzeitig verdaut werden können.
2. Glyx
Der „glykämische Index“ (GI) ist – auch in Modediäten verpackt – fraglich und unpraktikabel. Vor allem sind sich die Wissenschaftler uneinig – die Studienlage zur Effektivität nach wie vor widersprüchlich.
3. Nudeln & Kartoffeln
Nicht die Nudeln und Kartoffeln (sie sind energiearme Lebensmittel), sondern die Soßen dazu treiben die Kilos rauf. Die Umwandlung von Kohlenhydrate in Fett im Körper ist äußerst ineffizient – also macht der Körper sie auch ungern. Sicher ist, dass jede Kalorie zählt, die gegessen wird.
4. Dukan & Atkins
Eiweißreiche Diäten liefern nur kurzfristig Erfolge – maximal für einen Sommer am Strand. Längerfristig sollte man diese Diäten auch nicht durchführen. Viel Eiweiß belastet die Nieren aufgrund der anfallenden Endprodukte des Eiweißstoffwechsels. Bei längerfristig sehr hoher Eiweißzufuhr wird zudem die Kalziumausscheidung angeregt. Das fördert Osteoporose und das Risiko von Nierensteinen.
5. Metabolic Balance
Das Programm ist weder nachhaltig, noch individuell. Die geheimnisvolle Blutanalyse ist wie eine Blackbox. Keiner weiß, anhand welcher Blutwerte das Computerprogramm die „individuell“ empfohlenen Lebensmittel auswählt. „Es gibt zwar“, so Petra Rust, VP der Gesellschaft für Ernährung, „Hinweise, dass Ernährung und Genetik interagieren und Individuen unterschiedlich auf spezielle Diäten bzw. Nährstoffe ansprechen, jedoch bedarf es hierfür sehr aufwendiger Untersuchungen und nicht bloß eines Bluttests mit anschließender Erstellung einer Lebensmittelliste mittels eines Computerprogramms.“
6. Fasten
Unkontrolliertes Fasten für die Figur macht letztlich dick und manchmal krank. Wer hungert, senkt zwar das Gewicht, aber zunächst vor allem, weil der Darm entleert wird und der Körper mehr Wasser ausscheidet. Mittelfristig (beim Nullfasten) verlieren auch die Muskeln an Masse. Der Körper sieht Fasten als bedrohlichen Zustand an und verbessert seine interne Energieausbeute aus der mageren Zufuhr.
7. Kohlsuppe &Zitronensaft
Zitronen und Kohlsuppe sind gesund, aber zaubern die magische Idealfigur nicht herbei. Die Kohlsuppendiät ist schlicht eine kalorienarme Diät mit viel Gemüse.
8. FDH-Konzept
Bringt ein Ungleichgewicht der Ernährung nicht wieder ins Lot. Wenden Sie „Friss die Hälfte“ bei Fett- & Kalorienbomben an. Bei Obst, Gemüse & Salat gilt „Iss das Doppelte“.
9. Promi-Diäten
Z. B: Schwangerschaftshormon-Diät, Zitronensaft-Kur oder Atkins. Diese Diäten sind irreführend. Die meisten Stars engagieren Personal Trainer und trainieren enorm viel.
10. Wundermittel Arzneien
Finger weg: Ein Großteil der Werbung für sensationelle Schlankheitsmittel ist vollkommen frei erfunden. Wirkungsmechanismen werden beschrieben, die es physiologisch nicht gibt. Hinter zwei Drittel der von der Arbeiterkammer untersuchten Produkte stand damals übrigens eine einzige Firma – die Life Science GmbH aus Luxemburg.
11. Schönheitsideale
Angebliche barocke weibliche Schönheitsideale sind gut gemeinter Trost – stimmen tun sie nur bedingt. Wirklich dick war nie schick, wie die über Jahrhunderte durchgehende Korsettmode beweist. Aber die magersüchtige Linie ist Erfindung des 20. Jahrhunderts.
12. Models
Das Schönheitsideal der Catwalks ist medizinisch gesehen von kranken Menschen geprägt. Die von der Werbeindustrie verlangten äußeren Erscheinungsformen sind – selbst bei den „besten“ genetischen Veranlagungen – nur durch gravierende Einschränkungen beim Essen zu erreichen.
13. Speck als Schutz
Der Speckgürtel kann eine unbewusste seelische Schutzfunktion haben – etwa als Abgrenzung nach einer früher erlittenen Kränkung. Psychotherapie kann helfen, diesen Mechanismus bewusst – und
damit gestaltbar – zu machen.
14. Kummerspeck
Frustbewältigung löst den Hunger als Motiv für Nahrungsaufnahme langsam ab. Wir essen nach Mustern, wir essen zum Trost und aus Lust.
15. Die Gene sind schuld?
Je nach Untersuchung werden Erbanlagen zu 50 bis 80 Prozent für Dickleibigkeit verantwortlich gemacht. Aber ob die Veranlagung zum Durchbruch kommt, hängt vom Verhalten des Einzelnen ab.
16. Rauchen macht schlank
Im Gegenteil: Wer zum Glimmstängel greift, riskiert eine deutliche Gewichtszunahme – wenn er wieder aufhört.
17. Hypnose macht schlank
Hypnose lässt Sie nichts tun, was Sie nicht ohnehin wollen. Der grundsätzlich mögliche Abnehmeffekt kommt aus einer Verhaltensänderung – die Hypnose kann diese nur nachhaltig verstärken.
18. Genießen macht dick
Nein! Wer mit allen Sinnen genießen kann, schlägt kaum über die Stränge.
19. Glaube
Wer stärker an sich und seine Fähigkeiten glaubt, nimmt auch mehr ab!
20. Sex macht schlank
Beim mittelschnellen Joggen verbraucht eine 56 Kilo Frau rund 7,5 kcal pro Minute. Ein 15-minütiger Geschlechtsakt verbraucht durchschnittlich nicht mehr als 36 kcal. Da ist Staubsaugen mit 43 kcal je Viertelstunde noch effektiver.
21. Süßstoff – ohne Reue?
Süßstoffe machen nicht dick – schlank aber auch nicht. P.S.: Auch Stevia ist ein Süßstoff wie Aspartam & Co! Sprich, es kann nicht mehr oder weniger.
22. Light-Produkte
„Light“-Lebensmittel sind nicht automatisch kalorienarm. Behalten Sie beim Einkauf immer die Nährwertkennzeichnung im Auge und vergleichen Sie sie mit ähnlichen Produkten, um das kalorienärmste herauszufinden.
23. Fettwaage
Was handelsübliche Geräte beim Abnehmen messen, ist ungenau und hat meist wenig Aussagekraft.
24. Ballaststoffpräparate
Isolierte Ballaststoffpräparate können das Sättigungsgefühl für kurze Zeit verringern und somit ein Gewichtsreduktionsprogramm unterstützen.
25. Abführmittel
Sind zur Gewichtsregulierung untauglich und gesundheitlich bedenklich.
26. Medikamente
Der Einsatz von Medikamenten (Wirkstoff Orlistat; findet sich im rezeptpflichtigen Xenical® und in der rezeptfreien Variante alli®) zur Behandlung von Übergewicht funktioniert grundsätzlich – allerdings: Er ist nur in wirklich krankhaften Fällen zu empfehlen.
27. Diät-Schokolade
Diät-Produkte sind für Kranke gedacht, die besondere Ernährungsbedürfnisse haben, nicht unbedingt für Abnehmwillige. Zucker wird durch Süßstoff oder Fruchtzucker ersetzt, dieser liefert aber genau so viel Kalorien.
28. Formuladiäten
Sie können beim Abnehmen helfen. Aber: Wer nur Flüssiges und Brei isst, entwickelt schnell Heißhunger auf Bissfestes.
29. Schlankheitsstudios
Auch Schlankheitsstudios können Problemzonen nicht ohne aktives Training zum Verschwinden bringen.
30. Fatburner: Carnitin
Der Fettabbau bei Übergewichtigen wird durch Carnitin nicht gesteigert.
31. Enzyme
Ananas- oder Papaya-Enzyme verbessern im Darm die Nährstoffaufnahme.
32. Phaseolin
Ein relevanter Gewichtsverlust durch Kohlenhydrat-Blocker wie dem Bohnen-Inhaltsstoff Phaseolin ist bislang noch nicht belegt.
33. Capsaicin
Paprika und Chili schmecken und liefern kaum Kalorien. Sie verbrennen aber auch kaum welche. Pillen mit Chili-Inhaltsstoffen bringen nichts.
34. Kaffee
Koffein regt den Energieverbrauch an. Erhöhte Lipolyse und Thermogenese kann erst ab etwa 4 bis 8 mg Koffein pro Tag & Kilogramm Körpergewicht beobachtet werden. Das sind ca. zwei bis zehn Tassen.
35. Garcinia
Ob der Wirkstoff HCA aus dem indischen Kürbis schlank macht, ist bis heute nicht bewiesen.
36. Schlankheitstees
Die gewichtssenkende Wirkung lässt sich wissenschaftlich nicht belegen. Der Konsum von Schwarz- und Grüntee ist aus Gründen der Krebsvorsorge empfehlenswert.
37. Essig entschlackt
Der beobachtbare Gewichtsverlust bei manchen Essig-Kuren basiert auf gleichzeitig reduzierter Kalorienzufuhr.
38. Chitosan Präparate
Ebenfalls eine Mär.
39. Negative Kalorien
Wahrscheinlich eine der frechsten Diät-Lügen überhaupt. Es ist unmöglich, dass Lebensmittel durch den Verbrauch mehr Kalorien verbrennen, als sie selber enthalten.
40. Apfel- oder Birnentyp
Fett ist nicht gleich Fett. Ob Apfel- oder Birnentyp ist für das Krankheitsrisiko entscheidend.
41. Butter vs. Margarine
Beide Brotaufstriche enthalten gleich viel Fett. Verwenden Sie lieber Topfen oder Halbfettbutter.
42. Fettabbau
Die Abfolge, in der Fettdepots abgebaut werden, ist individuell festgelegt und nicht beeinflussbar. Generell gilt: Sinnvoll ist eine Kombination aus Ausdauersport und Kräftigungsübungen.
43. Essen am Abend
Zu welcher Tageszeit Kalorien auf- oder abgebaut werden, ist für die Gewichtsbilanz egal. Sehr wohl wurde aber beobachtet, dass jene Personen, die mittags besonders viel oder zum Frühstück nichts oder besonders wenig aßen, eher übergewichtig waren.
44. Anzahl der Mahlzeiten
Ob zwei, drei, vier oder mehr Mahlzeiten am Tag – solange die Gesamtkalorienzufuhr gleich bleibt, macht das kaum einen Unterschied. Wenn Sie zu jenen Personen gehören, die sich besonders schwer tun, beim Essen rechtzeitig aufzuhören, sollten Sie versuchen, Ihre Tagesration auf weniger Mahlzeiten aufzuteilen. Kämpfen Sie mit Heißhungerattacken, kann es sein, dass zu lange Pausen zwischen Ihren Mahlzeiten liegen.
45. Olivenöl
100 Prozent Fett, aber gesund. Hinsichtlich der Fettsäurezusammensetzung wird Rapsöl von Ernährungswissenschaftlern übrigens noch besser beurteilt als Olivenöl.
46. Burger
Ja, das sind Dickmacher. Aber dazu gehören regionale Spezialitäten, wie Pizza, Würstel & Co. Einmal pro Woche ins Fastfood-Restaurant schadet nicht und lässt sich guten Gewissens in einen ansonsten abwechslungsreichen Speiseplan einbauen.
47. Fruchtzucker
Fruchtzucker hat weder weniger Kalorien als Haushaltszucker, noch ist er „gesünder“.
48. Milch macht mollig
Nein, Milchliebhaber sind sogar weniger oft übergewichtig. Weder während einer Gewichtsreduktion noch sonst müssen Sie auf Milch und Milchprodukte verzichten. Milch per se macht nicht dick.
49. Sauna
In der Sauna verlieren Sie reichlich Flüssigkeit – aber keine Fettpolster.
50. Der Jo-Jo-Effekt
Jo-Jo-Diäten schwächen Selbstbewusstsein und Abwehrkräfte. Maximal ein halbes bis ein Kilo Gewichtsverlust pro Woche ist langfristig sinnvoll und zielführend.