Geschäftsfrau, Kristallerbin und Fußballvereinspräsidentin. Diana Langes-Swarovski im MADONNA-Interview mit Dora Varro.
Den Namen „Swarovski“ verbindet man mit Kristall und Glamour. Die Verbindung zum Fußball scheint da eigentlich weit hergeholt. Doch seit Diana Langes-Swarovski (45), Schwester von Konzernsprecher Markus Langes-Swarovski, als Präsidentin hinter dem Verein WSG Swarovski Wattens steht, sorgt die Mannschaft mit ihren Siegen für Glanz in den Augen der Fans. Nun schaffte die von Diana Langes angeführte Elf sogar den Aufstieg in die zweithöchste österreichische Spielklasse. Und die Unternehmerin hat noch viel mehr vor, denn die WSG Swarovski Wattens soll die neue Nummer eins in Tirol werden.
Frischer Wind. Es ist nicht nur die finanzielle Unterstützung, die den Verein WSG Swarovski Wattens so erfolgreich macht. In den Hallen neben dem Fußballfeld herrscht Aufbruchsstimmung, man spürt: Jetzt geht‘s bergauf. Und dafür hat Diana Langes einen großen Beitrag geleistet. MADONNA traf die ehrgeizige Geschäftsfrau, die das Ziel hat, das Familienunternehmen auf neue, nicht minder glanzvolle Pfade zu führen.
Warum liegt Ihnen der Verein WSG Swarovski Wattens so am Herzen?
DIANA LANGES: Weil die WSG ein echter Traditionsverein ist, der mit unserer Familiengeschichte eng verbunden ist. Die WSG gibt es seit 1930. Damals haben die Arbeiter aus den Gemeinden rund um Wattens den Verein gegründet. Auch mein Ur-Großvater Fritz Swarovski war dabei.
Klingt nach einem schweren Start, ohne finanzielle Mittel...
LANGES: Stimmt. Sie hatten kaum Geld, so wurde teilweise sogar in Skischuhen gespielt und ihr Fußballfeld war der Hof der Papierfabrik in Wattens. Bis der Vater von Fritz Swarovski beschlossen hat, den Verein zu unterstützen. Er kaufte passende Trikots und Schuhe und irgendwann entstand auch ein richtiger Platz.
Jetzt sind Sie die Präsidentin des Fußballvereins...
LANGES: Ja. Es ist eine schöne Herausforderung. Ich bin sehr stolz auf die Jungs und das gesamte Team, die alles für unseren Aufstieg in die Sky Go Erste Liga gegeben haben.
Wie ist es, sich in einer von Männern dominierten Welt als Frau durchzusetzen?
LANGES: Ich war schon immer charakterstark und in gewissen Situationen kann ich auch sehr stur sein. Ich weiß, was ich will und das setze ich durch. Die Arbeit im Fußball ist für mich eine Herzenssache und daher hat sich mir nie die Frage gestellt, ob diese Tätigkeit eher maskulin oder feminin geprägt ist.
Wie weit ist ihr Name Swarovski bei Ihrer Tätigkeit hilfreich?
LANGES: Nachteil ist es nicht, aber ich bin einfach nur die Diana. Stelle mich immer nur als Diana Langes vor. Und die Marke Swarovski ist beim Verein nur ein Sponsor. Wie alle anderen Mannschaften müssen wir sehr sparsam mit unseren Ressourcen umgehen.
Wenn Sie eine Position auf dem Fußballplatz auswählen müssten – welche wäre das?
LANGES: Die Position des Stürmers, immer voll aufs Tor.
Sie haben seit Kurzem auch eine Parfum-Linie...
LANGES: Ja, passend zum Fußball heißt das neue Parfum „Real Fanatic“. Der Duft ist eine Hommage an den Kampfgeist des Sports, aber auch an die tollen Persönlichkeiten mit großartigen Werten und einem super eleganten Erscheinungsbild in meiner Familie. Das Thema „Beauty“ bedeutet für mich vor allem Stil, Ästhetik und Charakter. Diese Botschaft wollte ich mit meiner Liebe zum Sport zu einem sehr persönlichen Produkt verbinden und der Welt vermitteln. Schönheit ist Charaktersache, eine Frage der Ausstrahlung, und dazu gehört ein ganz spezielles „Duft-Auftreten“.
Weitere Projekte geplant?
LANGES: Wem „Real Fanatic“ gefallen hat, kann sich im November auf eine Fortsetzung freuen, die auch wieder ganz eng mit einer für Tirol wichtigen Sportart verbunden ist. Außerdem steht unser Verein mit dem Aufstieg in die Sky Go Erste Liga vor großen Herausforderungen, denen wir uns mit großem Energieeinsatz widmen werden.
Ihr Bruder ist Konzernsprecher des Unternehmens Swarovski. Kam eine Position in der Firma nie für Sie in Frage?
LANGES: Im Unternehmen habe ich mich meistens eher zurückgehalten, habe so aber viele andere, spannende Aufgaben übernehmen können. Zum Glück haben uns unsere Eltern frei erzogen, so konnten wir uns individuell entfalten, ohne Vorschriften.