Wie wird man eigentlich Muse für ein Luxushaus wie Chanel, wie bleibt man Lagerfelds Liebling und wie lebt man als Chanel-Star. Wir werfen einen Blick hinter die Kulissen.
An der Spitze ist es oft einsam. Mit seinen 80 Jahren – Karl Lagerfeld feierte am 10. September seinen Runden – lebt er lieber allein, in aller Stille mit Kätzchen Choupette und etwas Personal. Einen Partner gab es seit dem HIV-Tod seiner Lebensliebe Jacques de Bascher, 1989, nicht mehr. Lagerfeld hat Musen. Er umgibt sich gerne mit stattlichen jungen Männern, wie Model Baptiste Giabiconi (23). Diesen holte Karl 2009 sozusagen aus einer Fabrikshalle. Er steckte ihn in coole Klamotten, führte ihn aus – ins Rampenlicht. Heute verdient Baptiste als Model und Sänger Millionen. Aber auch Glamour-Frauen, wie Blake Lively oder Vanessa Paradis haben – zumindest bei öffentlichen Auftritten – einen Fixplatz an seiner Seite. Wie ein Schmuckstück, ein Glücksbringer, vor allem Aufputz für die Fotos. Dabei gilt: Karl ist König. Ausrutscher werden nicht akzeptiert. Als Schauspielerin Audrey Tautou rausrutschte, dass sie nur selten Chanel trage und dann auch nur Gummistiefel, fiel sie in Ungnade. „Ich wusste nicht einmal, dass wir Gummistiefel herstellen. Nach diesem Kommentar muss ich nicht mehr nett sein zu ihr“, wetterte Karl. Auch Sängerin Beth Ditto stand bald auf der Abschussliste.
Zuerst schneiderte er ihr ein Kleid auf ihre Rundungen, dann ätzte er über Übergewichtige. Ditto ließ das nicht auf sich sitzen: „Er ist ein abgemagerter älterer Herr, der sich in viel zu enge Klamotten zwängt und in seinen Gewohnheiten festgefahren ist.“ Wer sich jedoch an die Spielregeln des großen Meisters hält, darf ein Leben in der Front Row und auf Glamour-Partys genießen – Geschenke von Chanel und Ruhm inklusive. Claudia Schiffer machte Lagerfeld zum Weltstar, Kate Moss zur Ikone, die Wienerin und Stylistin Caro Sieber zum gefragten It-Girl. Eine, die Lagerfeld wohl am besten kennt ist Model-Ikone Inès de la Fressange (56). Vor 30 Jahren haben sie miteinander gebrochen. 2010 ließ Karl sie dann doch wieder über den Catwalk laufen. Wie man den Kaiser knackt? „Karl“, so Fressange, „ist jemand, der sich vor allem amüsieren möchte...“ Karl formuliert es so: „Ich würde meine Zeit nicht mit Leuten verbringen, bei denen ich sehe, dass es keinen Sinn hat.“
© Getty
© Getty
© Getty
© Getty
© Getty
© Getty
© Getty
© Getty
© Getty
© Getty