Serienstars über ihr Comeback

MADONNA-Talk mit den „Vorstadtweibern“

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Am 8. Jänner hat das lange Warten ein Ende! Der Talk zur dritten Staffel. 

Lange mussten die Fans warten, schließlich wurde der Dreh und damit der Start der dritten Staffel der über die Landesgrenzen hinaus berühmten „Vorstadtweiber“ verschoben. Aus doppelt schönem Anlass: „Caro“-Darstellerin Martina Ebm bekam Zwillinge. Ab 8. Jänner (jeden Montag, 20.15 Uhr, ORF eins) herrscht nun endlich wieder Zickenalarm im TV. Ganz im Gegensatz zur Realität: Da sind Nina Proll (43), Maria Köstlinger (45), Hilde Dalik (39) und Martina Ebm (35) eine eingeschworene Powerfrauen-Gruppe, wie sie beim MADONNA-Fotoshooting bewiesen. Und was wurde bei Drinks im gemütlichen Bar-Ambiente gemacht? Natürlich getratscht, was das Zeug hält …
 
Am 8. Jänner starten Sie sozusagen in die dritte Staffel: Man hat das Gefühl, der Hype ist diesmal noch größer als bei den ersten beiden. Woran liegt das?
Nina Proll: Ich glaube, das liegt daran, dass wir alle – wir ja auch – diesmal zwei Jahre lang darauf warten mussten, wie es weitergeht. Das erhöht natürlich die Spannung. Wir alle waren auch schon richtig heiß drauf, wieder zu drehen. 
 
Die Wartezeit hat sich ja mitunter durch Ihre Schwangerschaft verlängert, Frau Ebm …
Martina Ebm: Ja, dementsprechend kam mir die Wartezeit auch nicht so lange vor, weil ich ja mit den Zwillingen ohnehin ordentlich zu tun hatte (lacht). 
 
Haben Sie überlegt, eventuell nicht gleich wieder einzusteigen, sondern sich ein bisschen mehr Zeit als Neo-Mami zu geben? 
Ebm: Nein, das war kein Thema. Mir wurde ja auch sofort angeboten, die Dreharbeiten an die Schwangerschaft anzupassen. Wir haben dann die ersten fünf Folgen gedreht, als ich noch schwanger war. Und dann eben gleich, drei Monate nach dem Mutterschutz. Auch wenn ich meine Kinder über alles liebe und das eine große Aufgabe ist, war es mir wichtig, wieder zu arbeiten. Zum Glück habe ich großartige Unterstützung durch meine Familie, sodass das auch möglich war. 
 
Wie war diese Pause für Sie alle? Hatten Sie in der Zeit trotz Drehpause Kontakt? 
Maria Köstlinger: Eigentlich zu wenig!  Aber es hatte jede von uns so viel zu tun, dass es sich einfach nicht ergeben hat. Aber zwischendurch haben wir uns natürlich WhatsApp-Nachrichten geschickt – das machen wir dann schon immer. 
Hilde Dalik: Maria und ich treffen einander ab und zu in der Kantine in der Josefstadt, aber vielmehr schaffen wir alle miteinander nicht. Eigentlich schade, aber das ist wie bei den meisten Arbeitskollegen – man versteht sich gut, aber abseits der Arbeit haben alle viel zu viel zu tun, dass man sich dann auch noch in der Freizeit trifft.  
Proll: Ich bin sowieso leider immer ein bisserl weg vom Schuss, weil ich ja in Tirol lebe. Aber zum Glück haben wir unsere WhatsApp-Vorstadtweiber-Gruppe, da tauschen wir uns schon regelmäßig aus.

Als Schauspieler prägt man eine Figur ja im Laufe der Zeit – inwiefern haben Sie die Vorstadtweiber geprägt?
Proll: Das kann, glaube ich, nur Uli Brée beantworten. Er sagt immer: „Die Figur hätte sich anders entwickelt, wenn wer anderer sie gespielt hätte.“ Aber inwiefern … keine Ahnung.  
Köstlinger: Wie es sich Uli Brée genau vorgestellt hat, wissen wir natürlich nicht. Man hat einen Text und kann es nur erahnen. Richtig geprägt werden die Figuren dann von uns – was für den Autor dann ­bestimmt auch interessant ist, weil er oft Dinge anders sieht als wir. Aber das Wichtigste ist für alle, dass die gesamte Geschichte spannend bleibt. 
 
Und umgekehrt: Haben die Vorstadtweiber Sie in Ihrer Persönlichkeit geprägt? 
Dalik: Natürlich! Ich glaube, es geht uns allen so: Wenn man einen neuen Charakter erarbeitet, dann lernst du einen neuen Charakter kennen. Du erfährst, wie diese Person in verschiedenen Situationen agiert und reagiert. Das ist oft ganz anders, als ich selbst reagieren würde. Das ist ja das Schöne an unserem Beruf: dass man lernt, in den Schuhen eines anderen Menschen zu gehen. Auch wenn sie nicht meiner Meinung ist und mir etwas an ihr nicht gefällt. Aber die Person hat genauso ihre Motivationen und ihre Berechtigung. 
 
Ihre Rollen sind zum Teil sehr bösartig. Kann man diesbezüglich etwas von den Vorstadtweibern lernen?
Ebm: Ich glaube nicht, dass man das so ins private Leben übernehmen sollte. Aber ­natürlich eröffnen sich einem andere Horizonte, wenn man sich ansieht, wie eine Figur, zum Beispiel Caro, mit Männern umgeht. Aber es ist natürlich interessant, einer Frau zuzuschauen, die das anders macht als man selbst.
 
Es geht ja auch viel um Sex – gibt es auch Situationen am Set, die unangenehm sind? 
Dalik: Ich glaube, es wäre dann unangenehm, wenn etwas für die Figur nicht passen würde. In dem Moment, wo es für die Figur passt, ist es eh nicht unangenehm.
Proll: Ja, da geht’s mir ähnlich. Es ist mir dann etwas unangenehm, wenn ich das Gefühl habe, es stimmt nicht. Und das passiert immer wieder. Da muss man eine Lösung finden. Manchmal ist das nur ein Satz oder ein Kostüm … Ansonsten ist mir nichts – oder sehr wenig – peinlich. 
Dalik: Wir sind ja da auch nicht wir selbst. 
Proll: Man kann sich ja hinter der Figur verstecken. 
Köstlinger: Aber ich muss ehrlich zugeben, es gibt natürlich schon Situationen für mich, in denen ich mir denke: „Na bumm, da muss ich jetzt durch.“ Was auch daran liegt, dass ich die Älteste bin und den jüngsten Liebhaber habe. Da fühlt man sich manchmal durchaus beobachtet. Denn auch wenn wir am Set total natürlich mit alldem umgehen, leben wir in einer sehr äußerlichen Zeit. Da denkt man sich schon manchmal: „Hoffentlich sagen sie nix.“ Das ist ein bisschen unangenehm, das muss ich ganz ehrlich zugeben.
Proll: Wenn man als 40-Jährige eine 20-Jährige spielen soll, dann  ist das möglicherweise peinlich.  Aber als 40-Jährige einen 20-jährigen Liebhaber zu haben, finde ich nicht peinlich. 
Köstlinger: Aber trotzdem ist es heutzutage so, dass alle sagen, mit 40 muss man ausschauen wie mit 20. Das ist ein Fakt. Es wäre ja toll, wenn man sagen könnte: „Ich bin 40 und so wie ich aussehe, sehe ich eben aus.“  Aber das ist ja ein Fake, eine ­Lüge. Das sehen wir ja dauernd, dass das so nicht passiert.  
Proll: Was bei Nacktszenen neu hinzukommt, ist meiner Meinung nach das Social-Media-Problem: Du findest dich plötzlich nackt im Internet und dann in Zeitungen wieder – oft völlig aus dem Kontext, nämlich aus der Szene gerissen. Das war für uns bei der ersten Staffel wirklich ein Schock.
 
Für Sie, Frau Köstlinger, waren die Vorstadtweiber auch privat ein Glücksbote, oder? Sie sind ja mit Schauspielkollege Juergen Maurer liiert. 
Köstlinger: Die Vorstadtweiber haben in dem Sinne nichts damit zu tun. Wir haben uns ja nicht bei den Dreharbeiten kennengelernt. Juergen ist schon sehr, sehr lang mein bester Freund … es hat sich dann einfach in der Zeit etwas entwickelt, was sehr, sehr schön ist …
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