Mütter ohne Muttergefühle. Auf #regrettingmotherhood geben Mütter zu: Wir bereuen die Entscheidung, Mama geworden zu sein. Alles zum Tabubruch.
Katja F. (32), ein Sohn (2)
Schrei-Baby. „Mein Sohn war das absolute Wunschkind. Als er auf die Welt kam, war ich überglücklich. Aber dann ging es los: Er brüllte Tag und Nacht, ließ sich nur beruhigen, wenn ich ihn stundenlang herumgetragen habe. Die Nächte waren der reine Horror. Auch meinem Mann, der sich nächtens zunächst mit mir abwechselte, wurde es bald zu viel. Er übersiedelte ins Gästezimmer, meinte, er müsse im Büro ausgeschlafen sein. Ich ließ mich immer mehr gehen, weil ich zu nichts kam. Lernte in 5 Minuten zu duschen, weil mein Sohn nie länger als 5 Minuten zu schreien vergaß. In dieser Zeit dachte ich so oft: Wird das nie aufhören? Soll das alles gewesen sein? Warum habe ich dich nur so stark gewollt? Heute ist mein Sohn 2 Jahre und ein Sonnenschein. Aber das erste Jahr war wirklich das schlimmste meines Lebens!“
Nina L. (35), zwei Kinder
Endlich Ruhe. „Ich bin alleinerziehende Mutter von zwei Kindern. Meine Tochter geht in den Kindergarten, mein Sohn besucht die 2. Klasse Volksschule. Ja doch, ich liebe sie. Aber ich könnte auch auf Kinder verzichten. Es tut weh, das zu sagen, und sie werden es auch nie von mir erfahren, weil sie es nicht verstehen könnten. Aber manchmal, besonders wenn sich die beiden wieder einmal bis aufs Blut streiten, möchte ich mich am liebsten aus dem Alltag beamen. Keinen Lärm mehr, kein ewiges Gezanke. Ich will wieder das tun, was ich früher getan habe: In aller Ruhe ein Buch lesen. Mein Fernsehprogramm sehen. Eine Reise planen, ohne mir dabei zu denken: „Shit. Am Strand bin wieder ich die, die stundenlang Sandburgen bauen darf. Und ich möchte nicht jeden Cent umdrehen müssen, weil der Sohn wieder Schuhe braucht. Oder die Tochter ein Turnzeug!“