Alek Wek als Braut auf dem Laufsteg - das war am Donnerstag ein Höhepunkt der Berliner Fashion Week. Die gebürtige Sudanesin war bei der Präsentation von Anja Gockel dabei, die im Zelt am Bebelplatz ihre Kollektion für den kommenden Winter vorstellte. "Ich mag, dass sie ihren eigenen Stil hat", sagte Wek über die Mainzer Designerin. Gockels Winterkollektion hatte das Motto "Treasures" (Schätze).
Zu sehen waren Satin, grober Strick, dunkle Naturtöne, Pailletten und als Farbtupfer leuchtendes Rot. Am Vorabend hatte das Label Joop! - nicht zu verwechseln mit Wolfgang Joops Marke Wunderkind - den Laufsteg in der Neuen Nationalgalerie aufgebaut. Dunkle Anzüge bei den Männern, Glitzerjäckchen und Ballonröcke bei den Frauen bestimmten den Look. Bei dieser Kollektion hat noch der scheidende Designer Dirk Schönberger mitgewirkt, der damit den Stab an seine Nachfolger Marc Biggemann und Stefanie Grosse weitergibt. Die Gäste im Museum, darunter Hollywoodregisseur Roland Emmerich, verfolgten die von Videoprojektionen begleitete Show im Stehen.
Auf dem Bebelplatz zeigte zuvor Susanne Wiebe ihre Kreationen. Wenn es nach ihr geht, sind bald schwarze Latex-Leggins ein Muss. Am späteren Abend fuhren viele Gäste der Modewoche zur Präsentation von Diesel in der Arena in Treptow. Diesel ließ die 80er Jahre aufleben. Zu einer Mischung aus elektronischer und rockiger Musik kämpften sich die Models durch einen gestrickten Vorhang zum Laufsteg vor. Sie präsentierten mit Sonnenbrillen und wuchtigen Schuhen abgewetzte Röhrenjeans, punkige Miniröcke und XXL-Kapuzenpullis. Im Laufe der Show gab es mehr und mehr Neonfarben.
"Am beeindruckendsten war der Schluss", sagte Model Eva Padberg. Nachdem die Models ihren Lauf beendet hatten, rannten sie allesamt ins Publikum. Unter Sirenen bewegte sich der leere Laufsteg nach oben. Auf der Unterseite tauchte ein großer Kabelsalat auf, die Fläche war frei zum Tanzen. Auf der Party warteten auf die Gäste DJ-Musik, ein neonbeleuchteter Campingplatz mit künstlichem Lagerfeuer, Tischtennis und Volleyball.