Bunte Farben und auffällige Muster spielen im kommenden Modeherbst eine große Rolle. Wenn der Himmel grau wird, leuchten zumindest die Kleider farbenfroh. Dabei peppen nicht bunte Stulpen und witzige Filzhüte das Outfit auf. Ein wenig Mut gehört dazu, um stilvoll durch den Regen zu kommen.
Selbst Luxuslabels haben wieder Gummistiefel im Angebot. Als Trend-Accessoire sollten sie aber nicht aus dem Angel-Zubehörladen kommen - gelb oder olivgrün sind bei den modischen neuen Tretern tabu. "Die neuen Gummistiefel erinnern nicht mehr an Regen und Schlamm. Sie sind bunt und gemustert", sagt die Stylistin Dagmar Dobrofsky aus Berlin. Die Stiefel kommen zum Beispiel mit Tattoo-Motiven oder in edlem Blumendesign daher. Auch die gewohnte Form habe sich verändert: "Einige erinnern in ihrer Optik eher an Cowboystiefel."
Wer die neuen Gummistiefel trägt, muss sich laut der Modeberaterin Maria Hans aus Hamburg keine Gedanken darüber machen, ob der Rest des Outfits dazu passt: "Jeder weiß ja, warum man sie anhat. Gummistiefel sollen einfach einen Zweck erfüllen. Fürs Büro hat man sowieso Wechselschuhe dabei." Also passen sie zum Rock genauso wie zur Jeans.
Trotzdem lassen sich Gummistiefel gut kombinieren, sagt Dobrofsky. Ihr Stylingvorschlag: "Unifarbene Leggins und darüber ein Kleid aus feuchtigkeitsabweisendem Material, zum Beispiel in Tulpenform." Röhrenjeans können in die Stiefel gesteckt und zu einem leicht ausgestellten Mantel getragen werden. Der Stilberater Andreas Rose aus Frankfurt schlägt vor, sie mit Stulpen aufzupeppen: "Haben die Stiefel ein buntes Muster, sollten die Stulpen unifarben sein."
Während Gummistiefel an verregneten Tagen die Füße trocken halten, sorgen stylische Mützen dafür, dass die Frisur nicht nass wird. "Caps aus Strick oder sogenannte Beanies, die schlauchig und relativ lang sein können, sind genauso angesagt wie bunte Tücher, die man sich um den Kopf schlingt", sagt Rose. Kleine, neckische Kopfbedeckungen wie ein pinkfarbenes Leo-Hütchen mit schwarzen Tupfen oder ein orangefarbener Filz-Zylinder mit Hutschleife aus Seide und Federblüte schützen nicht vor Regen, machen aber bei tristem Wetter gute Laune.
Unifarbene Mäntel ließen sich mit verschiedenfarbigen Gürteln aufpeppen, rät Andreas Rose. Perfekt sei das Outfit, wenn die Tasche farblich zum Gürtel passt. "Wer sich traut, kann bunte Knöpfe an die Jacke nähen." Einige Designer haben für ihre Herbst- und Winterkollektionen auch Knöpfe in Gold und Silber verarbeitet.
Gehören Beerentöne, Grün und Rot zu den Trendfarben, so sind Karos die Muster der Saison. Vor allem bei den Männern, erklärt Rose. Ob klein- oder großkariert, in edlem Brit-Chic oder dem Holzfällerlook - Karos sehen auf bunten Regenjacken genauso gut aus wie auf sportlichen Kapuzen-Zippern.
Dennoch gibt es ein paar Stylingregeln, die beachtet werden sollten: Kräftige Menschen sollten keine großen Karos tragen, um nicht noch fülliger zu wirken. Kombinieren lässt sich das Muster am besten zu einfarbigen Kleidungsstücken. Wer Karo mit Karo kombinieren will, sollte große zu kleinen stylen. Ist die Größe zu ähnlich, kann das Gesamtoutfit schnell unharmonisch wirken und dem Betrachter vor den Augen flimmern.
Auch Blumen gehören zu den Lieblingsmotiven der kommenden Saison. Sie wirken in dieser Saison edler und lässiger als je zuvor. "Erinnernd an die Hippie-Ära wird der Look mit Strumpfhosen, Fellwesten und opulentem Schmuck authentisch", sagt Dobrofsky. Aber auch ohne Accessoires kommen Blumenmuster perfekt zur Geltung. Zurück melden sich im Herbst außerdem die bereits totgesagten Neonfarben - vom intensiven Zitronengelb über Pink bis Neongrün. Sie passen gut zu Schwarz und lassen sich auch untereinander kombinieren. Aber Hände weg von Mustern und Ornamenten! Die sind bei Knallfarben tabu.
Bei allen Stylingtipps und Kombinations-Fehltritten rät Maria Hans, Mode nicht zu ernst zu nehmen. "Solange die richtigen Farben und Materialien zusammenkommen, muss nicht alles genau abgestimmt sein", glaubt die Expertin. Mit ein bisschen Mut zur Farbe kann auch der tristeste Herbsttag Spaß machen.