Kein Photshop = keine Follower? Die Real-Life Selfies eines Models sorgten für Fan-Exodus.
Wie wenig Instagram mit er Realität zu tun hat, machte erst kürzlich Essena O'Neill publik. Die 18 Jährige war gehörte zu den Größen der Online-Szene. Mehr als eine halbe Million Follower waren Teil ihres virtuellen Lebens. Doch dann war Schluss. Druck und ständige Inszenierung sollten nicht mehr ihren Alltag bestimmen. In einem Video richtete sie sich an ihre Fans und lüftete die Geheimnisse hinter ihren vermeintlich perfekten Fotos. So habe sie mehrere Tage nichts gegessen, nur um superschlank im Bikini posieren zu können. Und auch das gepostete Selfie war kein spontaner Schnappschuss. Hunderte Fotos musste sie machen, bis sie das in ihren Augen perfekte Selfie hatte. Und natürlich gab es kein einziges Bild ohne Photoshop oder Filter-Optimierung.
Kein Interesse an Natürlichkeit
Stina Sanders, ein Londoner Model, präsentierte sich ihren Followern ebenfalls stets makellos. Topgestylt und mit tollen Accessoires und traumhaften Kleidern. Doch irgendwann hatte auch sie genug von dieser harterarbeiteten Scheinwelt und folgte der „Anti-Photoshop“-Bewegung. Sie entschied ihre Fans hinter die Kulissen blicken zu lassen. Ganz offen zeigte sie, was sie heimlich für ihre Schönheit tut. Man sollte meinen, der Mut zur Natürlichkeit und der Beweis, dass sie auch nur eine normale Frau ist, würden auf Zuspruch stoßen.Doch im Gegenteil: Tausende entlikten Stina. Sie hatten kein Interesse ihr „echte Leben" zu sehen.
Ist die Welt noch nicht bereit für die Wahrheit?
Prominente werden ständig für ihre retuschierten Fotos kritisiert und für Photoshop-Pannen verspottet. Immer wieder hört man den Aufruf zur Natürlichkeit. Immerhin hätten sie Verantwortung gegenüber ihren Fans zu tragen, die beeinflusst werden einem falschen Ideal nachzueifern. Bearbeitete Bilder in Magazinen sollen sogar gekennzeichnet werden. Doch wenn ein ganz normales Mädchen sich selbst und ihr Leben ohne Filter und Photoshop zeigt, wird das nicht akzeptiert. Offensichtlich ist die Gesellschaft noch nicht so bereit für die Wahrheit, wie sie vorgibt. Der Verlust zahlreicher Follower ist für Stina aber kein Grund wieder zum „verschönerten" Leben zurückzukehren. Denn einige haben so positiv auf ihre Ehrlichkeit reagiert, dass Stina aus der Situation selbstbewusster und stärker hervorging. Außerdem konnte sie mit ihren Real-Life Selfies mittlerweile neue Fans dazugewinnen. Das lässt die Akzeptanz und die Werte der Gesellschaft zumindest nicht ganz so schlecht aussehen. Denn die lässt sich leider nicht mit Photshop verbessern.