Zahl der Ski-Unfälle explodiert

Immer
 mehr Tote
 auf Eis-Pisten

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Ein 51-jähriger Steirer und eine 55-jährige Britin starben nach schweren Skiunfällen.

Es ist eine tragische Serie, die einfach kein Ende nehmen will: Schon 36 Menschen verloren in dieser Wintersaison auf Österreichs Skipisten ihr Leben. Allein an diesem Wochenende kamen zwei neue Opfer hinzu:

  • Am Samstag kurz vor 14 Uhr kollidierte ein 51-jähriger Weststeirer auf der Waldabfahrt der Turracher Höhe (Steiermark) mit einem 30-jährigen Slowenen. Beide wurden bei dem Crash schwer verletzt, beide wurden mit dem Rettungshubschrauber ins Landeskrankenhaus Klagenfurt geflogen. Doch der 51-Jährige konnte nicht mehr gerettet werden – er starb an seinen inneren Verletzungen.
     
  • Gestern verlor eine 55-jährige Britin in der Innsbrucker Universitätsklinik ihren Kampf ums Überleben. Die Urlauberin hatte bereits am 23. Februar bei der Abfahrt in Obergurgl (Tirol) das Gleichgewicht verloren und war gestürzt. Sie erlag jetzt ihren schweren Kopfverletzungen.

Kaum Lawinentote
Kollisionen, Stürze, Kreislaufzusammenbrüche – so viele Menschen wie selten zuvor haben in dieser Wintersaison bereits ihr Leben beim Skifahren gelassen. Zwar gab es in der Vorjahres-Saison (Stichtag 6.März) 37 Tote und somit einen mehr, aber: Die meisten davon kamen bei Lawinenabgängen ums Leben. „Es hat in dieser Saison weniger geschneit, darum sind die Lawinenunfälle deutlich zurückgegangen“, erklärt der Leiter der Alpin-Polizei Hans Ebner gegenüber ÖSTERREICH. Für den Polizeichef ist klar: Hauptursachen der vielen Stürze sind die derzeit ungewöhnlich harten Pisten und die mit wenig Schnee bedeckten Pistenränder (siehe unten).

(mud)

Viel Kunstschnee und eisige Temperaturen

Pisten sind viel zu hart

Wien. Das ist nicht nur für das perfekte Pistenvergnügen schädlich: In dieser Wintersaison gab so wenig Neuschnee wie selten zuvor, bedeutet: Um den regulären Betrieb aufrechtzuerhalten, mussten viele Skigebiete auf Schneekanonen zurückgreifen. Durch die eisigen Temperaturen am Berg allerdings und die geringe Luftfeuchtigkeit in den letzten Wochen sind die Pisten derzeit so hart wie selten zuvor.

Pickelharte Pisten
„Tagsüber konnte die Sonne dann vielerorts den Schnee antauen, der in der Nacht dann wieder zusammengefroren ist. Ergebnis ist vielerorts eine glatte Oberfläche, die bei vielen Skifahrern pickelhart werden kann“, sagt Christian Retitzky (ZAMG). Hinzu kommt: In vielen Skigebieten besteht die Skipiste nur aus einem dünnen Schneeband. Gerade an den Rändern kann es zu Unfällen kommen.

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