Blöd gelaufen

Elite-Cops
 stürmen falsche Wohnung

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Cobra-Beamte verwechseln im Finsteren die Haustüre - Kollateralschaden.

Die Festnahme von drei Asylwerbern aus Liberia, Kamerun und Nigeria, die als Koks-Dealer die örtliche Suchtgiftszene versorgt hatten, feierte die Polizei per Aussendung als großen Schlag gegen die Drogenkriminalität in Klagenfurt. Doch was sich zuvor abgespielt hatte, behielten die Ermittler lieber für sich. Ausgerechnet die Eliteeinheit EKO Cobra Süd hatte vor dem eigentlichen Zugriff eine falsche Wohnung gestürmt und einen unbescholtenen Österreicher aus dem Tiefschlaf gerissen.

Was etwas peinlich klingt, kann im Eifer des Gefechts schon mal passieren und ist auch anderen Spezialeinheiten schon passiert. Vor nicht allzu langer Zeit hat ein Sondereinsatzkommando (SEK) in Bayern ein falsches Haus erwischt.

In Klagenfurt passierte das Malheur in einem stockfinsteren Stiegenhaus. Um 6 Uhr in der Früh brachen die Beamten mit einem Rammbock die Wohnungstüre auf, weil von innen ein Schlüssel steckte. Die Türnummerierung konnten die Cops nicht lesen, Licht wollten sie keines machen. Den verschreckten Wohnungsinhaber herrschten sie in Befehlen auf Englisch an.

Richterlicher Beschluss fehlte den Elite-Cops
Im zweiten Anlauf klappte es dann. Die drei Asylwerber wurden festgenommen, Suchtgift und Bargeld sichergestellt. „Irrtum ist ein bisschen hart gegriffen“, sagte Josef Knoflach, der Leiter der EKO Cobra Süd. Man habe ja nicht ausschließen können, dass auch in der Nebenwohnung Drogengeschäfte liefen. Allerdings hatten die Elite-Cops für dieses Objekt keinen richterlichen Beschluss.

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