Ebensee, Wels

Prozessbeginn gegen Neonazis

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Vier mutmaßliche Neonazis stehen wegen Wiederbetätigung vor Gericht.

Beweismaterial erdrückend
„Sieg Heil“- und „Heil Hitler“-Rufe in der Öffentlichkeit, rund 1.000 Musik-CDs mit rechtsextremem Inhalt, einschlägige Schriften, Gürtel und Aschenbecher mit Stempel der Waffen-SS. Auch einen SA-Dolch mit einem Hitler-Kopf auf der Klinge, NS-Parteiabzeichen sowie ein Glas mit eingraviertem Hakenkreuz konnte die Polizei sicher stellen.

Prozess
Die vier mutmaßlichen Neonazis aus Ebensee (Bezirk Gmunden) müssen sich vor dem Welser Landesgericht verantworten. Die Anklage: Verstoß gegen das Verbotsgesetz.

Bereits vorbestraft
Jeder der vier Männer im Alter von 19 bis 27 Jahren ist bereits vorbestraft. Drei von ihnen wird zudem vorgeworfen, der neonazistischen Gruppierung „Kampfverband Oberdonau“ anzugehören.

Laut Staatsanwaltschaft sei es neben Verteilaktionen von Aufklebern mit dem Porträt von Hitler-Stellvertreter Rudolf Heß auch zu Kampfsportübungen gekommen. Weiters soll ein Angeklagter 2005 und 2007 am „Tag der Volkstreuen Jugend“ des früheren, als neonazistisch eingestuften „Bundes freier Jugend“ teilgenommen haben. Den vier Angeklagten drohen nun bis zu zehn Jahren Haft.

Eingestellt
Die Verfahren gegen jene vier Jugendlichen, die bei einer Gedenkfeier in Ebensee Anfang Mai aus einer Softgun gefeuert und eine Gruppe ehemaliger Inhaftierter mit dem Hitlergruß beleidigt hatten, sind mittlerweile eingestellt worden. Laut dem Welser Staatsanwalt Franz Haas verrichten die Minderjährigen nun gemeinnützige Arbeit. (prd, APA)

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