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DAS sind die tollsten Orte der Welt

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Das renommierte TIME Magazin kürt alljährlich die „World’s Greatest Places“. Heuer sind unter den weltweit Top 50 Reisezielen gleich sieben US-Staaten vertreten. 

Mit einer Größe von fast 10 Millionen Quadratkilometern haben Reiselustige in den USA die Qual der Wahl, an welcher Stelle man in die Welt Nordamerikas eintaucht. Auf ihrer Seite Visit The USA stellt die Tourismusorganisation der USA Routen durch das ganze Land vor und bietet eine Fülle an inspirierenden Geschichten, natürlich inklusive der sieben von TIME auserwählten Reiseziele.

1. Willamette Valley, Oregon

Als „das nächste Napa“ bezeichnet TIME das Valley rundum den Fluss Willamette im Nordwesten der USA, denn wie in jenem kalifornischen Tal ist auch hier der Wein prägend – um es bescheiden auszudrücken. Die Weinregion ist in nur wenigen Jahren zu einem enormen Renommee gelangt. 2021 fasste sogar der französische Champagner-Hersteller Bollinger in Oregon Fuß und erwarb das Traditionshaus Ponzi Vineyards als erstes Weingut außerhalb Frankreichs. 736 Weingüter und 931 Weinberge zählt der Verband Willamette Valley Wineries Association inzwischen und erleichtert die Planung für einen Tasting- Zwischenstopp mit einem kleinen Ratgeber zu den schönsten Weingütern im Weinland. Sie laden dazu ein, vor allem preisgekrönten Pinot Noir zu verköstigen, der 70 Prozent des Bestandes ausmacht – sowie die idyllischen Landschaften zu erwandern oder zu erradeln. Das Freizeitangebot im Oregon Wine Country erlaubt kaum Zeit zum Stillsitzen. Zu verlockend ist der Willamette Valley Scenic Bikeway, der eine Radtour durch die Weinberge ermöglicht. Das Tal lässt sich auch vom Wasser aus erkunden. Der Willamette River ist ein offiziell ausgewiesener Water Trail. Ob per Kanu, Kajak, SUP, Floß oder Treibboot – von angeschlossenen Campingplätzen aus lässt sich der Willamette Water Trail gegen eine geringe Gebühr erfahren.
 

Video zum Thema: Willamette Valley

2. Bozeman, Montana

So manch Großstädter zog in den vergangenen Jahren mehr in Richtung Natur und verhalf kleineren Städten zu neuer Blüte. Dies attestiert TIME auch Bozeman in Montana. Wer den Namen des Bundesstaates hört, denkt mitunter an Filme wie „Aus der Mitte entspringt ein Fluss“ mit einem fliegenfischenden Brad Pitt als Protagonist. Richtig gedacht. Flyfishing ist eine der Aktivitäten, die man umrahmt von dramatischen Bergen ausüben kann. Der Naturschauplatz eignet sich außerdem zum Wandern, Mountainbiken, Klettern, Skifahren und Erkunden der Tierwelt. Filmreife Kulisse bietet auch die Stadt selbst. Historische Viertel, wie an der Ecke South Tracy/South Black Avenue zu finden, führen Spaziergänger dank der Bauweise der Häuser ein wenig in die Vergangenheit. Ein augenzwinkernder Blick in die Zukunft sei gestattet – die Destination nördlich des Yellowstone Parks ist auch Teil des Star-Trek-Universums. Im Jahr 2063 würden hier gemäß dem Film Star Trek – Der Erste Kontakt erstmalig Außerirdische auf die Menschheit stoßen. Dementsprechend findet sich auf der Star-Trek-Website schon jetzt ein Bozeman-Reiseführer für Vulkanier: What to See in Bozeman After Making First Contact – a guide for visiting Vulcans. Die Tipps eignen sich auch für den menschlichen Reisenden von Heute, vom Museum of the Rockies bis zu Bars in wiederhergerichteten Dampfzugwaggons.

3. Tampa, Florida

Tampa ist dafür bekannt, für jede Altersgruppe und alle Geschmäcker etwas bieten zu können. Bei dem Stichwort Geschmack lohnt es sich, genauer hinzusehen. Speziell in der gastronomischen Szene ist viel Entwicklung zu beobachten. Im Jahr 2022 wurde die Region um Tampa Bay in den allerersten MICHELIN-Führer für Florida aufgenommen und wartet mit 19 Empfehlungen auf, darunter Ichicoro Ramen, Rooster & the Till und Rocca. In diesem Jahr bereichern neue Restaurants das Feinschmecker-Angebot, wie das Ash, Boulon Brasserie und The Pearl. Restaurants wie Colony Grill, das gesundheitsorientierte True Food Kitchen und Ponte Tampa, ein neues modernes amerikanisches Konzept des bekannten lokalen Küchenchefs Chris Ponte, sind Teil des jüngsten Projekts in Midtown Tampa. Zwischen Hillsborough River und Tampa Bay ist das Wasser allgegenwärtig. Im Sparkman Wharf bieten Spitzenköche in Schiffscontainern Häppchen und Cocktails an, und in schicken Food Halls wie Armature Works, am circa vier Kilometer langen Tampa Riverwalk gelegen, lassen sich die Getränke unter freiem Himmel noch entspannter genießen. Das milliardenschwere Projekt Water Street Tampa lässt Tampa derzeit zum Hotspot avancieren. Begehbare Straßen verbinden Wohnungen, Büros, Geschäfte und Hotels wie das Fünf-Sterne-Hotel The Tampa EDITION miteinander – und das alles entlang der Promenade am Wasser.

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© Visit Tampa Bay
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4. Rio Grande, Puerto Rico

Regenwald – ein einziges Wort reicht aus, um sich in einer Welt voller Farben, Gerüche und Geräusche zu wähnen. Es rauscht und tönt, wenn sich Blätter bewegen, Wasserfälle herabstürzen und eine unbekannte Vogelschar Laute von sich gibt. Auch das ist USA, genauer gesagt die karibische Insel Puerto Rico. Die dortige Stadt Rio Grande findet Einzug in die Hitlist der großartigsten Plätze 2023. In Rio Grande befindet sich der einzige tropische Regenwald des U.S. National Forest Service: der El Yunque Rainforest. Nach einer umfassenden Renovierung zeigt das Besucherzentrum El Portal Installationen von lokalen Künstlern und präsentiert ein Einführungsvideo mit Benicio del Toro als Sprecher. Mehr als 240 Pflanzenarten und 18 in Puerto Rico endemische Vogelarten haben in dem feucht-dunstigen, satt-grünen Regenwald ihr Zuhause. El Yunque ist ein Paradies für Wanderer, die entweder eine geführte Tour buchen können oder ihre Route via App planen. Einer der bekanntesten Wege führt zum Mount Britton. Auf dem 1,3 Kilometer langen Weg dorthin entdecken Wanderer einen steinernen Turm, von dem man an klaren Tagen auf die umliegenden Wälder, den Atlantischen Ozean und die östlichen Küstenebenen blickt. El Yunques bestgehütetes Geheimnis ist der Wanderweg Juan Diego Stream. Er führt zu Wasserfällen, an denen man auch ins Wasser springen darf. Weil es an manchen Stellen entsprechend rutschig sein, ist Vorsicht und passendes Schuhwerk angesagt. Dann steht einem unvergesslichem Naturerlebnis nichts mehr im Wege.

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© Mavic Proll
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5. Tucson, Arizona

Quizfrage: Welche Stadt in den USA war die erste, die von der UNESCO als City of Gastronomy ernannt wurde? Die Antwort lautet Tucson in Arizona. Um diese Auszeichnung hat sich die Stadt im Jahr 2015 verdient gemacht, da sie mit dem kulinarischen Angebot das kulturelle Erbe des Landes pflegte – und dies macht sie auch heute noch so. Anlass genug, um in die Liste der glorreichen Sieben von TIME aufgenommen zu werden. Mit seiner Bäckerei Barrio Bread gewann Don Guerra den James Beard Award für herausragende Bäcker. Er hat sich zur Aufgabe gemacht, Getreidesorten wie den weißen Sonora- Weizen wiederzubeleben. Ursprünglich von spanischen Missionaren im 17. Jahrhundert eingeführt, findet sich das Getreide heute auf den Speisekarten von Restaurants wie Maynards wieder. Tucson wartet das ganze Jahr über mit Food-Festen auf, von denen mindestens eines in die Reiseplanung gehört. Besonders authentisch ist die Atmosphäre auf den Bauernmärkten. Die Wüstenstadt lockt zudem mit ihrer Umgebung, die manch einer aus Filmen zu kennen glaubt. Tatsächlich wurden über 300 Westernfilme in der Region gedreht. Um in die Welt des Western einzutauchen, lohnt sich der Besuch der Studios und Freizeitparks von Old Tucson. Klassiker wie Rio Bravo mit John Wayne, Blockbuster wie Tombstone mit Kurt Russell oder Serien wie Unsere Kleine Farm entstanden in den Studios. Etwas wissenschaftlicher, aber nicht minder unterhaltsam geht es im Arizona-Sonora Desert Museum, Tucson, AZ - Zoo, Botanical Garden and Art Gallery zu. Das Museum setzt sich mit der oft überraschend vielfältigen Tier- und Pflanzenwelt der Wüste auseinander. Einen ersten Blick Richtung Sonora-Wüste bietet zudem das Kitt Peak National Observatorium – einem astronomischen Observatorium auf 2.096 m Höhe in den Quinlan Mountains, 90 Kilometer südwestlich von Tucson. Mit seinen 20 unübersehbaren Teleskopen lässt sich zudem die Sternenwelt über Arizona entdecken. Eine faszinierende Vorbereitung für das echte Outdoor-Erlebnis!

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© Pete Gregoire Visit Tucson
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6. Washington D.C.

Ein Strand ist mehr als Sonne und Sand, und eine Hauptstadt ist mehr als Politik und Geschichte. Von TIME wird Washington D.C. aufgrund des boomenden Kunstangebotes in die Top 50-Liste aufgenommen. In der Tat ist auffällig, wie viel sich im kulturellen Bereich bewegt. Damit ist nicht nur das reichliche Angebot des Smithsonian Institute gemeint, das in Washington D.C. aus sage und schreibe 17 Museen, Galerien und einem Zoo besteht. Auf rund 3.000 Quadratmetern präsentiert das Rubell Museum zeitgenössische Kunst. Die aktuelle Ausstellung What’s going on beinhaltet fast 200 Werke aus der persönlichen Sammlung der Familie Rubell. Rund 50 Künstler thematisieren teils provokant politische und gesellschaftliche Themen. Das National Museum of Women in the Arts bietet vor seiner Wiedereröffnung im Herbst die Murals-Tour Lookout: MISS CHELOVE | Exhibition | NMWA, die die Stärkung der Rolle der Frau, Natur und Musik thematisiert. Die Streetart-Tour ist selbstgeführt und somit auch eine Gelegenheit, die Stadt auf eigene Faust, aber mit rotem Faden zu erkunden – bei der Vielzahl an Attraktionen, eine willkommene Hilfe bei der Reiseplanung. Um das kulturelle Angebot umfassend kennenzulernen, empfiehlt es sich, sie mit dem Fahrrad zu erkunden. Teil der Kultur ist natürlich auch die Kulinarik. In der Hauptstadt fehlt es nicht an Gourmettempeln, aber ein Besuch ist nicht komplett ohne einen Zwischenstopp bei Ben's Chili Bowl. Die inzwischen 89-jährige Gründerin Virginia Ali schuf das Lokal zusammen mit ihrem Mann Ben – eine Institution in der afroamerikanischen Gemeinde, die zum Wahrzeichen der Stadt avancierte und Persönlichkeiten wie Barack Obama oder Chris Rock zu Gast hatte. Ein Biss in einen Original Chili Half- Smoke Hot Dog ist ein quasi ein Muss.

7. Yosemite National Park, Kalifornien

Wer meint, er wüsste schon alles über einen der bekanntesten Nationalparks der Welt, der irrt. Denn auch ein Yosemite National Park wartet mit Neuerungen auf. Nach drei Jahren, in denen es etwas ruhiger zuging, präsentiert der berühmte Naturschauplatz ein neues Besucherzentrum, wieder hergerichtete sowie neue Wege. Zudem gibt es neue Unterkunftsmöglichkeiten. Der Glamping-Betreiber Wildhaven erweitert sein Zelt-Angebot auf dem ehemaligen Gelände der Yosemite Ziplines and Adventure Ranch etwas außerhalb der historischen Goldgräberstadt Mariposa. Eine Reihe historischer Hotels entführen gefühlt in die Vergangenheit. Aus dem legendären Hotel Jeffrey in Coulterville wird 2023 das Hotel Bluey, das jedoch nach wie vor an die Goldgräber-Zeit erinnern soll. So gelangt der Yosemite National Park ebenfalls in TIMEs Top 50 Liste der schönsten Orte 2023. Der Park spart nicht an Attraktionen und listet selbst die 100 Dinge, die man im Mariposa County getan oder gesehen haben muss.
  

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